Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.Preußen ist allgemein. Die Armee besteht aus der Landwehr ersten und zweiten Abbildungen pittoresk und plastisch architektonischer Ornamente, besonders aus der deutschen Flora, in Versuche" ihrer Amvcndung für Kunst und Gewerbe von H. W. Eberhard. 1. Lief. Leipzig, 1862. Gebrüder Bacnsch. Ein wohlgclungencr Versuch, bei den immer größer werdenden Anforderungen, Verantwortlicher Rcoacteun l>>>. Moritz Busch. Verlag von F. L. Hering. -- Druck von C. E. Elbert in Leipzig Preußen ist allgemein. Die Armee besteht aus der Landwehr ersten und zweiten Abbildungen pittoresk und plastisch architektonischer Ornamente, besonders aus der deutschen Flora, in Versuche» ihrer Amvcndung für Kunst und Gewerbe von H. W. Eberhard. 1. Lief. Leipzig, 1862. Gebrüder Bacnsch. Ein wohlgclungencr Versuch, bei den immer größer werdenden Anforderungen, Verantwortlicher Rcoacteun l>>>. Moritz Busch. Verlag von F. L. Hering. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0328" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/114108"/> <p xml:id="ID_1000" prev="#ID_999"> Preußen ist allgemein. Die Armee besteht aus der Landwehr ersten und zweiten<lb/> Aufgebots. Die Dienstzeit in ersterem dauert vom 20. bis 30., die in letzterem vom<lb/> 30. bis 36. Lebensjahre. Zur Unterhaltung der Festungen und der militärischen<lb/> Etablissements sowie zur Bestellung der Cadres ist die Regierung ermächtigt, 14,000<lb/> Mann freiwilliger gcworbner Leute in beständigem Dienst zu halten. Die Mann¬<lb/> schaft der Landwehr ersten Aufgebots, welche in das 20. Lebensjahr tritt, bleibt<lb/> drei Monate in Schulbataillonen vereint bei den Brigadestümmen präsent und<lb/> wird bei der Entlassung auf die Bataillone der Landwehr ersten Aufgebots einge¬<lb/> theilt. In jedem Jahre wird der dritte Theil sämmtlicher Brigaden des ersten Auf¬<lb/> gebots mit Bataillonen von 600 Mann auf vier Wochen zu großer» Kriegsübun-<lb/> gcn versammelt. Monatliche Schießübungen für die gesammte Landwehr finden in<lb/> den Gemeinden und den Kreisen statt, in derselben Weise Controllversammlungen.<lb/> An allen Schulen wird die Zahl der täglichen Unterrichtsstunden auf höchstens vier<lb/> beschränkt, dagegen werden tägliche Turm- und Ercrcierstunden eingeführt, an wel¬<lb/> chen die nicht mehr die Schule besuchende» junge» Leute wöchentlich zweimal theil-<lb/> nehmen müssen. Die jetzt bei der Fahne stehenden Soldaten werden spätestens<lb/> binnen drei Monaten entlassen, desgleichen alle überflüssig werdenden Berufsoffiziere,<lb/> letztere mit Pension oder Inactivitütsgchalt. Die geeigneten entlassenen Offiziere<lb/> haben vorzugsweise Berechtigung zur Anstellung als Turnlehrer und Exercicrmeistcr.<lb/> Die Garde wird aufgehoben. Einer Kritik solcher Uebcrspanntheitcn bedarf es süe<lb/> die Leser d. Bl. schwerlich. Wäre Deutschland eine Insel in der Südsee, so ließe<lb/> sich eher davon sprechen.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Abbildungen pittoresk und plastisch architektonischer Ornamente, besonders aus<lb/> der deutschen Flora, in Versuche» ihrer Amvcndung für Kunst und Gewerbe von<lb/> H. W. Eberhard. 1. Lief. Leipzig, 1862. Gebrüder Bacnsch.</head><lb/> <p xml:id="ID_1001"> Ein wohlgclungencr Versuch, bei den immer größer werdenden Anforderungen,<lb/> welche der Luzens an Kunst und Gewerbe stellt, auf die einfache Weise des Alter-'<lb/> thums zurückgehend, neue Ornamente aus dem Reich der Natur, den Blumen,<lb/> Ranken und Blättern der vegetabilischen Welt zu gewinnen, Die gegebenen Muster<lb/> zeugen ebenso sehr für den Geschmack des Künstlers, der sie zusammenstellte, als<lb/> für den guten Blick, mit dem er die Urformen künstlerisch zu erfassen verstand, und<lb/> das Ganze kann, so weit es vorliegt, in seiner eleganten Ausstattung nicht blos<lb/> Gewerbtreibenden, wie Decorationsmalern, Steinhauern, Metallgießer», Teppich- und<lb/> Tapetcnfabrikantcn, sondern auch Damen, die sich ihre Stickmuster selbst zu ent¬<lb/> werfen verstehen, warm empfohlen werden.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Verantwortlicher Rcoacteun l>>>. Moritz Busch.<lb/> Verlag von F. L. Hering. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0328]
Preußen ist allgemein. Die Armee besteht aus der Landwehr ersten und zweiten
Aufgebots. Die Dienstzeit in ersterem dauert vom 20. bis 30., die in letzterem vom
30. bis 36. Lebensjahre. Zur Unterhaltung der Festungen und der militärischen
Etablissements sowie zur Bestellung der Cadres ist die Regierung ermächtigt, 14,000
Mann freiwilliger gcworbner Leute in beständigem Dienst zu halten. Die Mann¬
schaft der Landwehr ersten Aufgebots, welche in das 20. Lebensjahr tritt, bleibt
drei Monate in Schulbataillonen vereint bei den Brigadestümmen präsent und
wird bei der Entlassung auf die Bataillone der Landwehr ersten Aufgebots einge¬
theilt. In jedem Jahre wird der dritte Theil sämmtlicher Brigaden des ersten Auf¬
gebots mit Bataillonen von 600 Mann auf vier Wochen zu großer» Kriegsübun-
gcn versammelt. Monatliche Schießübungen für die gesammte Landwehr finden in
den Gemeinden und den Kreisen statt, in derselben Weise Controllversammlungen.
An allen Schulen wird die Zahl der täglichen Unterrichtsstunden auf höchstens vier
beschränkt, dagegen werden tägliche Turm- und Ercrcierstunden eingeführt, an wel¬
chen die nicht mehr die Schule besuchende» junge» Leute wöchentlich zweimal theil-
nehmen müssen. Die jetzt bei der Fahne stehenden Soldaten werden spätestens
binnen drei Monaten entlassen, desgleichen alle überflüssig werdenden Berufsoffiziere,
letztere mit Pension oder Inactivitütsgchalt. Die geeigneten entlassenen Offiziere
haben vorzugsweise Berechtigung zur Anstellung als Turnlehrer und Exercicrmeistcr.
Die Garde wird aufgehoben. Einer Kritik solcher Uebcrspanntheitcn bedarf es süe
die Leser d. Bl. schwerlich. Wäre Deutschland eine Insel in der Südsee, so ließe
sich eher davon sprechen.
Abbildungen pittoresk und plastisch architektonischer Ornamente, besonders aus
der deutschen Flora, in Versuche» ihrer Amvcndung für Kunst und Gewerbe von
H. W. Eberhard. 1. Lief. Leipzig, 1862. Gebrüder Bacnsch.
Ein wohlgclungencr Versuch, bei den immer größer werdenden Anforderungen,
welche der Luzens an Kunst und Gewerbe stellt, auf die einfache Weise des Alter-'
thums zurückgehend, neue Ornamente aus dem Reich der Natur, den Blumen,
Ranken und Blättern der vegetabilischen Welt zu gewinnen, Die gegebenen Muster
zeugen ebenso sehr für den Geschmack des Künstlers, der sie zusammenstellte, als
für den guten Blick, mit dem er die Urformen künstlerisch zu erfassen verstand, und
das Ganze kann, so weit es vorliegt, in seiner eleganten Ausstattung nicht blos
Gewerbtreibenden, wie Decorationsmalern, Steinhauern, Metallgießer», Teppich- und
Tapetcnfabrikantcn, sondern auch Damen, die sich ihre Stickmuster selbst zu ent¬
werfen verstehen, warm empfohlen werden.
Verantwortlicher Rcoacteun l>>>. Moritz Busch.
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