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Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. II. Band.

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meinte individuell aus, was er von der Partei im Großen verlangt: er wirkte in
Mitte der Gemeinde, für die Cvmmunalfrciheit, für die sittliche Ausbildung des Ein¬
zelnen. Die Gemeinde erkannte es an: "Wir lieben Hrn. v. Tocqueville sehr," sagte
ein Bauer naiv, "aber er ist auch dankbar!" Am schönsten spricht er sein Gefühl in
den Worten aus: I>e sentiment hui me äomins, yuanä ^js me trouve en ^i-e-
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ach lors ^'e ins xreoeeuxe moins as lui xMirs on as ig, ssrvir eins as us xs-s
otkenser sa äignite! Das ist das Princip der vornehmen Demokratie, das ein¬
zige, dem wir die Zukunft anvertrauen mögen. -- Ueber das Werk l'^melen Ks-
8uns se I", Revolution 1856 haben wir uns ausführlich ausgesprochen; es ist viel¬
leicht die größte historische Leistung unserer Tage. -- Während er daran arbeitete,
schrieb er in einem Brief: ^le neue ton^ours vis yue vous save^, ecrivain
avant lo äHeunsr, pavs^n axrös. ^s trouvs Mo vos äsux in^nierss av vivrs
tout <incl<iuo oliose as eomxlot, eini in'attaene inalgrs la Monotonie, ^e mo
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siris rien en vsrits. I^es murs c^ne ^e äonne i>. mes eoolwns sont bien soliäes.
Du attenäant, 1^ vis s'eeoulo s.ovo uns rs-xiäite aoud ^js oommenee in'ok-
kr^ver. -- Leider ist es ihm nicht vergönnt gewesen, sein großes Werk fortzusetzen.
-- Er hinterläßt eine Frau, mit der er fünfundzwanzig glückliche Jahre verlebt;
die Ehe war kinderlos. -- Von seiner Bescheidenheit noch ein Zug. Als er 1857
England besuchte, stand sein Ruhm dort in seinem Zenith; er wurde gefeiert wie
Neua Sahib oder die große Giraffe; zuletzt stellte ihm die Regierung zu seiner Rück¬
reise eine eigne Fregatte zur Verfügung. -- Sonst sind die Franzosen überglücklich,
wenn einem ihrer Nation so etwas widerfährt; von diesem Umstand hat niemand
etwas erfahren; selbst Lomenie hörte es nur ganz zufällig. -- Es ist eine wahre
Wohlthat, wenn man einen Schriftsteller, den man bewundert, auch als Menschen
mit voller Seele lieben und ehren darf.




ältOUt! in HUK8it'0N KlMIkUNV.
Lruxelles, UueHuarät.

Wir glauben kaum, daß die römische Frage d. h. der Conflict, der durch die Ver¬
einigung eines weltlichen Fürsten und des Oberhauptes der katholischen Kirche in
einer Person entsteht, jemals schärfer behandelt ist als in dem vorliegenden Buche;
es wird dem Romanismus mehr Schaden thun als hundert gelehrte Abhandlungen,
denn es deckt mit der Waffe des Spottes und der schneidendsten Ironie die furcht¬
baren Mißbräuche und Widersprüche auf, welche das moderne römische Staatswesen
birgt, es ist wirklich, wie der Verfasser in der Vorrede ankündigt, un livrs as
Korne Zusrro -- und um so bedeutsamer ist eine solche Kriegserklärung von einem


Grenzboten II. 1859. 50

meinte individuell aus, was er von der Partei im Großen verlangt: er wirkte in
Mitte der Gemeinde, für die Cvmmunalfrciheit, für die sittliche Ausbildung des Ein¬
zelnen. Die Gemeinde erkannte es an: „Wir lieben Hrn. v. Tocqueville sehr," sagte
ein Bauer naiv, „aber er ist auch dankbar!" Am schönsten spricht er sein Gefühl in
den Worten aus: I>e sentiment hui me äomins, yuanä ^js me trouve en ^i-e-
senee ä'uns erss-eure lmmains, sse oelui as I'sgalitö originelle as I'esxeee, et
ach lors ^'e ins xreoeeuxe moins as lui xMirs on as ig, ssrvir eins as us xs-s
otkenser sa äignite! Das ist das Princip der vornehmen Demokratie, das ein¬
zige, dem wir die Zukunft anvertrauen mögen. — Ueber das Werk l'^melen Ks-
8uns se I», Revolution 1856 haben wir uns ausführlich ausgesprochen; es ist viel¬
leicht die größte historische Leistung unserer Tage. — Während er daran arbeitete,
schrieb er in einem Brief: ^le neue ton^ours vis yue vous save^, ecrivain
avant lo äHeunsr, pavs^n axrös. ^s trouvs Mo vos äsux in^nierss av vivrs
tout <incl<iuo oliose as eomxlot, eini in'attaene inalgrs la Monotonie, ^e mo
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Du attenäant, 1^ vis s'eeoulo s.ovo uns rs-xiäite aoud ^js oommenee in'ok-
kr^ver. — Leider ist es ihm nicht vergönnt gewesen, sein großes Werk fortzusetzen.
— Er hinterläßt eine Frau, mit der er fünfundzwanzig glückliche Jahre verlebt;
die Ehe war kinderlos. — Von seiner Bescheidenheit noch ein Zug. Als er 1857
England besuchte, stand sein Ruhm dort in seinem Zenith; er wurde gefeiert wie
Neua Sahib oder die große Giraffe; zuletzt stellte ihm die Regierung zu seiner Rück¬
reise eine eigne Fregatte zur Verfügung. — Sonst sind die Franzosen überglücklich,
wenn einem ihrer Nation so etwas widerfährt; von diesem Umstand hat niemand
etwas erfahren; selbst Lomenie hörte es nur ganz zufällig. — Es ist eine wahre
Wohlthat, wenn man einen Schriftsteller, den man bewundert, auch als Menschen
mit voller Seele lieben und ehren darf.




ältOUt! in HUK8it'0N KlMIkUNV.
Lruxelles, UueHuarät.

Wir glauben kaum, daß die römische Frage d. h. der Conflict, der durch die Ver¬
einigung eines weltlichen Fürsten und des Oberhauptes der katholischen Kirche in
einer Person entsteht, jemals schärfer behandelt ist als in dem vorliegenden Buche;
es wird dem Romanismus mehr Schaden thun als hundert gelehrte Abhandlungen,
denn es deckt mit der Waffe des Spottes und der schneidendsten Ironie die furcht¬
baren Mißbräuche und Widersprüche auf, welche das moderne römische Staatswesen
birgt, es ist wirklich, wie der Verfasser in der Vorrede ankündigt, un livrs as
Korne Zusrro — und um so bedeutsamer ist eine solche Kriegserklärung von einem


Grenzboten II. 1859. 50
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[0403] meinte individuell aus, was er von der Partei im Großen verlangt: er wirkte in Mitte der Gemeinde, für die Cvmmunalfrciheit, für die sittliche Ausbildung des Ein¬ zelnen. Die Gemeinde erkannte es an: „Wir lieben Hrn. v. Tocqueville sehr," sagte ein Bauer naiv, „aber er ist auch dankbar!" Am schönsten spricht er sein Gefühl in den Worten aus: I>e sentiment hui me äomins, yuanä ^js me trouve en ^i-e- senee ä'uns erss-eure lmmains, sse oelui as I'sgalitö originelle as I'esxeee, et ach lors ^'e ins xreoeeuxe moins as lui xMirs on as ig, ssrvir eins as us xs-s otkenser sa äignite! Das ist das Princip der vornehmen Demokratie, das ein¬ zige, dem wir die Zukunft anvertrauen mögen. — Ueber das Werk l'^melen Ks- 8uns se I», Revolution 1856 haben wir uns ausführlich ausgesprochen; es ist viel¬ leicht die größte historische Leistung unserer Tage. — Während er daran arbeitete, schrieb er in einem Brief: ^le neue ton^ours vis yue vous save^, ecrivain avant lo äHeunsr, pavs^n axrös. ^s trouvs Mo vos äsux in^nierss av vivrs tout <incl<iuo oliose as eomxlot, eini in'attaene inalgrs la Monotonie, ^e mo suis remis sörieusement K mon livre, et ^e dMs uns magniöciue etable oo- elwns. Da^netto as ees äeux oeuvres äurera plus Mo l'autre? Ilel^s! ^'s n'en siris rien en vsrits. I^es murs c^ne ^e äonne i>. mes eoolwns sont bien soliäes. Du attenäant, 1^ vis s'eeoulo s.ovo uns rs-xiäite aoud ^js oommenee in'ok- kr^ver. — Leider ist es ihm nicht vergönnt gewesen, sein großes Werk fortzusetzen. — Er hinterläßt eine Frau, mit der er fünfundzwanzig glückliche Jahre verlebt; die Ehe war kinderlos. — Von seiner Bescheidenheit noch ein Zug. Als er 1857 England besuchte, stand sein Ruhm dort in seinem Zenith; er wurde gefeiert wie Neua Sahib oder die große Giraffe; zuletzt stellte ihm die Regierung zu seiner Rück¬ reise eine eigne Fregatte zur Verfügung. — Sonst sind die Franzosen überglücklich, wenn einem ihrer Nation so etwas widerfährt; von diesem Umstand hat niemand etwas erfahren; selbst Lomenie hörte es nur ganz zufällig. — Es ist eine wahre Wohlthat, wenn man einen Schriftsteller, den man bewundert, auch als Menschen mit voller Seele lieben und ehren darf. ältOUt! in HUK8it'0N KlMIkUNV. Lruxelles, UueHuarät. Wir glauben kaum, daß die römische Frage d. h. der Conflict, der durch die Ver¬ einigung eines weltlichen Fürsten und des Oberhauptes der katholischen Kirche in einer Person entsteht, jemals schärfer behandelt ist als in dem vorliegenden Buche; es wird dem Romanismus mehr Schaden thun als hundert gelehrte Abhandlungen, denn es deckt mit der Waffe des Spottes und der schneidendsten Ironie die furcht¬ baren Mißbräuche und Widersprüche auf, welche das moderne römische Staatswesen birgt, es ist wirklich, wie der Verfasser in der Vorrede ankündigt, un livrs as Korne Zusrro — und um so bedeutsamer ist eine solche Kriegserklärung von einem Grenzboten II. 1859. 50

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_107046/403>, abgerufen am 22.12.2024.