Die Grenzboten. Jg. 41, 1882, Viertes Quartal.Der jüngste Tag. von Edward Gggleston. (Fvrtsetzmui.) is der Soiumer herankam, entließ Samuel ?lndersvn, fortge¬ Und der guten Cynthy Ann thaten seine Worte so wohl, daß sie Gott die Und Bruder Gvshorn, der Klassenvorsteher in Harders Croß Noads, er¬ Der jüngste Tag. von Edward Gggleston. (Fvrtsetzmui.) is der Soiumer herankam, entließ Samuel ?lndersvn, fortge¬ Und der guten Cynthy Ann thaten seine Worte so wohl, daß sie Gott die Und Bruder Gvshorn, der Klassenvorsteher in Harders Croß Noads, er¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0048" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/194026"/> <figure facs="http://media.dwds.de/dta/images/grenzboten_341835_359176/figures/grenzboten_341835_359176_194026_000.jpg"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Der jüngste Tag.<lb/><note type="byline"> von Edward Gggleston.</note><milestone rendition="#hr" unit="section"/> (Fvrtsetzmui.)</head><lb/> <p xml:id="ID_144"> is der Soiumer herankam, entließ Samuel ?lndersvn, fortge¬<lb/> rissen von dein fanatischen Fieber sublimirter Inbrunst, das ihn<lb/> selbst und seine Fran ergriffen hatte, Jonas und alle seine an¬<lb/> dern Dienstleute, gab sein Geschäft auf und widmete seine Auf¬<lb/> merksamkeit ganz und gar der Ordnung seiner Rechnung für<lb/> das kommende jüngste Gericht. Ehe Jonas das Hans verließ, um sich eine<lb/> neue Stelle zu suchen, sagte er Cynthy Ann, wenn er sie eher kennen gelernt<lb/> hätte, so würde „es bewirkt haben, daß sich sein Kaffee fürs ganze Leben gesetzt<lb/> hätte." ES giiM jetzt mit ihm auf die Mitte der Woche zu, aber es wäre ihm<lb/> wie einem jungen Kerlchen zu Mute, seit er an einem Orte sich aufhielte, wo<lb/> er dann und wann ein paar liebe und freundliche Worte zu hören bekäme, „und<lb/> — hin — er dachte, das ganze Jahr hindurch, selbst im Dezember, würde es<lb/> ihm wie Mai uns Herze sein, wenn er im Nordlichte ihres Antlitzes leben<lb/> konnte."</p><lb/> <p xml:id="ID_145"> Und der guten Cynthy Ann thaten seine Worte so wohl, daß sie Gott die<lb/> ganze nächste Woche hindurch deswegen um Vergebung bat und im Konventikel<lb/> ihrer Klasse laut das Bekenntnis ablegte, sie habe „der Versuchung nachgegeben<lb/> und ihr Herz ans die Dinge dieser vergänglichen Welt gesetzt." Sie fürchtete,<lb/> sie hatte sich „nicht immer erinnert, daß sie doch eigentlich nichts als ein armer<lb/> unwürdiger sterbender Wurm im Staube sei, und daß alle die schonen Dinge<lb/> in dieser Welt mit dem Gebrauche vergingen."</p><lb/> <p xml:id="ID_146" next="#ID_147"> Und Bruder Gvshorn, der Klassenvorsteher in Harders Croß Noads, er¬<lb/> mahnte sie, jedes Idol aus ihrem Herzen zu reißen. Und doch machte das<lb/> holde Wesen des Weibes, Gottes himmlisches Gesetz offenbart in ihrem Herzen,<lb/> sich ein wenig geltend. Sie pflanzte einige Nachtviolcn in eine alte blau und<lb/> weiße Theekanne und setzte sie ans das Fensterbret. Die Nachtvivlen sollten</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0048]
[Abbildung]
Der jüngste Tag.
von Edward Gggleston.
(Fvrtsetzmui.)
is der Soiumer herankam, entließ Samuel ?lndersvn, fortge¬
rissen von dein fanatischen Fieber sublimirter Inbrunst, das ihn
selbst und seine Fran ergriffen hatte, Jonas und alle seine an¬
dern Dienstleute, gab sein Geschäft auf und widmete seine Auf¬
merksamkeit ganz und gar der Ordnung seiner Rechnung für
das kommende jüngste Gericht. Ehe Jonas das Hans verließ, um sich eine
neue Stelle zu suchen, sagte er Cynthy Ann, wenn er sie eher kennen gelernt
hätte, so würde „es bewirkt haben, daß sich sein Kaffee fürs ganze Leben gesetzt
hätte." ES giiM jetzt mit ihm auf die Mitte der Woche zu, aber es wäre ihm
wie einem jungen Kerlchen zu Mute, seit er an einem Orte sich aufhielte, wo
er dann und wann ein paar liebe und freundliche Worte zu hören bekäme, „und
— hin — er dachte, das ganze Jahr hindurch, selbst im Dezember, würde es
ihm wie Mai uns Herze sein, wenn er im Nordlichte ihres Antlitzes leben
konnte."
Und der guten Cynthy Ann thaten seine Worte so wohl, daß sie Gott die
ganze nächste Woche hindurch deswegen um Vergebung bat und im Konventikel
ihrer Klasse laut das Bekenntnis ablegte, sie habe „der Versuchung nachgegeben
und ihr Herz ans die Dinge dieser vergänglichen Welt gesetzt." Sie fürchtete,
sie hatte sich „nicht immer erinnert, daß sie doch eigentlich nichts als ein armer
unwürdiger sterbender Wurm im Staube sei, und daß alle die schonen Dinge
in dieser Welt mit dem Gebrauche vergingen."
Und Bruder Gvshorn, der Klassenvorsteher in Harders Croß Noads, er¬
mahnte sie, jedes Idol aus ihrem Herzen zu reißen. Und doch machte das
holde Wesen des Weibes, Gottes himmlisches Gesetz offenbart in ihrem Herzen,
sich ein wenig geltend. Sie pflanzte einige Nachtviolcn in eine alte blau und
weiße Theekanne und setzte sie ans das Fensterbret. Die Nachtvivlen sollten
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