Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.unsern' Bequemlichkeit frisch erhielte, würde ich das staatsverbrecherische Mittagsessen Die Frau im Sprichwort. Von O, Freiherr von Neinsb erg-Dürings- feld. Leipzig, Hermann Fries. Der Verfasser, schon bekannt als Sammler auf den Gebieten des Volksbrauchs Balthasar Gracians Handorakel und Kunst der Weltklugheit. Aus dem spa¬ nische" Original übersehe von Arthur Schopenhauer, Leipzig, F. A, Brock¬ haus, 18K2, Der Verfasser des Werkchens ist ein spanischer Jesuit des siebzehnten Jahrhun¬ Aus Schinkels Nachlaß. Ncisctagebüchcr, Briefe und Aphorismen. Mit¬ getheilt und mit einem Verzeichnis sämmtlicher Werke Schinkels versehen von Alfred Freiherr" v. Wolzogen. 2 Bde. Berlin, Verlag der Königl. Geh. Ober-Hofbuch- druckerei. 1862. Eine sehr dankenswerthe Sammlung von Materialien zu einer Biographie unsern' Bequemlichkeit frisch erhielte, würde ich das staatsverbrecherische Mittagsessen Die Frau im Sprichwort. Von O, Freiherr von Neinsb erg-Dürings- feld. Leipzig, Hermann Fries. Der Verfasser, schon bekannt als Sammler auf den Gebieten des Volksbrauchs Balthasar Gracians Handorakel und Kunst der Weltklugheit. Aus dem spa¬ nische» Original übersehe von Arthur Schopenhauer, Leipzig, F. A, Brock¬ haus, 18K2, Der Verfasser des Werkchens ist ein spanischer Jesuit des siebzehnten Jahrhun¬ Aus Schinkels Nachlaß. Ncisctagebüchcr, Briefe und Aphorismen. Mit¬ getheilt und mit einem Verzeichnis sämmtlicher Werke Schinkels versehen von Alfred Freiherr» v. Wolzogen. 2 Bde. Berlin, Verlag der Königl. Geh. Ober-Hofbuch- druckerei. 1862. Eine sehr dankenswerthe Sammlung von Materialien zu einer Biographie <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0324" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/114104"/> <p xml:id="ID_987" prev="#ID_986"> unsern' Bequemlichkeit frisch erhielte, würde ich das staatsverbrecherische Mittagsessen<lb/> auf übermorgen vertagt haben. Aber wenn wir das thäten, so würden wir die<lb/> doppelte Sünde begehen, eine königliche Forelle zu verspeisen und sie nicht einmal<lb/> frisch zu essen/'</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Die Frau im Sprichwort. Von O, Freiherr von Neinsb erg-Dürings-<lb/> feld. Leipzig, Hermann Fries.</head><lb/> <p xml:id="ID_988"> Der Verfasser, schon bekannt als Sammler auf den Gebieten des Volksbrauchs<lb/> und des Sprichworts, hat hier eine große Anzahl von Sprichwörtern der verschie¬<lb/> densten Sprachen (sogar äthiopische, hindostanische, chimsische, hebräische, arabische,<lb/> und tamrüischc find darunter) zusammengetragen und unter gewissen Rubriken- Was<lb/> sind die Frauen? — Frauenthränen — Frauenlist — Werth der Frau — Lieben<lb/> - Verliebte — Soll man heirathen? — Ehcrcgcln — Die Hausfrau — Böse<lb/> Frauen — Die Stiefmutter — Alte Weiber u, s, w, zu einem Buch zusammen¬<lb/> gestellt, welches manches Hübsche enthält und durch seine Vergleiche auch einigen Werth<lb/> für die Ethnographie haben möchte.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Balthasar Gracians Handorakel und Kunst der Weltklugheit. Aus dem spa¬<lb/> nische» Original übersehe von Arthur Schopenhauer, Leipzig, F. 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Von philosophischer Tiefe, Kenntniß des mensch¬<lb/> lichen Herzens nur geringe Spuren, von System in der Anordnung ebensowenig.<lb/> So hat das Buch kaum einen anderen Werth als den einer Reliquie für die, welche<lb/> in dem Uebersetzer ihren Meister verehren.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Aus Schinkels Nachlaß. Ncisctagebüchcr, Briefe und Aphorismen. Mit¬<lb/> getheilt und mit einem Verzeichnis sämmtlicher Werke Schinkels versehen von Alfred<lb/> Freiherr» v. Wolzogen. 2 Bde. Berlin, Verlag der Königl. Geh. Ober-Hofbuch-<lb/> druckerei. 1862.</head><lb/> <p xml:id="ID_990" next="#ID_991"> Eine sehr dankenswerthe Sammlung von Materialien zu einer Biographie<lb/> Schinkels,'zusammengetragen und geordnet mit der Sorgfalt, welche die Verehrung<lb/> vor dem Genius eines großen Verstorbenen gebietet. Der erste Theil enthält Tage¬<lb/> bücher der ersten Kunstreise Schinkels Mes Italien (1803 bis 1805), ergänzt durch<lb/> eine Anzahl von Briefen, die er während dieser Reise und des daran sich schließen¬<lb/> den Aufenthalts in Paris an Freunde in der Heimath schrieb, sowie die erste Hälfte<lb/> des Tagebuchs, in welchem er die Erlebnisse und Beobachtungen seiner zweiten, im<lb/> Jahre 1824 unternommenen italienischen Reise aufzeichnete. Der zweite Band gibt<lb/> zunächst die Fortsetzung dieser Aufzeichnungen sowie die von Schirckel im Verlauf<lb/> dieser Tour an seine Frau gerichteten Briefe, wornus, wieder in Briefen an seine<lb/> Frau, Mittheilungen über die Eindrücke der Kunstreise folgen, die Schinkel 1826</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0324]
unsern' Bequemlichkeit frisch erhielte, würde ich das staatsverbrecherische Mittagsessen
auf übermorgen vertagt haben. Aber wenn wir das thäten, so würden wir die
doppelte Sünde begehen, eine königliche Forelle zu verspeisen und sie nicht einmal
frisch zu essen/'
Die Frau im Sprichwort. Von O, Freiherr von Neinsb erg-Dürings-
feld. Leipzig, Hermann Fries.
Der Verfasser, schon bekannt als Sammler auf den Gebieten des Volksbrauchs
und des Sprichworts, hat hier eine große Anzahl von Sprichwörtern der verschie¬
densten Sprachen (sogar äthiopische, hindostanische, chimsische, hebräische, arabische,
und tamrüischc find darunter) zusammengetragen und unter gewissen Rubriken- Was
sind die Frauen? — Frauenthränen — Frauenlist — Werth der Frau — Lieben
- Verliebte — Soll man heirathen? — Ehcrcgcln — Die Hausfrau — Böse
Frauen — Die Stiefmutter — Alte Weiber u, s, w, zu einem Buch zusammen¬
gestellt, welches manches Hübsche enthält und durch seine Vergleiche auch einigen Werth
für die Ethnographie haben möchte.
Balthasar Gracians Handorakel und Kunst der Weltklugheit. Aus dem spa¬
nische» Original übersehe von Arthur Schopenhauer, Leipzig, F. A, Brock¬
haus, 18K2,
Der Verfasser des Werkchens ist ein spanischer Jesuit des siebzehnten Jahrhun¬
derts, der Uebersetzer der bekannte Frankfurter Philosoph, der Manchen jetzt als ver¬
kanntes Genie ersten Ranges gilt, durch die Wahl dieser Arbeit aber eben keinen
besonders unter Geschmack bewiesen hat. Unter den dreihundert Klugheitsregeln,
welche das Buch aufstellt, sind eine Anzahl dankensmerthe, aber ebensoviele Gemein¬
plätze, viele, die vorhergehenden oder nachfolgenden widersprechen, viele auch, die
nur vor einem jesuitischen Gewissen die Probe bestehen. Dazu kommen häufige
Wiederholungen, ein bald dunkler, bald spanisch überschwänglicher Styl, der oft
den Eindruck des Ungeschicks macht. Von philosophischer Tiefe, Kenntniß des mensch¬
lichen Herzens nur geringe Spuren, von System in der Anordnung ebensowenig.
So hat das Buch kaum einen anderen Werth als den einer Reliquie für die, welche
in dem Uebersetzer ihren Meister verehren.
Aus Schinkels Nachlaß. Ncisctagebüchcr, Briefe und Aphorismen. Mit¬
getheilt und mit einem Verzeichnis sämmtlicher Werke Schinkels versehen von Alfred
Freiherr» v. Wolzogen. 2 Bde. Berlin, Verlag der Königl. Geh. Ober-Hofbuch-
druckerei. 1862.
Eine sehr dankenswerthe Sammlung von Materialien zu einer Biographie
Schinkels,'zusammengetragen und geordnet mit der Sorgfalt, welche die Verehrung
vor dem Genius eines großen Verstorbenen gebietet. Der erste Theil enthält Tage¬
bücher der ersten Kunstreise Schinkels Mes Italien (1803 bis 1805), ergänzt durch
eine Anzahl von Briefen, die er während dieser Reise und des daran sich schließen¬
den Aufenthalts in Paris an Freunde in der Heimath schrieb, sowie die erste Hälfte
des Tagebuchs, in welchem er die Erlebnisse und Beobachtungen seiner zweiten, im
Jahre 1824 unternommenen italienischen Reise aufzeichnete. Der zweite Band gibt
zunächst die Fortsetzung dieser Aufzeichnungen sowie die von Schirckel im Verlauf
dieser Tour an seine Frau gerichteten Briefe, wornus, wieder in Briefen an seine
Frau, Mittheilungen über die Eindrücke der Kunstreise folgen, die Schinkel 1826
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