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Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Viertes Quartal.

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Line Reformbewegung im Judentum.

deutsche Kaiser sei zugleich König von Preußen und gebe auch in letzterer Eigen¬
schaft Instruktionen über speziell preußische Geschäfte.

Deutsche Generalkonsulate bestehen in Alexandrien, Belgrad, Bukarest, Guate¬
mala, London, Newyork, Pest und Warschau, wozu im Jahre 1884 noch das
in Zanzibar getreten ist, deutsche Konsulate in Algier, Amoy, Bangkok, Barcelona,
Beirut, Chicago, Christiania, Damaskus, Sau Francisco, Galveston, Galatz,
Havanna, Havre, Helsingfors, Hiogo (Japan), Jerusalem, Kairo, Kanton, Kap¬
stadt, Konstantinopel, Kopenhagen, Kowes, Se. Louis, Marseille, Messina,
Moskau, Odessa, Se. Petersburg, Port an Prince, Serajewo, Shangai, Sin-
gapore. Smyrna, Stockholm, Tientsin, Tiflis und Aokuhama, Vizekonsnlate in
den Dardanellen und in Jassy.

An fortdauernden Ausgaben für den auswärtigen Dienst waren in dem
erwähnten Haushaltungsplane 5 938 255, an einmaligen 1184 050 Mark auf¬
geführt,*) und zwar befanden sich unter den letzteren Ansätze zum Neubau des
Botschaftshotels in Konstantinopel, zum Bau eines solchen in Wien und eines
solchen in Peking, zur Errichtung eines Hauses für das archäologische Institut
in Rom und zur Förderung der Ausgrabungen auf der Stätte des alten Olympia,
sowie einige ähnliche Ausgaben, die seitdem weggefallen sind.




Eine Reformbewegung im Judentum.

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M?<"meer den Schriften des Institnwin ^uäg-iouw, in Leipzig enthält
das vierte, im Mai dieses Jahres erschienene Heft äußerst in¬
teressante Dokumente der national-jüdischen christgläu-
bigen Bewegung in Südrußland (Erlangen, Deichert, 1884);
Professor Franz Delitzsch hat sie im hebräischen Originale und in
deutscher Übersetzung veröffentlicht.

Es handelt sich um nichts geringeres als um eine Bewegung unter den
bessarabischen Juden, welche bereits 200 Familien ergriffen hat und deren Ab¬
sicht auf die Gründung einer national-jüdischen christlichen Gemeinde gerichtet
ist. Diese judenchristliche Tendenz führt uns in die Anfangszeit der Kirche
zurück, wo die ersten Bekenner der Lehre Christi noch nicht, weder innerlich
noch äußerlich, die Ablösung voni Judentum vollzogen hatten, sondern nach wie
vor in den Satzungen des mosaischen Gesetzes und der väterlichen Tradition



*) Im Etatsjahr 1883 bis 1884 betrugen die letzteren nur 462 083 Mark.
Line Reformbewegung im Judentum.

deutsche Kaiser sei zugleich König von Preußen und gebe auch in letzterer Eigen¬
schaft Instruktionen über speziell preußische Geschäfte.

Deutsche Generalkonsulate bestehen in Alexandrien, Belgrad, Bukarest, Guate¬
mala, London, Newyork, Pest und Warschau, wozu im Jahre 1884 noch das
in Zanzibar getreten ist, deutsche Konsulate in Algier, Amoy, Bangkok, Barcelona,
Beirut, Chicago, Christiania, Damaskus, Sau Francisco, Galveston, Galatz,
Havanna, Havre, Helsingfors, Hiogo (Japan), Jerusalem, Kairo, Kanton, Kap¬
stadt, Konstantinopel, Kopenhagen, Kowes, Se. Louis, Marseille, Messina,
Moskau, Odessa, Se. Petersburg, Port an Prince, Serajewo, Shangai, Sin-
gapore. Smyrna, Stockholm, Tientsin, Tiflis und Aokuhama, Vizekonsnlate in
den Dardanellen und in Jassy.

An fortdauernden Ausgaben für den auswärtigen Dienst waren in dem
erwähnten Haushaltungsplane 5 938 255, an einmaligen 1184 050 Mark auf¬
geführt,*) und zwar befanden sich unter den letzteren Ansätze zum Neubau des
Botschaftshotels in Konstantinopel, zum Bau eines solchen in Wien und eines
solchen in Peking, zur Errichtung eines Hauses für das archäologische Institut
in Rom und zur Förderung der Ausgrabungen auf der Stätte des alten Olympia,
sowie einige ähnliche Ausgaben, die seitdem weggefallen sind.




Eine Reformbewegung im Judentum.

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M?<«meer den Schriften des Institnwin ^uäg-iouw, in Leipzig enthält
das vierte, im Mai dieses Jahres erschienene Heft äußerst in¬
teressante Dokumente der national-jüdischen christgläu-
bigen Bewegung in Südrußland (Erlangen, Deichert, 1884);
Professor Franz Delitzsch hat sie im hebräischen Originale und in
deutscher Übersetzung veröffentlicht.

Es handelt sich um nichts geringeres als um eine Bewegung unter den
bessarabischen Juden, welche bereits 200 Familien ergriffen hat und deren Ab¬
sicht auf die Gründung einer national-jüdischen christlichen Gemeinde gerichtet
ist. Diese judenchristliche Tendenz führt uns in die Anfangszeit der Kirche
zurück, wo die ersten Bekenner der Lehre Christi noch nicht, weder innerlich
noch äußerlich, die Ablösung voni Judentum vollzogen hatten, sondern nach wie
vor in den Satzungen des mosaischen Gesetzes und der väterlichen Tradition



*) Im Etatsjahr 1883 bis 1884 betrugen die letzteren nur 462 083 Mark.
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[0620] Line Reformbewegung im Judentum. deutsche Kaiser sei zugleich König von Preußen und gebe auch in letzterer Eigen¬ schaft Instruktionen über speziell preußische Geschäfte. Deutsche Generalkonsulate bestehen in Alexandrien, Belgrad, Bukarest, Guate¬ mala, London, Newyork, Pest und Warschau, wozu im Jahre 1884 noch das in Zanzibar getreten ist, deutsche Konsulate in Algier, Amoy, Bangkok, Barcelona, Beirut, Chicago, Christiania, Damaskus, Sau Francisco, Galveston, Galatz, Havanna, Havre, Helsingfors, Hiogo (Japan), Jerusalem, Kairo, Kanton, Kap¬ stadt, Konstantinopel, Kopenhagen, Kowes, Se. Louis, Marseille, Messina, Moskau, Odessa, Se. Petersburg, Port an Prince, Serajewo, Shangai, Sin- gapore. Smyrna, Stockholm, Tientsin, Tiflis und Aokuhama, Vizekonsnlate in den Dardanellen und in Jassy. An fortdauernden Ausgaben für den auswärtigen Dienst waren in dem erwähnten Haushaltungsplane 5 938 255, an einmaligen 1184 050 Mark auf¬ geführt,*) und zwar befanden sich unter den letzteren Ansätze zum Neubau des Botschaftshotels in Konstantinopel, zum Bau eines solchen in Wien und eines solchen in Peking, zur Errichtung eines Hauses für das archäologische Institut in Rom und zur Förderung der Ausgrabungen auf der Stätte des alten Olympia, sowie einige ähnliche Ausgaben, die seitdem weggefallen sind. Eine Reformbewegung im Judentum. MM^ S/^ÄzO^D -L. M?<«meer den Schriften des Institnwin ^uäg-iouw, in Leipzig enthält das vierte, im Mai dieses Jahres erschienene Heft äußerst in¬ teressante Dokumente der national-jüdischen christgläu- bigen Bewegung in Südrußland (Erlangen, Deichert, 1884); Professor Franz Delitzsch hat sie im hebräischen Originale und in deutscher Übersetzung veröffentlicht. Es handelt sich um nichts geringeres als um eine Bewegung unter den bessarabischen Juden, welche bereits 200 Familien ergriffen hat und deren Ab¬ sicht auf die Gründung einer national-jüdischen christlichen Gemeinde gerichtet ist. Diese judenchristliche Tendenz führt uns in die Anfangszeit der Kirche zurück, wo die ersten Bekenner der Lehre Christi noch nicht, weder innerlich noch äußerlich, die Ablösung voni Judentum vollzogen hatten, sondern nach wie vor in den Satzungen des mosaischen Gesetzes und der väterlichen Tradition *) Im Etatsjahr 1883 bis 1884 betrugen die letzteren nur 462 083 Mark.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 43, 1884, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341839_156924/620>, abgerufen am 27.12.2024.