Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, II. Semester. I. Band.ihn stürzten oder an seine Stelle traten, da er bei allen Schattenseiten Neue geschichtliche Literatur. Geschichte Spaniens vom Ausbruch der französischen Revolution bis auf unsre Tage. Von Hermann Baumgarten. Erster Theil. Leipzig, 1865. Verlag von S. Hirzel. 583 S. 8. Die vorhergehenden Bände von Hirzels " Staate "geschieh te der neuesten ihn stürzten oder an seine Stelle traten, da er bei allen Schattenseiten Neue geschichtliche Literatur. Geschichte Spaniens vom Ausbruch der französischen Revolution bis auf unsre Tage. Von Hermann Baumgarten. Erster Theil. Leipzig, 1865. Verlag von S. Hirzel. 583 S. 8. Die vorhergehenden Bände von Hirzels „ Staate «geschieh te der neuesten <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0040" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/283393"/> <p xml:id="ID_97" prev="#ID_96"> ihn stürzten oder an seine Stelle traten, da er bei allen Schattenseiten<lb/> militärische Befähigung, Energie und den mit dem Bewußtsein der Kraft ge¬<lb/> paarten physischen Muth besaß und sich nie zu höfischer Wohldienerei her¬<lb/> beiließ.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Neue geschichtliche Literatur.</head><lb/> <div n="2"> <head> Geschichte Spaniens vom Ausbruch der französischen Revolution<lb/> bis auf unsre Tage. Von Hermann Baumgarten. Erster Theil. Leipzig, 1865.<lb/> Verlag von S. Hirzel. 583 S. 8.</head><lb/> <p xml:id="ID_98" next="#ID_99"> Die vorhergehenden Bände von Hirzels „ Staate «geschieh te der neuesten<lb/> Zeit", roclcher dieses Werk angehört, beginnen mit dem Abschnitt, welchen der<lb/> wiener Kongreß in der Entwickelung der europäischen Verhältnisse bildet. Bnum-<lb/> gartcn hat nothwendig weiter ausholen müssen, und zwar mußte er mit der Thron¬<lb/> besteigung Karls des Vierten anfangen, unter dessen Regierung sich die Wolken des<lb/> großen Gewitters concentrirten, welches das alte Spanien zertrümmerte und mit dem auch<lb/> für dieses Land und Volk die neueste Zeit, das constitutionelle Leben anbrach. Die<lb/> Kämpfe von 1808 bis 1814 hatten zum Resultat die Verfassung von 1812, und diese<lb/> Verfassung bestimmt die politische Entwickelung Spaniens bis in die vierziger Jahre.<lb/> Die Parteiführer in den Cortes von Cndiz spielen in der Revolution von 1820<lb/> die Hauptrollen und wirken zum Theil noch nach 1830 als Minister und Ver-<lb/> fassungsgeber. Die Verhältnisse endlich, welche zu der Erhebung von 1808 führten<lb/> und derselben ihren eigenthümlichen Charakter gaben, bestimmten bis auf den heutigen<lb/> Tag vielfach das politische Leben Spaniens. Diese ganze Zeit aber und namentlich<lb/> die Jahre von 1788 bis 1808 bedeckte bisher völlige Dunkelheit, und so ist ein<lb/> Werk, welches auf Grund der vorhandnen reichen Quellen hier Licht verbreitet, schon<lb/> an sich freudig zu begrüßen. Der Verfasser, vielleicht der beste Kenner der neuern<lb/> spanischen Geschichte, brachte aber zu seiner Arbeit nicht nur gründliche Kenntniß<lb/> des Materials, sondern auch ein schönes Talent der Darstellung, eine glückliche Hand<lb/> in der Gruppirung der einzelnen Thatsachen und die Gabe, treffend zu Porträtiren<lb/> mit, und so haben wir die Freude, in seinem Werke, welches die Negcncralions-<lb/> cpochc Spaniens in diesem Bande bis zur Rückkehr Ferdinands in sei» Land schildert,<lb/> eine Arbeit zu begrüßen, die mit ihrer lichtvollen Darstellung, ihrer lebendigen und</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0040]
ihn stürzten oder an seine Stelle traten, da er bei allen Schattenseiten
militärische Befähigung, Energie und den mit dem Bewußtsein der Kraft ge¬
paarten physischen Muth besaß und sich nie zu höfischer Wohldienerei her¬
beiließ.
Neue geschichtliche Literatur.
Geschichte Spaniens vom Ausbruch der französischen Revolution
bis auf unsre Tage. Von Hermann Baumgarten. Erster Theil. Leipzig, 1865.
Verlag von S. Hirzel. 583 S. 8.
Die vorhergehenden Bände von Hirzels „ Staate «geschieh te der neuesten
Zeit", roclcher dieses Werk angehört, beginnen mit dem Abschnitt, welchen der
wiener Kongreß in der Entwickelung der europäischen Verhältnisse bildet. Bnum-
gartcn hat nothwendig weiter ausholen müssen, und zwar mußte er mit der Thron¬
besteigung Karls des Vierten anfangen, unter dessen Regierung sich die Wolken des
großen Gewitters concentrirten, welches das alte Spanien zertrümmerte und mit dem auch
für dieses Land und Volk die neueste Zeit, das constitutionelle Leben anbrach. Die
Kämpfe von 1808 bis 1814 hatten zum Resultat die Verfassung von 1812, und diese
Verfassung bestimmt die politische Entwickelung Spaniens bis in die vierziger Jahre.
Die Parteiführer in den Cortes von Cndiz spielen in der Revolution von 1820
die Hauptrollen und wirken zum Theil noch nach 1830 als Minister und Ver-
fassungsgeber. Die Verhältnisse endlich, welche zu der Erhebung von 1808 führten
und derselben ihren eigenthümlichen Charakter gaben, bestimmten bis auf den heutigen
Tag vielfach das politische Leben Spaniens. Diese ganze Zeit aber und namentlich
die Jahre von 1788 bis 1808 bedeckte bisher völlige Dunkelheit, und so ist ein
Werk, welches auf Grund der vorhandnen reichen Quellen hier Licht verbreitet, schon
an sich freudig zu begrüßen. Der Verfasser, vielleicht der beste Kenner der neuern
spanischen Geschichte, brachte aber zu seiner Arbeit nicht nur gründliche Kenntniß
des Materials, sondern auch ein schönes Talent der Darstellung, eine glückliche Hand
in der Gruppirung der einzelnen Thatsachen und die Gabe, treffend zu Porträtiren
mit, und so haben wir die Freude, in seinem Werke, welches die Negcncralions-
cpochc Spaniens in diesem Bande bis zur Rückkehr Ferdinands in sei» Land schildert,
eine Arbeit zu begrüßen, die mit ihrer lichtvollen Darstellung, ihrer lebendigen und
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