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Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band.

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und Zierpflanzen (Cacao, Cacteen. Ceder, Citrone, Cocospalmc :c,). Auf technischem
Gebiet nennen wir: Conservirung der Lebensmittel. ferner die Artikel Kalorische
Maschin-, Clichircn, Dampfmaschine, Dampfheizung, Dampftochapparatc, Dampf¬
schiff. Aus dem Gebiet der Theologie sind von besondern, Interesse: Christenthum,
Christus, Cölibat, Concilien, Concordat, Cultus. Der Staatswissenschaften ge¬
hören an: Centralisation, Kolonien, Konstitution, Credit. Creditanstaltcn, vreclit
modilior ?c. Der Verehrer der Künste findet die Biographien von Calame,
Cornelius, Callot und Chodowiecki. Den Musiker werden unter andern die Artikel
über Chelard, Cherubim, Chopin, Element! interessiren, den Freund der Bühne die
Biographie der kürzlich verstorbenen Schauspielerin Crelinger.


Notiz.

Die "Wissenschaftliche" Beilage der Leipziger-Zeitung mißbilligt, daß
Ur. 24 d. Bl. in dem Artikel "Sachsen vor fünfzig Jahren" an die Theilung
Sachsens erinnert, und meint, daß die Grenzboten sich der "tactvollen Mäßigung"
hätten befleißigen sollen, mit welcher die übrigen sächsischen Blätter über jenes Er¬
eignis) geschwiegen. Zweitens verdrießt sie die heitere Sprache und Stimmung auf
den ersten Seiten des genannten Aufsatzes, indeß glaubt sie dafür in dem Umstände
einige Entschuldigung finden zu können, daß der Redacteur d. Bl. nicht Sachse,
soudern Schleswig-Holstcincr sei und so das "sächsisch-vaterländische Gefühl"
nicht haben könne, welches in Fragen dieser Art richtig empfinden lasst und eigent¬
lich allein competent mache. Hierzu haben wir zu bemerken:

1) daß der Gegenstand vor uns von dem officiösen Dresdner Journal in
drei langen Fcuillctonartikcln zur Sprache gebracht worden und unser Aufsatz ge¬
wissermaßen nur das tröstende Echo auf die dort ausgestoßner Klagen ist;

2) daß der Redacteur der Grenzboten nicht nur sächsischer Unterthan, und
zwar seit länger als vierzig Jahren, sondern -- man wolle sich von dieser Notiz
nicht zu sehr angreifen lassen -- sogar geborner Dresdner ist.

Auf das übrige Räsonnement der werthen Nachbarin einzugehen, wäre, wie jede
Discussion mit ihr, nutzlos; doch mag erwähnt werden, daß es von wenig Wahr¬
heitsliebe zeugt, wenn Verfasser des betreffenden Aussatzes unter den von uns be¬
nutzten Quellen gerade die wichtigsten und am meisten von uns ausgebeuteten, na¬
mentlich die Memoiren des k. sächsischen Ministers v. Senfft, vollständig verschweigt.
Nur so freilich rettet man, was gerettet werden soll.


Die Redaction der Grenzboten.


Mit Ur. 27 beginnt diese Zeitschrift ein neues Quartal,
welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, im Juni 1863.Die Werlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von C. E. Abert in Leipzig.

und Zierpflanzen (Cacao, Cacteen. Ceder, Citrone, Cocospalmc :c,). Auf technischem
Gebiet nennen wir: Conservirung der Lebensmittel. ferner die Artikel Kalorische
Maschin-, Clichircn, Dampfmaschine, Dampfheizung, Dampftochapparatc, Dampf¬
schiff. Aus dem Gebiet der Theologie sind von besondern, Interesse: Christenthum,
Christus, Cölibat, Concilien, Concordat, Cultus. Der Staatswissenschaften ge¬
hören an: Centralisation, Kolonien, Konstitution, Credit. Creditanstaltcn, vreclit
modilior ?c. Der Verehrer der Künste findet die Biographien von Calame,
Cornelius, Callot und Chodowiecki. Den Musiker werden unter andern die Artikel
über Chelard, Cherubim, Chopin, Element! interessiren, den Freund der Bühne die
Biographie der kürzlich verstorbenen Schauspielerin Crelinger.


Notiz.

Die „Wissenschaftliche" Beilage der Leipziger-Zeitung mißbilligt, daß
Ur. 24 d. Bl. in dem Artikel „Sachsen vor fünfzig Jahren" an die Theilung
Sachsens erinnert, und meint, daß die Grenzboten sich der „tactvollen Mäßigung"
hätten befleißigen sollen, mit welcher die übrigen sächsischen Blätter über jenes Er¬
eignis) geschwiegen. Zweitens verdrießt sie die heitere Sprache und Stimmung auf
den ersten Seiten des genannten Aufsatzes, indeß glaubt sie dafür in dem Umstände
einige Entschuldigung finden zu können, daß der Redacteur d. Bl. nicht Sachse,
soudern Schleswig-Holstcincr sei und so das „sächsisch-vaterländische Gefühl"
nicht haben könne, welches in Fragen dieser Art richtig empfinden lasst und eigent¬
lich allein competent mache. Hierzu haben wir zu bemerken:

1) daß der Gegenstand vor uns von dem officiösen Dresdner Journal in
drei langen Fcuillctonartikcln zur Sprache gebracht worden und unser Aufsatz ge¬
wissermaßen nur das tröstende Echo auf die dort ausgestoßner Klagen ist;

2) daß der Redacteur der Grenzboten nicht nur sächsischer Unterthan, und
zwar seit länger als vierzig Jahren, sondern — man wolle sich von dieser Notiz
nicht zu sehr angreifen lassen — sogar geborner Dresdner ist.

Auf das übrige Räsonnement der werthen Nachbarin einzugehen, wäre, wie jede
Discussion mit ihr, nutzlos; doch mag erwähnt werden, daß es von wenig Wahr¬
heitsliebe zeugt, wenn Verfasser des betreffenden Aussatzes unter den von uns be¬
nutzten Quellen gerade die wichtigsten und am meisten von uns ausgebeuteten, na¬
mentlich die Memoiren des k. sächsischen Ministers v. Senfft, vollständig verschweigt.
Nur so freilich rettet man, was gerettet werden soll.


Die Redaction der Grenzboten.


Mit Ur. 27 beginnt diese Zeitschrift ein neues Quartal,
welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, im Juni 1863.Die Werlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
Verlag von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Abert in Leipzig.
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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_282796/550>, abgerufen am 29.06.2024.