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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. III. Band.

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Eine sehr gründliche Untersuchung der Successionsrechte Preußens und Hanno¬
vers an Braunschweig, die durchgehends, soweit dies möglich, den ersten Quellen
folgt und dabei zu dem Ergebniß gelangt, daß Preußen in den Exspectanzen von
1564 und 1574 wirklich ein Anrecht auf braunschweigischcs Land erworben und
auf dieses Anrecht niemals verzichtet hat. Nebenher aber sieht der Verfasser noch
Anderes gehen. "Wenn man die Tcrritorialgcschichtc der brandenburgischen Staaten
unter den Hohenzollern überblickt, so gleicht der sie gestaltende Geist einem unter¬
irdischen Feuer, das unter der Oberfläche deutschen Gebiets in nachhaltiger Mäch¬
tigkeit lodert, bald hier und da heraufblitzt, da und dort wieder zurückzuckt, um
dann immer wieder hervorzubrechen und, der Einheit der deutschen Lande zusteuernd,
sich weiter und weiter zu verbreiten." "Wir sind dem verwickelten Faden gefolgt,
den diese unsichtbare Gewalt auch über die welfischen Lande geschlungen hat, und
bewahren auch hier hinsichtlich der Form der Geltendmachung der preußischen An¬
sprüche unsre alte Tradition: das historische Recht, die Verdienste um Kaiser und
Reich verbunden mit der gemeinsamen Abstammung, und der gemeinschaftliche Be¬
ruf zu Schuh und Trutz bilden ein in nachhaltiger Entwickelung zur Reife stre¬
bendes Fundament für die preußische Erwerbung des Herzogthums Braunschweig,
ein Fundament, welches die Vergangenheit und das Gesetz ehrend und die ver¬
fassungsmäßige Uebereinstimmung mit den Staatsgewalten des Herzogthums
Braunschweig im Auge behalten!), eine dauerndere und sichrere Wirkung verspricht,
als alle Rechtstitel, die der souveräne Volkswille allein durch seine Abstimmungen
besiegeln soll."
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Feindseligkeiten der Franzosen gegen Deutschland. Ein Warnungsruf aus der
Vergangenheit an die Gegenwart und Zukunft. Von Karl Strack. -- Leipzig,
Verlag von B. Schlicke. 1862.

Eine populäre Darstellung der Eingriffe in deutsches Recht und Eigenthum,
welches die deutsche Uneinigkeit und die Selbstsucht der deutschen Fürsten in der
Zeit der Wegnahme von Toul, Metz und Verdun, im dreißigjährigen Krieg, unter
Ludwig dem Vierzehnten, im östreichischen Erbfolgekrieg, im siebenjährigen Krieg,
im Krieg mit der ersten französischen Republik und in den Kämpfen mit Napoleon
den Franzosen gestattete. Der Standpunkt, von dein der Verfasser die Ereignisse
betrachtet, ist durchgehends der dieser Blätter.




Mit Ser. 4<S beginnt diese Zeitschrift ein neuesQuarta,
welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, im September 186-l.
Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
Verlag von F. L. Herbig. -- Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

Eine sehr gründliche Untersuchung der Successionsrechte Preußens und Hanno¬
vers an Braunschweig, die durchgehends, soweit dies möglich, den ersten Quellen
folgt und dabei zu dem Ergebniß gelangt, daß Preußen in den Exspectanzen von
1564 und 1574 wirklich ein Anrecht auf braunschweigischcs Land erworben und
auf dieses Anrecht niemals verzichtet hat. Nebenher aber sieht der Verfasser noch
Anderes gehen. „Wenn man die Tcrritorialgcschichtc der brandenburgischen Staaten
unter den Hohenzollern überblickt, so gleicht der sie gestaltende Geist einem unter¬
irdischen Feuer, das unter der Oberfläche deutschen Gebiets in nachhaltiger Mäch¬
tigkeit lodert, bald hier und da heraufblitzt, da und dort wieder zurückzuckt, um
dann immer wieder hervorzubrechen und, der Einheit der deutschen Lande zusteuernd,
sich weiter und weiter zu verbreiten." „Wir sind dem verwickelten Faden gefolgt,
den diese unsichtbare Gewalt auch über die welfischen Lande geschlungen hat, und
bewahren auch hier hinsichtlich der Form der Geltendmachung der preußischen An¬
sprüche unsre alte Tradition: das historische Recht, die Verdienste um Kaiser und
Reich verbunden mit der gemeinsamen Abstammung, und der gemeinschaftliche Be¬
ruf zu Schuh und Trutz bilden ein in nachhaltiger Entwickelung zur Reife stre¬
bendes Fundament für die preußische Erwerbung des Herzogthums Braunschweig,
ein Fundament, welches die Vergangenheit und das Gesetz ehrend und die ver¬
fassungsmäßige Uebereinstimmung mit den Staatsgewalten des Herzogthums
Braunschweig im Auge behalten!), eine dauerndere und sichrere Wirkung verspricht,
als alle Rechtstitel, die der souveräne Volkswille allein durch seine Abstimmungen
besiegeln soll."
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Feindseligkeiten der Franzosen gegen Deutschland. Ein Warnungsruf aus der
Vergangenheit an die Gegenwart und Zukunft. Von Karl Strack. — Leipzig,
Verlag von B. Schlicke. 1862.

Eine populäre Darstellung der Eingriffe in deutsches Recht und Eigenthum,
welches die deutsche Uneinigkeit und die Selbstsucht der deutschen Fürsten in der
Zeit der Wegnahme von Toul, Metz und Verdun, im dreißigjährigen Krieg, unter
Ludwig dem Vierzehnten, im östreichischen Erbfolgekrieg, im siebenjährigen Krieg,
im Krieg mit der ersten französischen Republik und in den Kämpfen mit Napoleon
den Franzosen gestattete. Der Standpunkt, von dein der Verfasser die Ereignisse
betrachtet, ist durchgehends der dieser Blätter.




Mit Ser. 4<S beginnt diese Zeitschrift ein neuesQuarta,
welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬
ziehen ist.
Leipzig, im September 186-l.
Die Verlagshandlung.




Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch.
Verlag von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.
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[0450] Eine sehr gründliche Untersuchung der Successionsrechte Preußens und Hanno¬ vers an Braunschweig, die durchgehends, soweit dies möglich, den ersten Quellen folgt und dabei zu dem Ergebniß gelangt, daß Preußen in den Exspectanzen von 1564 und 1574 wirklich ein Anrecht auf braunschweigischcs Land erworben und auf dieses Anrecht niemals verzichtet hat. Nebenher aber sieht der Verfasser noch Anderes gehen. „Wenn man die Tcrritorialgcschichtc der brandenburgischen Staaten unter den Hohenzollern überblickt, so gleicht der sie gestaltende Geist einem unter¬ irdischen Feuer, das unter der Oberfläche deutschen Gebiets in nachhaltiger Mäch¬ tigkeit lodert, bald hier und da heraufblitzt, da und dort wieder zurückzuckt, um dann immer wieder hervorzubrechen und, der Einheit der deutschen Lande zusteuernd, sich weiter und weiter zu verbreiten." „Wir sind dem verwickelten Faden gefolgt, den diese unsichtbare Gewalt auch über die welfischen Lande geschlungen hat, und bewahren auch hier hinsichtlich der Form der Geltendmachung der preußischen An¬ sprüche unsre alte Tradition: das historische Recht, die Verdienste um Kaiser und Reich verbunden mit der gemeinsamen Abstammung, und der gemeinschaftliche Be¬ ruf zu Schuh und Trutz bilden ein in nachhaltiger Entwickelung zur Reife stre¬ bendes Fundament für die preußische Erwerbung des Herzogthums Braunschweig, ein Fundament, welches die Vergangenheit und das Gesetz ehrend und die ver¬ fassungsmäßige Uebereinstimmung mit den Staatsgewalten des Herzogthums Braunschweig im Auge behalten!), eine dauerndere und sichrere Wirkung verspricht, als alle Rechtstitel, die der souveräne Volkswille allein durch seine Abstimmungen besiegeln soll." ''''' ...,....^ Feindseligkeiten der Franzosen gegen Deutschland. Ein Warnungsruf aus der Vergangenheit an die Gegenwart und Zukunft. Von Karl Strack. — Leipzig, Verlag von B. Schlicke. 1862. Eine populäre Darstellung der Eingriffe in deutsches Recht und Eigenthum, welches die deutsche Uneinigkeit und die Selbstsucht der deutschen Fürsten in der Zeit der Wegnahme von Toul, Metz und Verdun, im dreißigjährigen Krieg, unter Ludwig dem Vierzehnten, im östreichischen Erbfolgekrieg, im siebenjährigen Krieg, im Krieg mit der ersten französischen Republik und in den Kämpfen mit Napoleon den Franzosen gestattete. Der Standpunkt, von dein der Verfasser die Ereignisse betrachtet, ist durchgehends der dieser Blätter. Mit Ser. 4<S beginnt diese Zeitschrift ein neuesQuarta, welches durch alle Buchhandlungen und Postämter zu be¬ ziehen ist. Leipzig, im September 186-l. Die Verlagshandlung. Verantwortlicher Redacteur: Dr. Moritz Busch. Verlag von F. L. Herbig. — Druck von C. E. Elbert in Leipzig.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_111969/450>, abgerufen am 29.06.2024.