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Die Grenzboten. Jg. 42, 1883, Viertes Quartal.

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Notizen.

Die Welt des Scheins.

Der sogenannte Naturalismus ist bisher auf
unsre Bühne ohne sonderlichen Einfluß geblieben, wenn man von den Glanz¬
leistungen der "Mciuinger" absieht, und es kann wohl kein Zweifel darüber bestehen,
daß das Publikum künftiger Jahrzehnte unsern gegenwärtigen Standpunkt annähernd
eben so lächerlich finden wird, wie wir es unbegreiflich finden, daß im französischen
Theater einmal die Elite der Zuschauer auf der Bühne saß und daß man die
Bühne einst -- es sind hundert Jahre darüber vergangen -- mit Kerzen be¬
leuchtete, welche von Zeit zu Zeit "geputzt" werden mußte". Der mouebsur as olnwilvlles
war damals eine wichtige Person. War er nicht auf seinem Posten oder säumig,
so verbreitete sich alsbald ein penetrauter Geruch im Hause, das Publikum wurde
ungeduldig, und mochten die da oben ans der Bühne spielen, sogut sie wollten und
konnten, mau zischte und rief die unentbehrlichen Lichtputzer auf die Szene, Mau
war darau gewöhnt und fand es nicht im geringsten lächerlich, wenn während
einer zärtlichen Liebcsszene die pflichtgetrenen Lichtputzer in Aktion traten. Wir
sind glücklich beim elektrischen Licht angekommen, welches ohne menschliche Nach¬
hilfe gleichmäßig (?) leuchtet, aber vor den Lampen, welche die Bühne erhellen,
erhebt sich noch immer das monströse Dach der Sonfflenrhütte, das vielleicht auf
ein bescheideneres Maß reduzirt werden könnte,") Mit erstaunlicher Zähigkeit erhält
sich auf unsern Bühnen -- vom Hoftheater bis zur Schmiere herab -- die bei¬
derseitig (!) zu öffnende Flügelthüre. Man stelle sich vor, daß jemand im Leben,
um ein Zimmer zu betreten, beide Thürflügel öffnete I Dabei befindet sich die
sogenannte Seitenthüre in der Regel dicht neben dem Fenster, es liegt also der
Gedanke sehr nahe, daß derjenige, welcher die Schwelle überschreitet, ebenso un¬
sinnig handelt, wie wenn er gleich zum Fenster hinausstiege; er geht seinem sichern
Verderben entgegen, denn er wird direkt ans die Straße hinabstürzen. Ich will
nicht davon sprechen, daß uns häufig genug Zimmer mit vier und fünf Thüren
vorgeführt werden; wir nehmen diese auffällige Abweichung vom Herkommen noch hin,
besonders wenn sie ein Pvssenautor diktirt hat,' Diese "Dramatiker" können gar¬
nicht genng Thüren haben, an ihre Personen ans- und abtreten zu lassen, sodnß
nicht selten auch noch Fenster und Versenkung dazu benutzt werden.

Ich möchte ferner jener Thore gedenken, welche den Eingang zu den be¬
kannten "Häusern" auf der Bühne bilden; über denselben befindet sich gewöhnlich
gleich das Fenster der Beletage, es ist daher garnicht möglich, aus denselben Herans¬
zusehen, wenn man sich nicht glatt auf den Fußboden der Stube legen will. Die
Holde, die sich am Fenster zeigt, während der Tenorist-Troubadour unten mit der
Guitarre erscheint, muß auf einem Tische oder einer Leiter stehen, und wenn ein
boshafter Zufall einmal das Thor eines solchen Wuuderhiiuschens öffnen wollte,
würde dieses bautechnische Rätsel in sehr belustigender Weise gelöst erscheinen. Diese
Theatcrhäuser zeichnen sich übrigens auch dadurch aus, daß sie ungeheuer dicht
bewohnt sind. Es ist mir zuletzt in der Berliner Hvfoper bei der Aufführung
der Wagnerschen "Meistersinger" aufgefallen, daß aus Hans Sachsens und Pogncrs
-- wohl kaum für mehr als eine Familie berechneten -- Häusern zwanzig bis
dreißig Menschen herauskamen. Das sind offenbar Zaubcrhäuser mit doppeltem
und dreifachem Boden, In mittleren Theatcrstädten nimmt-man auch daran



*) Im "deutschen Theater" hat man damit den Anfang gemacht: die ziemlich flach
loiisiruirle Sonfflcurhiitte ist so niedrig wie nur möglich und außerdem mit Pftnuzengewinden
umsponnen. Bekanntlich ist dort auch das Theatervrchcher den Blicken des Publikums durch
die Bedeckung des tiefergelegeuen Raumes mit einem vlumrngeschmncktem Drahtgitter ent¬
D, Red.) zogen, (Letzteres sehr überflüssiger Weise,
Notizen.

Die Welt des Scheins.

Der sogenannte Naturalismus ist bisher auf
unsre Bühne ohne sonderlichen Einfluß geblieben, wenn man von den Glanz¬
leistungen der „Mciuinger" absieht, und es kann wohl kein Zweifel darüber bestehen,
daß das Publikum künftiger Jahrzehnte unsern gegenwärtigen Standpunkt annähernd
eben so lächerlich finden wird, wie wir es unbegreiflich finden, daß im französischen
Theater einmal die Elite der Zuschauer auf der Bühne saß und daß man die
Bühne einst — es sind hundert Jahre darüber vergangen — mit Kerzen be¬
leuchtete, welche von Zeit zu Zeit „geputzt" werden mußte». Der mouebsur as olnwilvlles
war damals eine wichtige Person. War er nicht auf seinem Posten oder säumig,
so verbreitete sich alsbald ein penetrauter Geruch im Hause, das Publikum wurde
ungeduldig, und mochten die da oben ans der Bühne spielen, sogut sie wollten und
konnten, mau zischte und rief die unentbehrlichen Lichtputzer auf die Szene, Mau
war darau gewöhnt und fand es nicht im geringsten lächerlich, wenn während
einer zärtlichen Liebcsszene die pflichtgetrenen Lichtputzer in Aktion traten. Wir
sind glücklich beim elektrischen Licht angekommen, welches ohne menschliche Nach¬
hilfe gleichmäßig (?) leuchtet, aber vor den Lampen, welche die Bühne erhellen,
erhebt sich noch immer das monströse Dach der Sonfflenrhütte, das vielleicht auf
ein bescheideneres Maß reduzirt werden könnte,") Mit erstaunlicher Zähigkeit erhält
sich auf unsern Bühnen — vom Hoftheater bis zur Schmiere herab — die bei¬
derseitig (!) zu öffnende Flügelthüre. Man stelle sich vor, daß jemand im Leben,
um ein Zimmer zu betreten, beide Thürflügel öffnete I Dabei befindet sich die
sogenannte Seitenthüre in der Regel dicht neben dem Fenster, es liegt also der
Gedanke sehr nahe, daß derjenige, welcher die Schwelle überschreitet, ebenso un¬
sinnig handelt, wie wenn er gleich zum Fenster hinausstiege; er geht seinem sichern
Verderben entgegen, denn er wird direkt ans die Straße hinabstürzen. Ich will
nicht davon sprechen, daß uns häufig genug Zimmer mit vier und fünf Thüren
vorgeführt werden; wir nehmen diese auffällige Abweichung vom Herkommen noch hin,
besonders wenn sie ein Pvssenautor diktirt hat,' Diese „Dramatiker" können gar¬
nicht genng Thüren haben, an ihre Personen ans- und abtreten zu lassen, sodnß
nicht selten auch noch Fenster und Versenkung dazu benutzt werden.

Ich möchte ferner jener Thore gedenken, welche den Eingang zu den be¬
kannten „Häusern" auf der Bühne bilden; über denselben befindet sich gewöhnlich
gleich das Fenster der Beletage, es ist daher garnicht möglich, aus denselben Herans¬
zusehen, wenn man sich nicht glatt auf den Fußboden der Stube legen will. Die
Holde, die sich am Fenster zeigt, während der Tenorist-Troubadour unten mit der
Guitarre erscheint, muß auf einem Tische oder einer Leiter stehen, und wenn ein
boshafter Zufall einmal das Thor eines solchen Wuuderhiiuschens öffnen wollte,
würde dieses bautechnische Rätsel in sehr belustigender Weise gelöst erscheinen. Diese
Theatcrhäuser zeichnen sich übrigens auch dadurch aus, daß sie ungeheuer dicht
bewohnt sind. Es ist mir zuletzt in der Berliner Hvfoper bei der Aufführung
der Wagnerschen „Meistersinger" aufgefallen, daß aus Hans Sachsens und Pogncrs
— wohl kaum für mehr als eine Familie berechneten — Häusern zwanzig bis
dreißig Menschen herauskamen. Das sind offenbar Zaubcrhäuser mit doppeltem
und dreifachem Boden, In mittleren Theatcrstädten nimmt-man auch daran



*) Im „deutschen Theater" hat man damit den Anfang gemacht: die ziemlich flach
loiisiruirle Sonfflcurhiitte ist so niedrig wie nur möglich und außerdem mit Pftnuzengewinden
umsponnen. Bekanntlich ist dort auch das Theatervrchcher den Blicken des Publikums durch
die Bedeckung des tiefergelegeuen Raumes mit einem vlumrngeschmncktem Drahtgitter ent¬
D, Red.) zogen, (Letzteres sehr überflüssiger Weise,
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[0426] Notizen. Die Welt des Scheins. Der sogenannte Naturalismus ist bisher auf unsre Bühne ohne sonderlichen Einfluß geblieben, wenn man von den Glanz¬ leistungen der „Mciuinger" absieht, und es kann wohl kein Zweifel darüber bestehen, daß das Publikum künftiger Jahrzehnte unsern gegenwärtigen Standpunkt annähernd eben so lächerlich finden wird, wie wir es unbegreiflich finden, daß im französischen Theater einmal die Elite der Zuschauer auf der Bühne saß und daß man die Bühne einst — es sind hundert Jahre darüber vergangen — mit Kerzen be¬ leuchtete, welche von Zeit zu Zeit „geputzt" werden mußte». Der mouebsur as olnwilvlles war damals eine wichtige Person. War er nicht auf seinem Posten oder säumig, so verbreitete sich alsbald ein penetrauter Geruch im Hause, das Publikum wurde ungeduldig, und mochten die da oben ans der Bühne spielen, sogut sie wollten und konnten, mau zischte und rief die unentbehrlichen Lichtputzer auf die Szene, Mau war darau gewöhnt und fand es nicht im geringsten lächerlich, wenn während einer zärtlichen Liebcsszene die pflichtgetrenen Lichtputzer in Aktion traten. Wir sind glücklich beim elektrischen Licht angekommen, welches ohne menschliche Nach¬ hilfe gleichmäßig (?) leuchtet, aber vor den Lampen, welche die Bühne erhellen, erhebt sich noch immer das monströse Dach der Sonfflenrhütte, das vielleicht auf ein bescheideneres Maß reduzirt werden könnte,") Mit erstaunlicher Zähigkeit erhält sich auf unsern Bühnen — vom Hoftheater bis zur Schmiere herab — die bei¬ derseitig (!) zu öffnende Flügelthüre. Man stelle sich vor, daß jemand im Leben, um ein Zimmer zu betreten, beide Thürflügel öffnete I Dabei befindet sich die sogenannte Seitenthüre in der Regel dicht neben dem Fenster, es liegt also der Gedanke sehr nahe, daß derjenige, welcher die Schwelle überschreitet, ebenso un¬ sinnig handelt, wie wenn er gleich zum Fenster hinausstiege; er geht seinem sichern Verderben entgegen, denn er wird direkt ans die Straße hinabstürzen. Ich will nicht davon sprechen, daß uns häufig genug Zimmer mit vier und fünf Thüren vorgeführt werden; wir nehmen diese auffällige Abweichung vom Herkommen noch hin, besonders wenn sie ein Pvssenautor diktirt hat,' Diese „Dramatiker" können gar¬ nicht genng Thüren haben, an ihre Personen ans- und abtreten zu lassen, sodnß nicht selten auch noch Fenster und Versenkung dazu benutzt werden. Ich möchte ferner jener Thore gedenken, welche den Eingang zu den be¬ kannten „Häusern" auf der Bühne bilden; über denselben befindet sich gewöhnlich gleich das Fenster der Beletage, es ist daher garnicht möglich, aus denselben Herans¬ zusehen, wenn man sich nicht glatt auf den Fußboden der Stube legen will. Die Holde, die sich am Fenster zeigt, während der Tenorist-Troubadour unten mit der Guitarre erscheint, muß auf einem Tische oder einer Leiter stehen, und wenn ein boshafter Zufall einmal das Thor eines solchen Wuuderhiiuschens öffnen wollte, würde dieses bautechnische Rätsel in sehr belustigender Weise gelöst erscheinen. Diese Theatcrhäuser zeichnen sich übrigens auch dadurch aus, daß sie ungeheuer dicht bewohnt sind. Es ist mir zuletzt in der Berliner Hvfoper bei der Aufführung der Wagnerschen „Meistersinger" aufgefallen, daß aus Hans Sachsens und Pogncrs — wohl kaum für mehr als eine Familie berechneten — Häusern zwanzig bis dreißig Menschen herauskamen. Das sind offenbar Zaubcrhäuser mit doppeltem und dreifachem Boden, In mittleren Theatcrstädten nimmt-man auch daran *) Im „deutschen Theater" hat man damit den Anfang gemacht: die ziemlich flach loiisiruirle Sonfflcurhiitte ist so niedrig wie nur möglich und außerdem mit Pftnuzengewinden umsponnen. Bekanntlich ist dort auch das Theatervrchcher den Blicken des Publikums durch die Bedeckung des tiefergelegeuen Raumes mit einem vlumrngeschmncktem Drahtgitter ent¬ D, Red.) zogen, (Letzteres sehr überflüssiger Weise,

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 42, 1883, Viertes Quartal, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341837_154164/426>, abgerufen am 13.11.2024.