Die Grenzboten. Jg. 21, 1862, I. Semester. I. Band.Mexico und die Monroe-Doctrin. ,'!?> Seit dem Einzug des Präsidenten Juarez in die Hauptstadt Mexico's Trotzdem hätten die europäischen Mächte wohl schwerlich daran gedacht, Grmzbote" I. 1862, 26
Mexico und die Monroe-Doctrin. ,'!?> Seit dem Einzug des Präsidenten Juarez in die Hauptstadt Mexico's Trotzdem hätten die europäischen Mächte wohl schwerlich daran gedacht, Grmzbote» I. 1862, 26
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Mexico und die Monroe-Doctrin.
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Seit dem Einzug des Präsidenten Juarez in die Hauptstadt Mexico's
sind die in der Verfassung von 1853 ausgesprochen Grundsahe rücksichtslos
durchgeführt worden. Die Bischöfe, welche sich der neuen Ordnung nicht fü¬
gen wollten, wurden verbannt, die liegenden Gründe des Klerus den Päch¬
tern gegen eine Zahlung von 12 Procent des Werthes zugeschlagen, alles
sonstige Eigenthum' der Kirche confiscire, die Mehrzahl der Klöster aufge¬
hoben und die Civilehe eingeführt. Dagegen wollte es nicht gelingen, Ord¬
nung in die Finanzen zu bringen. Die Regierung hatte sich dnrch einen
am 7. Februar 1S59 zu Veracruz abgeschlossnen Vertrag gegen das Londoner
Cabinet verpflichtet, den englischen Bondholders (StaatSgläubigern) jährliche
Zahlungen zu machen, und ein ähnliches Uebereinkommen war mit Frank¬
reich getroffen worden, aber der Kongreß beschloß am 17. Juni 1861 diese
Zahlungen bis auf Weiteres einzustellen, und der Einspruch des britischen
Und des französischen Gesandten blieb ohne Erfolg. Ebensowenig halsen Er¬
innerungen an die Pflicht zum Ersatz der von DegoUado bei Tampico und
von Miramon im englischen Gesandtschaftshotel zu Mexico geraubten Sum¬
men. Auch Spanien mahnte vergeblich an die Erfüllung der ihm gegen¬
über eingegangnen Verpflichtungen. Es wird behauptet, daß die neue liberale,
richtiger radicale Negierung bereits gegen 20 Millionen Dollars, die ihr aus
dem Eigenthum der Geistlichkeit zugeflossen, verschleudert habe, ohne ernstlich
Anstalt zu treffen zur Ausgleichung jener Differenzen mit dem Ausland.
Trotzdem hätten die europäischen Mächte wohl schwerlich daran gedacht,
ihre Forderungen mit Gewalt einzutreiben, wenn die große Nachbarrepublik
Mexico's ihre Einheit und damit >hre Macht bewahrt hätte. Die nord-
amerikanische Union war vor dem Bruch zwischen Süd und Nord die vor¬
aussichtliche Erbin der mexicanischen Regierung, sie war dieser selbst gegen¬
über die gefährlichste Feindin, andern sich zum Antritt der Erbschaft an¬
schickenden Mächten gegenüber aber die sicherste Freundin dieser Regierung.
Als Spanien im Winter 1356 mit Feindseligkeiten drohte, schien das da-
Grmzbote» I. 1862, 26
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