Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, I. Semester. I. Band.Verbreitung der drei täglich erscheinenden deutschen Zeitungen in der Stadt Eine erfreuliche und vielversprechende Erscheinung ist das namentlich in Eine Bergfahrt in den Pyrenäen. Bagneres de Luchon ist von den zahlreichen Bädern der Pyrenäen vor¬ Verbreitung der drei täglich erscheinenden deutschen Zeitungen in der Stadt Eine erfreuliche und vielversprechende Erscheinung ist das namentlich in Eine Bergfahrt in den Pyrenäen. Bagneres de Luchon ist von den zahlreichen Bädern der Pyrenäen vor¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0394" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/109116"/> <p xml:id="ID_1143" prev="#ID_1142"> Verbreitung der drei täglich erscheinenden deutschen Zeitungen in der Stadt<lb/> und den Nachbarorten Brooklyn, Williamsburg. Astoria, Hoboken und Jersey-<lb/> City, obschon an sich nicht eben unbedeutend — man rechnet etwa 18,000<lb/> Exemplare zusammen — steht doch bei Weitem nicht in dem Verhältniß zur<lb/> Kopfzahl der deutschen Bevölkerung, wie die Verbreitung der in englischer<lb/> Sprache geschriebenen Blätter zur Zahl der angloamerikanischcn Einwohner¬<lb/> schaft Dasselbe gilt von dem Absatz deutscher Bücher, von denen nur unter¬<lb/> haltende starken, und von diesen wieder die für den schlechtesten Geschmack be¬<lb/> rechneten den besten Absatz finden. Während von letzterer Gattung Tausende<lb/> von Exemplaren verbreitet werden, setzt man von wissenschaftlichen und der<lb/> bessern belletristischen Literatur angehörenden Werken nur in seltenen Fällen<lb/> eine bedeutende Anzahl ab. wobei freilich nicht übersehen werden darf, daß<lb/> in'Neuyork die Gebildeten unter den Deutschen weit dünner gesäet sind, als<lb/> bei uns in Deurschland.</p><lb/> <p xml:id="ID_1144"> Eine erfreuliche und vielversprechende Erscheinung ist das namentlich in<lb/> den letzten zehn Jahren stark hervortretende Bestreben, deutsche Unterrichtsan¬<lb/> stalten zu begründen. Von diesen besteht jetzt eine beträchtliche Menge, und<lb/> es befindet sich darunter mehr als eine, die sich den besten Real- und Bürger¬<lb/> schulen an die Seite stellen darf. Hoffen wir, daß dieser Eiser sich erhalte.<lb/> Nur dadurch, daß man demi werdenden Geschlecht, welches nicht mehr mit der<lb/> materiellen Noth und den Hemmnissen zu kämpfen hat, welche den Einwand¬<lb/> rer den Blick nicht vom Boden erheben lassen, deutsche Bildung und deutsches<lb/> Wesen einpflanzt, wirb man den Grund zu der Stellung legen, von der aus<lb/> die amerikanischen Deutschen ihre Mission begreifen und erfüllen können.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Eine Bergfahrt in den Pyrenäen.</head><lb/> <p xml:id="ID_1145" next="#ID_1146"> Bagneres de Luchon ist von den zahlreichen Bädern der Pyrenäen vor¬<lb/> züglich geeignet den Ausgangspunkt für Gebirgspartien zu bilden. Das Thal,<lb/> in dem das Städtchen liegt, hat noch nichts Wildes, seine Sohle ist breit und<lb/> trefflich angebaut, die Felder steigen bis zu beträchtlicher Höhe an den Ab¬<lb/> hängen hinauf. Am obern Ende der schönen Laubgänge aber, welche der<lb/> Gouverneur von Languedoc, d'Etigny, unter Ludwig dem Vierzehnten anlegte,<lb/> schließen sich die Höhenzüge enger zusammen, und man'fühlt, daß man am<lb/> Eingange einer großartigen Gebirgswelt steht. Die Königin derselben ist die<lb/> Maladettn, der höchste Berg der Kette, welche sich vom Mittelländischen bis</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0394]
Verbreitung der drei täglich erscheinenden deutschen Zeitungen in der Stadt
und den Nachbarorten Brooklyn, Williamsburg. Astoria, Hoboken und Jersey-
City, obschon an sich nicht eben unbedeutend — man rechnet etwa 18,000
Exemplare zusammen — steht doch bei Weitem nicht in dem Verhältniß zur
Kopfzahl der deutschen Bevölkerung, wie die Verbreitung der in englischer
Sprache geschriebenen Blätter zur Zahl der angloamerikanischcn Einwohner¬
schaft Dasselbe gilt von dem Absatz deutscher Bücher, von denen nur unter¬
haltende starken, und von diesen wieder die für den schlechtesten Geschmack be¬
rechneten den besten Absatz finden. Während von letzterer Gattung Tausende
von Exemplaren verbreitet werden, setzt man von wissenschaftlichen und der
bessern belletristischen Literatur angehörenden Werken nur in seltenen Fällen
eine bedeutende Anzahl ab. wobei freilich nicht übersehen werden darf, daß
in'Neuyork die Gebildeten unter den Deutschen weit dünner gesäet sind, als
bei uns in Deurschland.
Eine erfreuliche und vielversprechende Erscheinung ist das namentlich in
den letzten zehn Jahren stark hervortretende Bestreben, deutsche Unterrichtsan¬
stalten zu begründen. Von diesen besteht jetzt eine beträchtliche Menge, und
es befindet sich darunter mehr als eine, die sich den besten Real- und Bürger¬
schulen an die Seite stellen darf. Hoffen wir, daß dieser Eiser sich erhalte.
Nur dadurch, daß man demi werdenden Geschlecht, welches nicht mehr mit der
materiellen Noth und den Hemmnissen zu kämpfen hat, welche den Einwand¬
rer den Blick nicht vom Boden erheben lassen, deutsche Bildung und deutsches
Wesen einpflanzt, wirb man den Grund zu der Stellung legen, von der aus
die amerikanischen Deutschen ihre Mission begreifen und erfüllen können.
Eine Bergfahrt in den Pyrenäen.
Bagneres de Luchon ist von den zahlreichen Bädern der Pyrenäen vor¬
züglich geeignet den Ausgangspunkt für Gebirgspartien zu bilden. Das Thal,
in dem das Städtchen liegt, hat noch nichts Wildes, seine Sohle ist breit und
trefflich angebaut, die Felder steigen bis zu beträchtlicher Höhe an den Ab¬
hängen hinauf. Am obern Ende der schönen Laubgänge aber, welche der
Gouverneur von Languedoc, d'Etigny, unter Ludwig dem Vierzehnten anlegte,
schließen sich die Höhenzüge enger zusammen, und man'fühlt, daß man am
Eingange einer großartigen Gebirgswelt steht. Die Königin derselben ist die
Maladettn, der höchste Berg der Kette, welche sich vom Mittelländischen bis
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