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Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band.

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längste Aufsatz des Buches ist eine Geschichte der preußischen Marine, die besonders
aus der Zeit des großen Kurfürsten eine große Anzahl interessanter Mittheilungen
enthält, und aus der wir nächstens einige Auszüge bringen werden.


Studien kriegswissenschaftlichcn Inhalts. Oldenburg, 1865. Va"
lag der Schulzcschen Buchhandlung. 140 S. gr. 8.

Fünf Aufsätze: Ueber den Einfluß der gezognen Handfeuerwaffen auf die Krieg¬
führung -- über den Werth der verschiedenen Fcucrarten und über den Gcfechts-
werth der gezogenen Gewehre -- Vergleich der geschlossnen Bataillonslinie mit der
Angriffskolonne -- Untersuchung der Bedingungen des kriegerischen Erfolgs nebst
Betrachtungen über den Werth der Hecresorganisation im Allgemeinen -- Betrach¬
tungen über Organisation und Taktik der Infanterie. Der Inhalt nur für Mili¬
tärs von Fach.


Gcschichts- und Lebensbilder aus der Erneuerung des religiösen
Lebens in den deutschen Befreiungskriegen. Von WilHelm Baur. Erster
Band. Hamburg. 1865. Agentur des Rauben Hauses. 439 S. 8.

"Ohne Christus (natürlich den Christus des Rauben Hauses) ist das deutsche
Volk verloren. Nach ihm habe ich gesucht in der deutschen Erniedrigung und Er¬
hebung, das ist die Rechtfertigung meiner Arbeit", sagt der Verfasser, natürlich ein
geistlicher Herr, und nach diesem Maßstab verfährt er. indem er uns zunächst "des
deutschen Volkes Christcnberuf und den Abfall von demselben", dann "Preußens
Stolz und Fall" (vgl. Lucifers Stolz und Fall), dann Blücher, Gneisenau, Nettel-
beck, Uork, Scharnhorst, dann Friedrich Wilhelm und Luise von Preußen, dann
eine Anzahl andrer Charaktere der Freiheitskriege schildert. Das vorletzte Capitel
des salbungsvollen Buchs heißt "Napoleons Sünde". Der zweite Band wird uns
die Echten und Eigentlichen bringen, z. B. Jung Stilling, die Krüdener, F. L. Stol¬
berg, Franz Baader. Wir wünschen Freunden solcher Speise gesunden Appetit.


Schwäbische Frauen. Lebensbilder aus den drei letzten Jahrhunderte"
von I. P. Glöcklcr. Stuttgart. 1865 Verlag von Albert Koch. 440 S. 8.

Biographien von Katharine Guldenmann (die Mutter Keplers), eine schwäbische
Hexcngcschichte, der Stuttgarter Hofapothekcrin Maria Andreä, der Herzogin Magda-
lena Sibylla, der tapfern Bürgermeisterin Künkclin, welche 1688 als Anführerin
der Weiber von Schorndorf diese Festung vor den Franzosen rettete, der Gattin des
bekannten Johann Jakob Moser, der Dichterin Magdalene Sibylle Rieger, der Mutter
Schillers, der Frau Schubarts, der Malerin Ludovike Simanowiz und der König"'
Katharina von Würtemberg. Die Darstellung ist weitschweifig und stark frömmelnd.
In der (in Verse gebrachten) Widmung des Buchs wird die Königin Olga "O Ge¬
benedeite" angeredet.




Verantwortlicher Redacteur: I)r. Moritz Busch.
Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von C. E. Klbevt in Leipzig.

längste Aufsatz des Buches ist eine Geschichte der preußischen Marine, die besonders
aus der Zeit des großen Kurfürsten eine große Anzahl interessanter Mittheilungen
enthält, und aus der wir nächstens einige Auszüge bringen werden.


Studien kriegswissenschaftlichcn Inhalts. Oldenburg, 1865. Va»
lag der Schulzcschen Buchhandlung. 140 S. gr. 8.

Fünf Aufsätze: Ueber den Einfluß der gezognen Handfeuerwaffen auf die Krieg¬
führung — über den Werth der verschiedenen Fcucrarten und über den Gcfechts-
werth der gezogenen Gewehre — Vergleich der geschlossnen Bataillonslinie mit der
Angriffskolonne — Untersuchung der Bedingungen des kriegerischen Erfolgs nebst
Betrachtungen über den Werth der Hecresorganisation im Allgemeinen — Betrach¬
tungen über Organisation und Taktik der Infanterie. Der Inhalt nur für Mili¬
tärs von Fach.


Gcschichts- und Lebensbilder aus der Erneuerung des religiösen
Lebens in den deutschen Befreiungskriegen. Von WilHelm Baur. Erster
Band. Hamburg. 1865. Agentur des Rauben Hauses. 439 S. 8.

„Ohne Christus (natürlich den Christus des Rauben Hauses) ist das deutsche
Volk verloren. Nach ihm habe ich gesucht in der deutschen Erniedrigung und Er¬
hebung, das ist die Rechtfertigung meiner Arbeit", sagt der Verfasser, natürlich ein
geistlicher Herr, und nach diesem Maßstab verfährt er. indem er uns zunächst „des
deutschen Volkes Christcnberuf und den Abfall von demselben", dann „Preußens
Stolz und Fall" (vgl. Lucifers Stolz und Fall), dann Blücher, Gneisenau, Nettel-
beck, Uork, Scharnhorst, dann Friedrich Wilhelm und Luise von Preußen, dann
eine Anzahl andrer Charaktere der Freiheitskriege schildert. Das vorletzte Capitel
des salbungsvollen Buchs heißt „Napoleons Sünde". Der zweite Band wird uns
die Echten und Eigentlichen bringen, z. B. Jung Stilling, die Krüdener, F. L. Stol¬
berg, Franz Baader. Wir wünschen Freunden solcher Speise gesunden Appetit.


Schwäbische Frauen. Lebensbilder aus den drei letzten Jahrhunderte»
von I. P. Glöcklcr. Stuttgart. 1865 Verlag von Albert Koch. 440 S. 8.

Biographien von Katharine Guldenmann (die Mutter Keplers), eine schwäbische
Hexcngcschichte, der Stuttgarter Hofapothekcrin Maria Andreä, der Herzogin Magda-
lena Sibylla, der tapfern Bürgermeisterin Künkclin, welche 1688 als Anführerin
der Weiber von Schorndorf diese Festung vor den Franzosen rettete, der Gattin des
bekannten Johann Jakob Moser, der Dichterin Magdalene Sibylle Rieger, der Mutter
Schillers, der Frau Schubarts, der Malerin Ludovike Simanowiz und der König"'
Katharina von Würtemberg. Die Darstellung ist weitschweifig und stark frömmelnd.
In der (in Verse gebrachten) Widmung des Buchs wird die Königin Olga „O Ge¬
benedeite" angeredet.




Verantwortlicher Redacteur: I)r. Moritz Busch.
Verlag von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Klbevt in Leipzig.
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[0466] längste Aufsatz des Buches ist eine Geschichte der preußischen Marine, die besonders aus der Zeit des großen Kurfürsten eine große Anzahl interessanter Mittheilungen enthält, und aus der wir nächstens einige Auszüge bringen werden. Studien kriegswissenschaftlichcn Inhalts. Oldenburg, 1865. Va» lag der Schulzcschen Buchhandlung. 140 S. gr. 8. Fünf Aufsätze: Ueber den Einfluß der gezognen Handfeuerwaffen auf die Krieg¬ führung — über den Werth der verschiedenen Fcucrarten und über den Gcfechts- werth der gezogenen Gewehre — Vergleich der geschlossnen Bataillonslinie mit der Angriffskolonne — Untersuchung der Bedingungen des kriegerischen Erfolgs nebst Betrachtungen über den Werth der Hecresorganisation im Allgemeinen — Betrach¬ tungen über Organisation und Taktik der Infanterie. Der Inhalt nur für Mili¬ tärs von Fach. Gcschichts- und Lebensbilder aus der Erneuerung des religiösen Lebens in den deutschen Befreiungskriegen. Von WilHelm Baur. Erster Band. Hamburg. 1865. Agentur des Rauben Hauses. 439 S. 8. „Ohne Christus (natürlich den Christus des Rauben Hauses) ist das deutsche Volk verloren. Nach ihm habe ich gesucht in der deutschen Erniedrigung und Er¬ hebung, das ist die Rechtfertigung meiner Arbeit", sagt der Verfasser, natürlich ein geistlicher Herr, und nach diesem Maßstab verfährt er. indem er uns zunächst „des deutschen Volkes Christcnberuf und den Abfall von demselben", dann „Preußens Stolz und Fall" (vgl. Lucifers Stolz und Fall), dann Blücher, Gneisenau, Nettel- beck, Uork, Scharnhorst, dann Friedrich Wilhelm und Luise von Preußen, dann eine Anzahl andrer Charaktere der Freiheitskriege schildert. Das vorletzte Capitel des salbungsvollen Buchs heißt „Napoleons Sünde". Der zweite Band wird uns die Echten und Eigentlichen bringen, z. B. Jung Stilling, die Krüdener, F. L. Stol¬ berg, Franz Baader. Wir wünschen Freunden solcher Speise gesunden Appetit. Schwäbische Frauen. Lebensbilder aus den drei letzten Jahrhunderte» von I. P. Glöcklcr. Stuttgart. 1865 Verlag von Albert Koch. 440 S. 8. Biographien von Katharine Guldenmann (die Mutter Keplers), eine schwäbische Hexcngcschichte, der Stuttgarter Hofapothekcrin Maria Andreä, der Herzogin Magda- lena Sibylla, der tapfern Bürgermeisterin Künkclin, welche 1688 als Anführerin der Weiber von Schorndorf diese Festung vor den Franzosen rettete, der Gattin des bekannten Johann Jakob Moser, der Dichterin Magdalene Sibylle Rieger, der Mutter Schillers, der Frau Schubarts, der Malerin Ludovike Simanowiz und der König"' Katharina von Würtemberg. Die Darstellung ist weitschweifig und stark frömmelnd. In der (in Verse gebrachten) Widmung des Buchs wird die Königin Olga „O Ge¬ benedeite" angeredet. Verantwortlicher Redacteur: I)r. Moritz Busch. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Klbevt in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_283352/466>, abgerufen am 15.01.2025.