Die Grenzboten. Jg. 44, 1885, Erstes Quartal.Die Stadt Bcmausos, ferner sind mehrere rein privatrechtliche Angelegenheiten (Vvrslutsachen, Armen- (Schluß folgt.) Die ^labt Vanausos. iemals haben wir den Mangel eines ordentliche" Unterrichtes in "Leider ist in gewissem Sinne Deutschland schon den Ncichslanden voran¬ Hier ist uns infolge mangelhafter "realer" Bildung vieles fremdartig; wir Die Stadt Bcmausos, ferner sind mehrere rein privatrechtliche Angelegenheiten (Vvrslutsachen, Armen- (Schluß folgt.) Die ^labt Vanausos. iemals haben wir den Mangel eines ordentliche» Unterrichtes in „Leider ist in gewissem Sinne Deutschland schon den Ncichslanden voran¬ Hier ist uns infolge mangelhafter „realer" Bildung vieles fremdartig; wir <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0092" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/194768"/> <fw type="header" place="top"> Die Stadt Bcmausos,</fw><lb/> <p xml:id="ID_246" prev="#ID_245"> ferner sind mehrere rein privatrechtliche Angelegenheiten (Vvrslutsachen, Armen-<lb/> streitsnchen) den Gerichten aus Zweckmäßigkeitsrücksichten entzogen, und endlich<lb/> gehört zu den Zuständigkeiten der Verwaltungsbehörden und jetzt der Ver¬<lb/> waltungsgerichte vieles, was garnicht ausdrücklich, sondern nur imMeitg in<lb/> ihrer Liste steht. Auf diesen letztern Umstand wird der aufmerksame Leser der<lb/> Entscheidungen des königlichen Oberverwaltungsgerichtes vielfach hingewiesen.</p><lb/> <p xml:id="ID_247"> (Schluß folgt.)</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die ^labt Vanausos.</head><lb/> <p xml:id="ID_248"> iemals haben wir den Mangel eines ordentliche» Unterrichtes in<lb/> den „Realien" so schwer empfunden wie heute. Hätten wir statt<lb/> eines Gymnasiums eine jeuer Anstalten besucht, wo ordentlich<lb/> Geographie gelehrt wird, so wußten wir, wo Bancmsvs liegt.<lb/> Möchte nur schnell das neulich vorgeschlagene Rezept (Pädago¬<lb/> gisches Archiv XXVI, S. 597) ausgeführt werden, damit wenigstens der nächsten<lb/> Generation die Segnungen nicht vorenthalten werden, die uns gefehlt haben.<lb/> Dort wird nämlich von sachkundiger Seite folgendes gesagt:</p><lb/> <p xml:id="ID_249"> „Leider ist in gewissem Sinne Deutschland schon den Ncichslanden voran¬<lb/> gegangen, denn hier sind ja die Lateinschulen (Rcktvrschnlen) der kleinen Städte die<lb/> Brutstätten der Gymnasien und Progymnasien gewesen, die wir nun in solcher<lb/> Fülle oder Überfülle haben. Man zerstöre diese Brutstätten, indem man an¬<lb/> ordnet, »in den kleinen höheren Schulen dürfen die alten Sprachen nicht obli¬<lb/> gatorisch sein, sie werden nur fakultativ gelehrt gegen ein erhöhtes Schulgeld,<lb/> das man gern ganz besonders Begabten, die mittellos sind, erlassen mag.«<lb/> Damit bahnt man der lateinlosen Realschule den Weg, die allerdings für viele<lb/> Örter den Bedürfnissen weit besser entspricht als ein Progymnasium, mag es<lb/> nun humanistisch oder realistisch sein."</p><lb/> <p xml:id="ID_250"> Hier ist uns infolge mangelhafter „realer" Bildung vieles fremdartig; wir<lb/> nennen Städte nicht „Örter," sondern „Orte," wir rechnen Elsaß und Lothringen<lb/> zu Deutschland, und wir liebe» die krummen Wege nicht, auf denen durch höhere<lb/> Bezahlung eines bestimmten Unterrichtsgegenstandes derselbe aus der Schule<lb/> verbannt und ihr ganzer Charakter verändert werden soll. Doch um auf Ba-<lb/> nansvs zurückzukommen, so wird in derselben Nummer (9, 10) des „Archivs"<lb/> (S. 61ip aus dem zweiten Hefte der Mitteilungen an die Mitglieder des All¬<lb/> gemeinen deutschen Nealschulmännervereins, zusammengestellt vom Oberlehrer<lb/> Dr. Hilmer in Goslar, nachstehendes mitgeteilt:</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0092]
Die Stadt Bcmausos,
ferner sind mehrere rein privatrechtliche Angelegenheiten (Vvrslutsachen, Armen-
streitsnchen) den Gerichten aus Zweckmäßigkeitsrücksichten entzogen, und endlich
gehört zu den Zuständigkeiten der Verwaltungsbehörden und jetzt der Ver¬
waltungsgerichte vieles, was garnicht ausdrücklich, sondern nur imMeitg in
ihrer Liste steht. Auf diesen letztern Umstand wird der aufmerksame Leser der
Entscheidungen des königlichen Oberverwaltungsgerichtes vielfach hingewiesen.
(Schluß folgt.)
Die ^labt Vanausos.
iemals haben wir den Mangel eines ordentliche» Unterrichtes in
den „Realien" so schwer empfunden wie heute. Hätten wir statt
eines Gymnasiums eine jeuer Anstalten besucht, wo ordentlich
Geographie gelehrt wird, so wußten wir, wo Bancmsvs liegt.
Möchte nur schnell das neulich vorgeschlagene Rezept (Pädago¬
gisches Archiv XXVI, S. 597) ausgeführt werden, damit wenigstens der nächsten
Generation die Segnungen nicht vorenthalten werden, die uns gefehlt haben.
Dort wird nämlich von sachkundiger Seite folgendes gesagt:
„Leider ist in gewissem Sinne Deutschland schon den Ncichslanden voran¬
gegangen, denn hier sind ja die Lateinschulen (Rcktvrschnlen) der kleinen Städte die
Brutstätten der Gymnasien und Progymnasien gewesen, die wir nun in solcher
Fülle oder Überfülle haben. Man zerstöre diese Brutstätten, indem man an¬
ordnet, »in den kleinen höheren Schulen dürfen die alten Sprachen nicht obli¬
gatorisch sein, sie werden nur fakultativ gelehrt gegen ein erhöhtes Schulgeld,
das man gern ganz besonders Begabten, die mittellos sind, erlassen mag.«
Damit bahnt man der lateinlosen Realschule den Weg, die allerdings für viele
Örter den Bedürfnissen weit besser entspricht als ein Progymnasium, mag es
nun humanistisch oder realistisch sein."
Hier ist uns infolge mangelhafter „realer" Bildung vieles fremdartig; wir
nennen Städte nicht „Örter," sondern „Orte," wir rechnen Elsaß und Lothringen
zu Deutschland, und wir liebe» die krummen Wege nicht, auf denen durch höhere
Bezahlung eines bestimmten Unterrichtsgegenstandes derselbe aus der Schule
verbannt und ihr ganzer Charakter verändert werden soll. Doch um auf Ba-
nansvs zurückzukommen, so wird in derselben Nummer (9, 10) des „Archivs"
(S. 61ip aus dem zweiten Hefte der Mitteilungen an die Mitglieder des All¬
gemeinen deutschen Nealschulmännervereins, zusammengestellt vom Oberlehrer
Dr. Hilmer in Goslar, nachstehendes mitgeteilt:
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