Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, I. Semester. II. Band.im Lande zu behalten, wird man nicht umhin können, dieselben zu Scheide¬ Der seit Anfang 1858 hinsichtlich des Silbcrabflusses aus Frankreich sich In einem folgenden Aufsatz behält der Einsender, wie erwähnt, sich Die italienische Frage. ^'/Ä^ ' ^ . Die päpstliche Frage. Es liegt nicht in unsrer Absicht, hier die Frage des päpstlichen Primates im Lande zu behalten, wird man nicht umhin können, dieselben zu Scheide¬ Der seit Anfang 1858 hinsichtlich des Silbcrabflusses aus Frankreich sich In einem folgenden Aufsatz behält der Einsender, wie erwähnt, sich Die italienische Frage. ^'/Ä^ ' ^ . Die päpstliche Frage. Es liegt nicht in unsrer Absicht, hier die Frage des päpstlichen Primates <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0185" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/107232"/> <p xml:id="ID_528" prev="#ID_527"> im Lande zu behalten, wird man nicht umhin können, dieselben zu Scheide¬<lb/> münzen umzugestalten, indem man ihren Silbergehalt verringert. Die Dc-<lb/> monetisation des Silbers wird dann eine vollendete Thatsache sein. Aus<lb/> welchem Gesichtspunkt man aber auch die Sache ansieht, sei es der Inter¬<lb/> essen, sei es des Rechts und der Ehre, zwischen beiden erwähnten Proceduren<lb/> laßt sich ein großer Unterschied nicht erkennen. Die Folgen werden dieselben<lb/> sein, in beiden Fällen gleich verderblich und verwerflich, und die Geschichte<lb/> wird dereinst darüber ein strenges Urtheil fallen.</p><lb/> <p xml:id="ID_529"> Der seit Anfang 1858 hinsichtlich des Silbcrabflusses aus Frankreich sich<lb/> zeigende Nachlaß ist insofern ein glücklicher Umstand, als er die Erhaltung<lb/> des durch das Gesetz von 1803 angeordneten Münzsystems leichter macht.<lb/> Es darf dies indeß zu keinem Motiv noch einer Entschuldigung sür die Un-<lb/> thätigkeit oder endloses Zögern werden. Der Strom, welcher das Silber aus<lb/> Frankreich fortführte, besteht noch und nichts deutet aufhellt Verschwinden; es<lb/> ist im Gegentheil wahrscheinlich, daß er mit großer Lebhaftigkeit sich wieder<lb/> einstellen wird. Man muß dies Ereigniß sür das nehmen, was es ist, für<lb/> eine der Staatsgewalt in Frankreich von der Vorsehung gestattete letzte Frist,<lb/> um auf den rechten Weg zurückzukehren. —</p><lb/> <p xml:id="ID_530"> In einem folgenden Aufsatz behält der Einsender, wie erwähnt, sich<lb/> vor, einige der von Herrn Chevalier geäußerten Ansichten, welche mit den<lb/> Praktischen Verhältnissen nicht in Einklang zustehen scheinen, einer kurzen Er¬<lb/> örterung zu unterziehen und seine eigne Ansicht über die eine und andere Seite<lb/><note type="byline"> — os —</note> der Goldfrage darzulegen. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Die italienische Frage.</head><lb/> <div n="2"> <head> ^'/Ä^ ' ^ .<lb/> Die päpstliche Frage.</head><lb/> <p xml:id="ID_531" next="#ID_532"> Es liegt nicht in unsrer Absicht, hier die Frage des päpstlichen Primates<lb/> selbst zu erörtern, wir gedenken nicht dem Grafen de Maisire in die Jrr-<lb/> gänge seiner Dialektik zu folgen. Uns genügt die Thatsache, daß er das an¬<lb/> erkannte Haupt der katholischen Kirche ist. Die Streitfrage ist nur. wie diese<lb/> Stellung mit der eines weltlichen Fürsten zu vereinigen ist, welche Wechsel¬<lb/> wirkung eine Aenderung beider Stellungen aufeinander haben muß. Denn daß eine<lb/> solche unvermeidlich, scheint nicht bezweifelt werdenzu können: die absolute Trennung</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0185]
im Lande zu behalten, wird man nicht umhin können, dieselben zu Scheide¬
münzen umzugestalten, indem man ihren Silbergehalt verringert. Die Dc-
monetisation des Silbers wird dann eine vollendete Thatsache sein. Aus
welchem Gesichtspunkt man aber auch die Sache ansieht, sei es der Inter¬
essen, sei es des Rechts und der Ehre, zwischen beiden erwähnten Proceduren
laßt sich ein großer Unterschied nicht erkennen. Die Folgen werden dieselben
sein, in beiden Fällen gleich verderblich und verwerflich, und die Geschichte
wird dereinst darüber ein strenges Urtheil fallen.
Der seit Anfang 1858 hinsichtlich des Silbcrabflusses aus Frankreich sich
zeigende Nachlaß ist insofern ein glücklicher Umstand, als er die Erhaltung
des durch das Gesetz von 1803 angeordneten Münzsystems leichter macht.
Es darf dies indeß zu keinem Motiv noch einer Entschuldigung sür die Un-
thätigkeit oder endloses Zögern werden. Der Strom, welcher das Silber aus
Frankreich fortführte, besteht noch und nichts deutet aufhellt Verschwinden; es
ist im Gegentheil wahrscheinlich, daß er mit großer Lebhaftigkeit sich wieder
einstellen wird. Man muß dies Ereigniß sür das nehmen, was es ist, für
eine der Staatsgewalt in Frankreich von der Vorsehung gestattete letzte Frist,
um auf den rechten Weg zurückzukehren. —
In einem folgenden Aufsatz behält der Einsender, wie erwähnt, sich
vor, einige der von Herrn Chevalier geäußerten Ansichten, welche mit den
Praktischen Verhältnissen nicht in Einklang zustehen scheinen, einer kurzen Er¬
örterung zu unterziehen und seine eigne Ansicht über die eine und andere Seite
— os — der Goldfrage darzulegen.
Die italienische Frage.
^'/Ä^ ' ^ .
Die päpstliche Frage.
Es liegt nicht in unsrer Absicht, hier die Frage des päpstlichen Primates
selbst zu erörtern, wir gedenken nicht dem Grafen de Maisire in die Jrr-
gänge seiner Dialektik zu folgen. Uns genügt die Thatsache, daß er das an¬
erkannte Haupt der katholischen Kirche ist. Die Streitfrage ist nur. wie diese
Stellung mit der eines weltlichen Fürsten zu vereinigen ist, welche Wechsel¬
wirkung eine Aenderung beider Stellungen aufeinander haben muß. Denn daß eine
solche unvermeidlich, scheint nicht bezweifelt werdenzu können: die absolute Trennung
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