Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. II. Band.deutschen Kolonien der Dobrudscha gesehen und erlebt. (Er gehört zu den 'Reisen¬ West-Afrika. Von Leig de o n-Wilso n. Leipzig, Verlagsbuchhandlung von K. B. Lorck. 1862. Nachdem der Verfasser, ein amerikanischer Missionär, über Westafrika und seine Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch. Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von C. E. Elbert in Leipzig. deutschen Kolonien der Dobrudscha gesehen und erlebt. (Er gehört zu den 'Reisen¬ West-Afrika. Von Leig de o n-Wilso n. Leipzig, Verlagsbuchhandlung von K. B. Lorck. 1862. Nachdem der Verfasser, ein amerikanischer Missionär, über Westafrika und seine Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0208" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/113988"/> <p xml:id="ID_591" prev="#ID_590"> deutschen Kolonien der Dobrudscha gesehen und erlebt. (Er gehört zu den 'Reisen¬<lb/> den, die das glückliche Schicksal haben, viel zu erleben.) Dann werde» wir in die<lb/> Sckilfgegcndcn des Donaudelta's und nach Sulina geführt, worauf wir dem Touri¬<lb/> sten nach Odessa, nach Nikolajcff und in die bcssarabischcn Steppen folgen. Hier¬<lb/> auf ein Kapitel Jngdabcnteucr, ein Ritt in das Stromgebiet des Dniepr, ein Allen'-<lb/> teuer mit Heuschrecken. Dann wieder zurück nach Nikolajcff und von da nach Eher-<lb/> so». Endlich zwei Abschnitte über die deutschen Ansiedler in Neurußland, über die<lb/> Seelen in diesen Kolonien, deren Verwaltung, Lage und Besitz, deren Methode Acker¬<lb/> bau und Viehzucht zu betreiben (der Verfasser spricht darüber als Sachverständiger,<lb/> und so gehören diese Partien seines Buchs zu den lehrreichsten), deren Märkte, deren<lb/> Einfluß auf die Nachbarschaft u. f. w. Wir entnehmen daraus nur die Notiz, daß<lb/> es in Süßrußland 2l4 deutsche Gemeinden, und zwar im Gouvernement Cherson<lb/> 46, in Jekatcrinoslaw 53, in Taurien 90 und in Bessarabien SO gibt, und daß<lb/> dieselben im Jahre 1859 eine Bevölkerung von nicht weniger als 136,823 Seelen,<lb/> 69,598 männliche und 67,225 weibliche hatten. Die letzten Kapitel mit Ausnahme<lb/> des Besuchs an den süßen Wassern von Asten hätte der Verfasser lieber weggelassen,<lb/> da sein Wissen und sein Talent für eine Schilderung Constantinopels und der Meer¬<lb/> fahrt von da bis Trieft, die besser wäre als die bereits vorhandenen, nickt ausreicht.<lb/> Weshalb Eulen nach Athen tragen!</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> West-Afrika. Von Leig de o n-Wilso n. Leipzig, Verlagsbuchhandlung von<lb/> K. B. Lorck. 1862.</head><lb/> <p xml:id="ID_592"> Nachdem der Verfasser, ein amerikanischer Missionär, über Westafrika und seine<lb/> Bewohner im Allgemeinen gesprochen und einen Ueberblick über die dorthin gerich¬<lb/> teten Entdeckungsreisen der Portugiesen, Engländer, Franzosen und Niederländer,<lb/> gegeben hat, schildert er nach eigner Anschauung Senegambien, Nordguinea, das<lb/> Küstenland vou Sierra Leone und seine Stämme, die Pfeffer-, die Elfenbein- und<lb/> die Goldküste. Dann folgt (nach Beachcuns Wert) eine Geschichte der Aschantis und<lb/> eine Charakteristik des oftgenannten Volks. Ferner eine Beschreibung der Länder<lb/> an der Sklavenküstc, namentlich Dahome's, ein Kapitel über die religiösen Vorstel¬<lb/> lungen der Stämme Nordguinea's, eine ausführliche Betrachtung Südguinea's und<lb/> der dortigen Völkerschaften, Angolas, der Inseln Fernando Po und Se. Thomas,<lb/> endlich ein Blick auf Liberia und die Geschichte Sierra Leone's. Der Verfasser hat<lb/> fast zwanzig Jahr in Westafrika gelebt und sich zwei der dortigen Hauptsprachen<lb/> zu cigrn gemacht, und so erfreute er sich mehr als gewöhnlicher Vortheile bei Samm¬<lb/> lung seiner Beobachtungen. Die letzteren sind gut verarbeitet, die Schilderungen<lb/> lebendig und anschaulich, die Mittheilungen namentlich über die Religion der betref¬<lb/> fenden Stämme großentheils nen. Die Eigenschaften des Missionärs treten selten<lb/> störend dazwischen, und so läßt sich das Buch dem Freunde der Erd- und Völker¬<lb/> kunde bestens empfehlen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.<lb/> Verlag von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0208]
deutschen Kolonien der Dobrudscha gesehen und erlebt. (Er gehört zu den 'Reisen¬
den, die das glückliche Schicksal haben, viel zu erleben.) Dann werde» wir in die
Sckilfgegcndcn des Donaudelta's und nach Sulina geführt, worauf wir dem Touri¬
sten nach Odessa, nach Nikolajcff und in die bcssarabischcn Steppen folgen. Hier¬
auf ein Kapitel Jngdabcnteucr, ein Ritt in das Stromgebiet des Dniepr, ein Allen'-
teuer mit Heuschrecken. Dann wieder zurück nach Nikolajcff und von da nach Eher-
so». Endlich zwei Abschnitte über die deutschen Ansiedler in Neurußland, über die
Seelen in diesen Kolonien, deren Verwaltung, Lage und Besitz, deren Methode Acker¬
bau und Viehzucht zu betreiben (der Verfasser spricht darüber als Sachverständiger,
und so gehören diese Partien seines Buchs zu den lehrreichsten), deren Märkte, deren
Einfluß auf die Nachbarschaft u. f. w. Wir entnehmen daraus nur die Notiz, daß
es in Süßrußland 2l4 deutsche Gemeinden, und zwar im Gouvernement Cherson
46, in Jekatcrinoslaw 53, in Taurien 90 und in Bessarabien SO gibt, und daß
dieselben im Jahre 1859 eine Bevölkerung von nicht weniger als 136,823 Seelen,
69,598 männliche und 67,225 weibliche hatten. Die letzten Kapitel mit Ausnahme
des Besuchs an den süßen Wassern von Asten hätte der Verfasser lieber weggelassen,
da sein Wissen und sein Talent für eine Schilderung Constantinopels und der Meer¬
fahrt von da bis Trieft, die besser wäre als die bereits vorhandenen, nickt ausreicht.
Weshalb Eulen nach Athen tragen!
West-Afrika. Von Leig de o n-Wilso n. Leipzig, Verlagsbuchhandlung von
K. B. Lorck. 1862.
Nachdem der Verfasser, ein amerikanischer Missionär, über Westafrika und seine
Bewohner im Allgemeinen gesprochen und einen Ueberblick über die dorthin gerich¬
teten Entdeckungsreisen der Portugiesen, Engländer, Franzosen und Niederländer,
gegeben hat, schildert er nach eigner Anschauung Senegambien, Nordguinea, das
Küstenland vou Sierra Leone und seine Stämme, die Pfeffer-, die Elfenbein- und
die Goldküste. Dann folgt (nach Beachcuns Wert) eine Geschichte der Aschantis und
eine Charakteristik des oftgenannten Volks. Ferner eine Beschreibung der Länder
an der Sklavenküstc, namentlich Dahome's, ein Kapitel über die religiösen Vorstel¬
lungen der Stämme Nordguinea's, eine ausführliche Betrachtung Südguinea's und
der dortigen Völkerschaften, Angolas, der Inseln Fernando Po und Se. Thomas,
endlich ein Blick auf Liberia und die Geschichte Sierra Leone's. Der Verfasser hat
fast zwanzig Jahr in Westafrika gelebt und sich zwei der dortigen Hauptsprachen
zu cigrn gemacht, und so erfreute er sich mehr als gewöhnlicher Vortheile bei Samm¬
lung seiner Beobachtungen. Die letzteren sind gut verarbeitet, die Schilderungen
lebendig und anschaulich, die Mittheilungen namentlich über die Religion der betref¬
fenden Stämme großentheils nen. Die Eigenschaften des Missionärs treten selten
störend dazwischen, und so läßt sich das Buch dem Freunde der Erd- und Völker¬
kunde bestens empfehlen.
Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
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