Die Grenzboten. Jg. 14, 1855, II. Semester. III. Band.in der Mitte des Platzes gelegen, jeden Durchbruch in Fronte nimmet. End¬ Montalembert wendet, sowol als Rückenabschluß wie als Kernwerk und Die moderne Festung gliedert sich hiernach in drei sozusagen concentrische Die Idee steht in Verbindung mit dieser Dreigliederung des Festnngs- Archäologisches. Die ägyptischen Pyramiden in ihren ursprünglichen Bildungen nebst einer Bereits im vorigen Jahre erschien von demselben Verfasser unter dem in der Mitte des Platzes gelegen, jeden Durchbruch in Fronte nimmet. End¬ Montalembert wendet, sowol als Rückenabschluß wie als Kernwerk und Die moderne Festung gliedert sich hiernach in drei sozusagen concentrische Die Idee steht in Verbindung mit dieser Dreigliederung des Festnngs- Archäologisches. Die ägyptischen Pyramiden in ihren ursprünglichen Bildungen nebst einer Bereits im vorigen Jahre erschien von demselben Verfasser unter dem <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0119" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/100039"/> <p xml:id="ID_337" prev="#ID_336"> in der Mitte des Platzes gelegen, jeden Durchbruch in Fronte nimmet. End¬<lb/> lich kann sie ein Kernwerk und Nückenabschlüsse der Fronten gleichzeitig zur<lb/> Anwendung bringen.</p><lb/> <p xml:id="ID_338"> Montalembert wendet, sowol als Rückenabschluß wie als Kernwerk und<lb/> Zwar als ersteres bei größern und als letzteres bei kleinern Festungskörper», fast<lb/> ausnahmlos den casemattirten Thurm an und zwar gewinnt er bei Formirung<lb/> von Abschnitten eben hiervurch den bedeutungsvollen Vortheil, daß dieselben<lb/> nach zwei Fronten hin vertheidigungsfähig sind, dergestalt, daß der aus der<lb/> durchbrochenen Fronte gelegene dem Durchbruch nach vorwärts entgegentritt,<lb/> l>ut wenn er ebenfalls überwunden, die andern dem Feinde nach rückwärts hin<lb/> begegnen.</p><lb/> <p xml:id="ID_339"> Die moderne Festung gliedert sich hiernach in drei sozusagen concentrische<lb/> Vertheidigungsselder oder sie bietet der Defensive drei StellungSlinien dar,<lb/> von denen die der vorgeschobenen oder detachirten Forts einem ersten Treffen,<lb/> die der Enceinte der Kampflinie des zweiten und die der innern Werke der¬<lb/> jenigen der Reserve entsprechen. Man kann Zweifel dagegen erheben, ob diese<lb/> Positionen in jedem Fall zu verwerthen sein werden, d. l). ob sich die Ver¬<lb/> theidigung möglicherweise nicht auf dem ersten Felde bereits zu sehr schwächen<lb/> wird, als daß sie, nachdem sie von dort her zurückgeworfen, die Enceinte noch<lb/> nachdrücklich halten und endlich im Innern derselben Stellung nehmen könnte.<lb/> Aber gegen die Logik deS Arrangements im Allgemeinen wird sich schwerlich<lb/> etwas Erhebliches einwenden lassen.</p><lb/> <p xml:id="ID_340"> Die Idee steht in Verbindung mit dieser Dreigliederung des Festnngs-<lb/> gnnzen, wonach ein jedes selbstständiges Werk, also insbesondere jedes deta-<lb/> chirte Fort oder Kernwerk, aus einer vorgeschobenen oder äußeren Umfassung,<lb/> einem Hauptumschluß und einem Neduit bestehen soll. In die Stelle der<lb/> erstern tritt der gedeckte Weg, bei kleinern Werken der Rondengang, d. h. eine<lb/> Position zwischen Esearpe und Wall, welche für Infanterie eingerichtet ist<lb/> und in der Negel der Hauptsache nach aus einer crenelirten (mit Gewehr-<lb/> scharten durchbrochenen) Mauer besteht.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Archäologisches.</head><lb/> <p xml:id="ID_341"> Die ägyptischen Pyramiden in ihren ursprünglichen Bildungen nebst einer<lb/> Darstellung der proportionalen Verhältnisse im Parthenon zu Athen<lb/> von Friedrich Roher. Mit einer lithogr. Tafel. Dresden, Verlag von<lb/> Wvld. Türk. 1 Thlr.</p><lb/> <p xml:id="ID_342" next="#ID_343"> Bereits im vorigen Jahre erschien von demselben Verfasser unter dem<lb/> Titel: „Beiträge zur Erforschung der geometrischen Grundformen in den alten</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0119]
in der Mitte des Platzes gelegen, jeden Durchbruch in Fronte nimmet. End¬
lich kann sie ein Kernwerk und Nückenabschlüsse der Fronten gleichzeitig zur
Anwendung bringen.
Montalembert wendet, sowol als Rückenabschluß wie als Kernwerk und
Zwar als ersteres bei größern und als letzteres bei kleinern Festungskörper», fast
ausnahmlos den casemattirten Thurm an und zwar gewinnt er bei Formirung
von Abschnitten eben hiervurch den bedeutungsvollen Vortheil, daß dieselben
nach zwei Fronten hin vertheidigungsfähig sind, dergestalt, daß der aus der
durchbrochenen Fronte gelegene dem Durchbruch nach vorwärts entgegentritt,
l>ut wenn er ebenfalls überwunden, die andern dem Feinde nach rückwärts hin
begegnen.
Die moderne Festung gliedert sich hiernach in drei sozusagen concentrische
Vertheidigungsselder oder sie bietet der Defensive drei StellungSlinien dar,
von denen die der vorgeschobenen oder detachirten Forts einem ersten Treffen,
die der Enceinte der Kampflinie des zweiten und die der innern Werke der¬
jenigen der Reserve entsprechen. Man kann Zweifel dagegen erheben, ob diese
Positionen in jedem Fall zu verwerthen sein werden, d. l). ob sich die Ver¬
theidigung möglicherweise nicht auf dem ersten Felde bereits zu sehr schwächen
wird, als daß sie, nachdem sie von dort her zurückgeworfen, die Enceinte noch
nachdrücklich halten und endlich im Innern derselben Stellung nehmen könnte.
Aber gegen die Logik deS Arrangements im Allgemeinen wird sich schwerlich
etwas Erhebliches einwenden lassen.
Die Idee steht in Verbindung mit dieser Dreigliederung des Festnngs-
gnnzen, wonach ein jedes selbstständiges Werk, also insbesondere jedes deta-
chirte Fort oder Kernwerk, aus einer vorgeschobenen oder äußeren Umfassung,
einem Hauptumschluß und einem Neduit bestehen soll. In die Stelle der
erstern tritt der gedeckte Weg, bei kleinern Werken der Rondengang, d. h. eine
Position zwischen Esearpe und Wall, welche für Infanterie eingerichtet ist
und in der Negel der Hauptsache nach aus einer crenelirten (mit Gewehr-
scharten durchbrochenen) Mauer besteht.
Archäologisches.
Die ägyptischen Pyramiden in ihren ursprünglichen Bildungen nebst einer
Darstellung der proportionalen Verhältnisse im Parthenon zu Athen
von Friedrich Roher. Mit einer lithogr. Tafel. Dresden, Verlag von
Wvld. Türk. 1 Thlr.
Bereits im vorigen Jahre erschien von demselben Verfasser unter dem
Titel: „Beiträge zur Erforschung der geometrischen Grundformen in den alten
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