Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. III. Band.Begleitung aber zum Thore hinein war ein Omen, ein Symbol dessen, was Militärische Tagesfragen. i. Preußen und ein Krieg am Rhein. Bei der großen Vorliebe Napoleons des Dritten sür das Studium gewisse Aus diesem Gesichtspunkte möchten wir die nachfolgenden Studien be> Gemäß demjenigen, was in dem Artikel "der Frieden von VMaftanca Das Königreich Preußen hat einen Inhalt von 5074 Quadratmeilen Preußen zerfällt dabei, abgesehen von den Hohenzollernschen Fürsten Begleitung aber zum Thore hinein war ein Omen, ein Symbol dessen, was Militärische Tagesfragen. i. Preußen und ein Krieg am Rhein. Bei der großen Vorliebe Napoleons des Dritten sür das Studium gewisse Aus diesem Gesichtspunkte möchten wir die nachfolgenden Studien be> Gemäß demjenigen, was in dem Artikel „der Frieden von VMaftanca Das Königreich Preußen hat einen Inhalt von 5074 Quadratmeilen Preußen zerfällt dabei, abgesehen von den Hohenzollernschen Fürsten <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0276" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/107862"/> <p xml:id="ID_901" prev="#ID_900"> Begleitung aber zum Thore hinein war ein Omen, ein Symbol dessen, was<lb/> mich erwartete. Das heutige Jerusalem hat, so weit der fränkische Hadsct)'<lb/> mit ihm in Berührung kommt, zwei Gesichter. Das eine ist ein Mönch, das<lb/> andere ein Talmudjude. Was darüber ist, das ist vom Uebel und gehört<lb/> nach der Meinung der Mönche und Juden nicht hinein.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Militärische Tagesfragen.</head><lb/> <div n="2"> <head> i.<lb/> Preußen und ein Krieg am Rhein.</head><lb/> <p xml:id="ID_902"> Bei der großen Vorliebe Napoleons des Dritten sür das Studium gewisse<lb/> Fragen ist es nicht ohne Nutzen, daß auch andere dieselben Fragen, welche<lb/> die Aufmerksamkeit des Franzosenkaisers möglicherweise erregen können,<lb/> tirer. Der Nutzen würde aber freilich grade für diejenige Partei, welcher ^<lb/> gewährt werden soll, äußerst gering ausfallen, wollte man bei solchen Studien<lb/> Gefahren verkleinern, der Einbildung schmeicheln und alles im rosigen Lied^<lb/> sehn. Deshalb thut man gut, mit solchen Studien zu beginnen, ehe noch<lb/> die Stunde der Gefahr da ist, in welcher man allerdings Veranlassung habe»<lb/> könnte, manches ungesagt zu lassen, worauf es doch gewaltig ankommt.</p><lb/> <p xml:id="ID_903"> Aus diesem Gesichtspunkte möchten wir die nachfolgenden Studien be><lb/> trachtet wissen. Sollten ihre Ergebnisse bisweilen der Wahrheit vorbeitreffe<lb/> so werden sie im Ganzen sicher dazu beitragen, die echte Wahrheit zu finden-</p><lb/> <p xml:id="ID_904"> Gemäß demjenigen, was in dem Artikel „der Frieden von VMaftanca<lb/> und Deutschland" gesagt worden ist, sehen wir uns Preußen im Verhaltn'»<lb/> zu Frankreich, falls letzteres sich die Rheinlinie erobern wollte, an.</p><lb/> <p xml:id="ID_905"> Das Königreich Preußen hat einen Inhalt von 5074 Quadratmeilen<lb/> mit etwa 18 Millionen Einwohnern, welchen Frankreich ohne seine Colonu'N<lb/> 9800 Quadratmeilen mit 36 Millionen Einwohnern entgegenstellt. Die Handels'<lb/> bewegung Preußens, nicht des Zollvereins, kann auf 800 Millionen Franke"-<lb/> diejenige Frankreichs auf 1800 Millionen veranschlagt werden, wobei feel>>^<lb/> die Colonien durchaus nicht ausgeschieden sind. Die materielle Macht Fran"<lb/> reichs ist demgemäß in allen Beziehungen fast doppelt so groß als diejenige<lb/> Preußens.</p><lb/> <p xml:id="ID_906" next="#ID_907"> Preußen zerfällt dabei, abgesehen von den Hohenzollernschen Fürsten</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0276]
Begleitung aber zum Thore hinein war ein Omen, ein Symbol dessen, was
mich erwartete. Das heutige Jerusalem hat, so weit der fränkische Hadsct)'
mit ihm in Berührung kommt, zwei Gesichter. Das eine ist ein Mönch, das
andere ein Talmudjude. Was darüber ist, das ist vom Uebel und gehört
nach der Meinung der Mönche und Juden nicht hinein.
Militärische Tagesfragen.
i.
Preußen und ein Krieg am Rhein.
Bei der großen Vorliebe Napoleons des Dritten sür das Studium gewisse
Fragen ist es nicht ohne Nutzen, daß auch andere dieselben Fragen, welche
die Aufmerksamkeit des Franzosenkaisers möglicherweise erregen können,
tirer. Der Nutzen würde aber freilich grade für diejenige Partei, welcher ^
gewährt werden soll, äußerst gering ausfallen, wollte man bei solchen Studien
Gefahren verkleinern, der Einbildung schmeicheln und alles im rosigen Lied^
sehn. Deshalb thut man gut, mit solchen Studien zu beginnen, ehe noch
die Stunde der Gefahr da ist, in welcher man allerdings Veranlassung habe»
könnte, manches ungesagt zu lassen, worauf es doch gewaltig ankommt.
Aus diesem Gesichtspunkte möchten wir die nachfolgenden Studien be>
trachtet wissen. Sollten ihre Ergebnisse bisweilen der Wahrheit vorbeitreffe
so werden sie im Ganzen sicher dazu beitragen, die echte Wahrheit zu finden-
Gemäß demjenigen, was in dem Artikel „der Frieden von VMaftanca
und Deutschland" gesagt worden ist, sehen wir uns Preußen im Verhaltn'»
zu Frankreich, falls letzteres sich die Rheinlinie erobern wollte, an.
Das Königreich Preußen hat einen Inhalt von 5074 Quadratmeilen
mit etwa 18 Millionen Einwohnern, welchen Frankreich ohne seine Colonu'N
9800 Quadratmeilen mit 36 Millionen Einwohnern entgegenstellt. Die Handels'
bewegung Preußens, nicht des Zollvereins, kann auf 800 Millionen Franke"-
diejenige Frankreichs auf 1800 Millionen veranschlagt werden, wobei feel>>^
die Colonien durchaus nicht ausgeschieden sind. Die materielle Macht Fran"
reichs ist demgemäß in allen Beziehungen fast doppelt so groß als diejenige
Preußens.
Preußen zerfällt dabei, abgesehen von den Hohenzollernschen Fürsten
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