Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band.drei Schiffer bitten, man möge den Teil entfesseln und ans Ruder stellen. Der Monolog Teils oben auf dem Berge. Weib und Kind treten ihm vor die Der Landvogt gewinnt das Ufer; in einem Monolog ist auch er entschlossen, "Theil Verbirgt sich in die Hvlgassen, erschüßt den Landtvogt z'todt und flucht." Die beiden Knechte jsind bemüht, die Leiche hinwegzutragen; der Eine, Wär hats thon? Gwüß kein Biderman! Der Andere ist sogleich darüber entschieden: Der Theil bills thon, das sol mich kränken! -- Tell tritt vor und dankt Gott für das Gelingen. -- Musik schließt. Auch Schillers Geßler wird in dem Augenblick, da er erneute Drohungen ^ctus guartus. Tell erklärt in einem Monologe, er sei entschlossen abzustellen "den Über¬ Ich han jn heimlich z'todt erschossen, Als Kuno Abalzellen und Stoffacher ebenfalls hinzugetreten sind, macht er sie drei Schiffer bitten, man möge den Teil entfesseln und ans Ruder stellen. Der Monolog Teils oben auf dem Berge. Weib und Kind treten ihm vor die Der Landvogt gewinnt das Ufer; in einem Monolog ist auch er entschlossen, „Theil Verbirgt sich in die Hvlgassen, erschüßt den Landtvogt z'todt und flucht." Die beiden Knechte jsind bemüht, die Leiche hinwegzutragen; der Eine, Wär hats thon? Gwüß kein Biderman! Der Andere ist sogleich darüber entschieden: Der Theil bills thon, das sol mich kränken! — Tell tritt vor und dankt Gott für das Gelingen. — Musik schließt. Auch Schillers Geßler wird in dem Augenblick, da er erneute Drohungen ^ctus guartus. Tell erklärt in einem Monologe, er sei entschlossen abzustellen „den Über¬ Ich han jn heimlich z'todt erschossen, Als Kuno Abalzellen und Stoffacher ebenfalls hinzugetreten sind, macht er sie <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0199" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/189294"/> <p xml:id="ID_670" prev="#ID_669"> drei Schiffer bitten, man möge den Teil entfesseln und ans Ruder stellen. Der<lb/> Vogt gewährts und verspricht, ihn nach glücklicher Landung ledig zu lassen.<lb/> Bei der Platte springt Tell mit der Armbrust ans Land und stößt das Schiff<lb/> in den See zurück, der Vogt ruft ihm Drohungen nach.</p><lb/> <p xml:id="ID_671"> Monolog Teils oben auf dem Berge. Weib und Kind treten ihm vor die<lb/> Seele, sein Entschluß steht nun fest:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_40" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_672"> Der Landvogt gewinnt das Ufer; in einem Monolog ist auch er entschlossen,<lb/> den Tell sogleich aus dem Wege räumen zu lassen:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_41" type="poem"> <l/> </lg><lb/> <p xml:id="ID_673"> „Theil Verbirgt sich in die Hvlgassen, erschüßt den Landtvogt z'todt und flucht."</p><lb/> <p xml:id="ID_674"> Die beiden Knechte jsind bemüht, die Leiche hinwegzutragen; der Eine,<lb/> dem Morde nachsinnend, fragt:</p><lb/> <quote> Wär hats thon? Gwüß kein Biderman!</quote><lb/> <p xml:id="ID_675"> Der Andere ist sogleich darüber entschieden:</p><lb/> <quote> Der Theil bills thon, das sol mich kränken! —</quote><lb/> <p xml:id="ID_676"> Tell tritt vor und dankt Gott für das Gelingen. — Musik schließt.</p><lb/> <p xml:id="ID_677"> Auch Schillers Geßler wird in dem Augenblick, da er erneute Drohungen<lb/> gegen das kecke Volk ausstößt, vom Pfeil durchbohrt, und wie hier Nuoffs<lb/> Lanzenknecht fragt: Wär hats thon? rufen bei Schiller viele Stimmen: Wer<lb/> hat die That gethan?</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> ^ctus guartus.</head><lb/> <p xml:id="ID_678"> Tell erklärt in einem Monologe, er sei entschlossen abzustellen „den Über¬<lb/> mut, mutwill, Hoffart der Vögte vnd Edellüt und sie alle zu Unterwalden,<lb/> Uri und Schwyz auszutreiben/' Er trifft auf Ali von Grub und erzählt ihm<lb/> den ganzen Verlauf seines Schicksals vom Apfelschuß an bis zum Vogtschuß:</p><lb/> <quote> Ich han jn heimlich z'todt erschossen,<lb/> von der thaat grad kumm ich har!</quote><lb/> <p xml:id="ID_679"> Als Kuno Abalzellen und Stoffacher ebenfalls hinzugetreten sind, macht er sie<lb/> mit dem Plan bekannt, sogleich einen Bund der drei Länder zur Vertreibung<lb/> der Vögte aufzurichten. So lange auch nur einer, wie jener im Schlosse zu<lb/> Tamm, noch vorhanden ist, werden die Länder nicht zu ihrem Rechte kommen.<lb/> Die drei stimmen ihm zu, erheben die Hände und sprechen ihm sogleich den<lb/> Eid nach:</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0199]
drei Schiffer bitten, man möge den Teil entfesseln und ans Ruder stellen. Der
Vogt gewährts und verspricht, ihn nach glücklicher Landung ledig zu lassen.
Bei der Platte springt Tell mit der Armbrust ans Land und stößt das Schiff
in den See zurück, der Vogt ruft ihm Drohungen nach.
Monolog Teils oben auf dem Berge. Weib und Kind treten ihm vor die
Seele, sein Entschluß steht nun fest:
Der Landvogt gewinnt das Ufer; in einem Monolog ist auch er entschlossen,
den Tell sogleich aus dem Wege räumen zu lassen:
„Theil Verbirgt sich in die Hvlgassen, erschüßt den Landtvogt z'todt und flucht."
Die beiden Knechte jsind bemüht, die Leiche hinwegzutragen; der Eine,
dem Morde nachsinnend, fragt:
Wär hats thon? Gwüß kein Biderman!
Der Andere ist sogleich darüber entschieden:
Der Theil bills thon, das sol mich kränken! —
Tell tritt vor und dankt Gott für das Gelingen. — Musik schließt.
Auch Schillers Geßler wird in dem Augenblick, da er erneute Drohungen
gegen das kecke Volk ausstößt, vom Pfeil durchbohrt, und wie hier Nuoffs
Lanzenknecht fragt: Wär hats thon? rufen bei Schiller viele Stimmen: Wer
hat die That gethan?
^ctus guartus.
Tell erklärt in einem Monologe, er sei entschlossen abzustellen „den Über¬
mut, mutwill, Hoffart der Vögte vnd Edellüt und sie alle zu Unterwalden,
Uri und Schwyz auszutreiben/' Er trifft auf Ali von Grub und erzählt ihm
den ganzen Verlauf seines Schicksals vom Apfelschuß an bis zum Vogtschuß:
Ich han jn heimlich z'todt erschossen,
von der thaat grad kumm ich har!
Als Kuno Abalzellen und Stoffacher ebenfalls hinzugetreten sind, macht er sie
mit dem Plan bekannt, sogleich einen Bund der drei Länder zur Vertreibung
der Vögte aufzurichten. So lange auch nur einer, wie jener im Schlosse zu
Tamm, noch vorhanden ist, werden die Länder nicht zu ihrem Rechte kommen.
Die drei stimmen ihm zu, erheben die Hände und sprechen ihm sogleich den
Eid nach:
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