Die Grenzboten. Jg. 23, 1864, II. Semester. III. Band.ein etwas besseres Deutsch spräche, könnte es nichts schaden, indeß ist gegen den Vermischte Literatur. Robert Heinrich Hinckes gesammelte Aussähe zur deutschen Literatur. Herausgegeben von Dr. G. Wende, Director des Gymnasiums zu Hamm. Hamm, 1864. Die vorliegenden Aussähe des verstorbenen Hincke enthalten eingehende Er¬ Die Mehrzahl der Aufsätze ist eine Frucht der hingebenden und erfolgreichen ein etwas besseres Deutsch spräche, könnte es nichts schaden, indeß ist gegen den Vermischte Literatur. Robert Heinrich Hinckes gesammelte Aussähe zur deutschen Literatur. Herausgegeben von Dr. G. Wende, Director des Gymnasiums zu Hamm. Hamm, 1864. Die vorliegenden Aussähe des verstorbenen Hincke enthalten eingehende Er¬ Die Mehrzahl der Aufsätze ist eine Frucht der hingebenden und erfolgreichen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0162" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/189257"/> <p xml:id="ID_515" prev="#ID_514"> ein etwas besseres Deutsch spräche, könnte es nichts schaden, indeß ist gegen den<lb/> Inhalt nichts einzuwenden, auch sind diese Erläuterungen, wie schon ihre Ver¬<lb/> weisung aus den Umschlag andeutet, Nebensache. Der Preis (3 Thaler für die<lb/> Lieferung) ist verhältnißmäßig wohlfeil gestellt, und so wird es auch der Mittelclassc<lb/> ermöglicht, ihre Zimmer künftig mit guten Nachbildungen der Meisterwerke der<lb/> 'großen sächsischen Kunstsammlung zu schmücken.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Vermischte Literatur.</head><lb/> <div n="2"> <head> Robert Heinrich Hinckes gesammelte Aussähe zur deutschen Literatur.<lb/> Herausgegeben von Dr. G. Wende, Director des Gymnasiums zu Hamm.<lb/> Hamm, 1864.</head><lb/> <p xml:id="ID_516"> Die vorliegenden Aussähe des verstorbenen Hincke enthalten eingehende Er¬<lb/> klärungen und Erläuterungen einer Reihe von Meisterwerken der deutschen Literatur.<lb/> An kürzere Erörterungen lyrischer Gedichte und, meist uhlandschcr, Balladen<lb/> schließen sich ausführliche Besprechungen von Goethes Iphigenie und Tasso, ein<lb/> trefflicher, bisher noch nicht veröffentlichter Aussatz über die Wahlverwandtschaften,<lb/> ferner Arbeiten über Maria Stuart, die Charaktere in Wallenstein, eine bei der Jubel¬<lb/> feier am 10. November 1859 gehaltene Schulrate über Schillers Größe in den<lb/> Dichtungen seiner reifern Jahre u. a. Der Werth der bisher meist in Schulprogrammcn,<lb/> wissenschaftlichen und pädagogischen Zeitschriften zerstreut gewesenen Arbeiten rechtfertigt<lb/> es vollkommen, daß dieselben in einer Gesammtausgabe zusammengestellt und dadurch<lb/> auch dem größeren gebildeten Publicum zugänglich gemacht sind.</p><lb/> <p xml:id="ID_517" next="#ID_518"> Die Mehrzahl der Aufsätze ist eine Frucht der hingebenden und erfolgreichen<lb/> pädagogischen Thätigkeit des verstorbenen Verfassers. Hincke wußte in vollstem Maße<lb/> die bildende Kraft der Poesie zu würdigen, und er verstand es, in klarer Entwicke¬<lb/> lung den Gedankengehalt der großen deutschen Dichterwerke seinen Schülern zum<lb/> Bewußtsei» zu bringen. Es ist bekannt, daß über die Behandlung der deutschen<lb/> Classiker auf Schulen sehr verschiedene Ansichten herrschen, und daß einige nicht<lb/> unbedeutende Pädagogen gegen jede eingehende ästhetische Erklärung derselben auf<lb/> Schulen deshalb Abneigung haben, weil sie fürchten, daß dadurch die selbständige<lb/> Beschäftigung mit der vaterländischen Literatur dem Schüler verleidet werden könnte.<lb/> Diese Aufsatze Hinckes scheinen besser als theoretische Auseinandersetzungen geeignet<lb/> zu sein, auch den Gegner, wenn er anders unbefangen urtheilt, zu überzeugen,</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0162]
ein etwas besseres Deutsch spräche, könnte es nichts schaden, indeß ist gegen den
Inhalt nichts einzuwenden, auch sind diese Erläuterungen, wie schon ihre Ver¬
weisung aus den Umschlag andeutet, Nebensache. Der Preis (3 Thaler für die
Lieferung) ist verhältnißmäßig wohlfeil gestellt, und so wird es auch der Mittelclassc
ermöglicht, ihre Zimmer künftig mit guten Nachbildungen der Meisterwerke der
'großen sächsischen Kunstsammlung zu schmücken.
Vermischte Literatur.
Robert Heinrich Hinckes gesammelte Aussähe zur deutschen Literatur.
Herausgegeben von Dr. G. Wende, Director des Gymnasiums zu Hamm.
Hamm, 1864.
Die vorliegenden Aussähe des verstorbenen Hincke enthalten eingehende Er¬
klärungen und Erläuterungen einer Reihe von Meisterwerken der deutschen Literatur.
An kürzere Erörterungen lyrischer Gedichte und, meist uhlandschcr, Balladen
schließen sich ausführliche Besprechungen von Goethes Iphigenie und Tasso, ein
trefflicher, bisher noch nicht veröffentlichter Aussatz über die Wahlverwandtschaften,
ferner Arbeiten über Maria Stuart, die Charaktere in Wallenstein, eine bei der Jubel¬
feier am 10. November 1859 gehaltene Schulrate über Schillers Größe in den
Dichtungen seiner reifern Jahre u. a. Der Werth der bisher meist in Schulprogrammcn,
wissenschaftlichen und pädagogischen Zeitschriften zerstreut gewesenen Arbeiten rechtfertigt
es vollkommen, daß dieselben in einer Gesammtausgabe zusammengestellt und dadurch
auch dem größeren gebildeten Publicum zugänglich gemacht sind.
Die Mehrzahl der Aufsätze ist eine Frucht der hingebenden und erfolgreichen
pädagogischen Thätigkeit des verstorbenen Verfassers. Hincke wußte in vollstem Maße
die bildende Kraft der Poesie zu würdigen, und er verstand es, in klarer Entwicke¬
lung den Gedankengehalt der großen deutschen Dichterwerke seinen Schülern zum
Bewußtsei» zu bringen. Es ist bekannt, daß über die Behandlung der deutschen
Classiker auf Schulen sehr verschiedene Ansichten herrschen, und daß einige nicht
unbedeutende Pädagogen gegen jede eingehende ästhetische Erklärung derselben auf
Schulen deshalb Abneigung haben, weil sie fürchten, daß dadurch die selbständige
Beschäftigung mit der vaterländischen Literatur dem Schüler verleidet werden könnte.
Diese Aufsatze Hinckes scheinen besser als theoretische Auseinandersetzungen geeignet
zu sein, auch den Gegner, wenn er anders unbefangen urtheilt, zu überzeugen,
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