Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. II. Band.sind, nur mit Hilfe Deutschlands zu einer glücklichen Entscheidung gebracht Möchten also die Staatsmänner Oestreichs und Preußens sich dahin ent¬ Aber noch eins sind sie Deutschland schuldig. Noch menner bestehen in Sollte diese Einigkeit nicht zu Stande kommen, sollten wir das schreckliche Literatur gesehichte. Jahrbuch für deutsche Literaturgeschichte. Herausgegeben von August Henneberger. Erster Jahrgang. Meiningen, Bruckner und Renner. -- Thüringen, das sich früher durch seine Betheiligung an der wirklichen sind, nur mit Hilfe Deutschlands zu einer glücklichen Entscheidung gebracht Möchten also die Staatsmänner Oestreichs und Preußens sich dahin ent¬ Aber noch eins sind sie Deutschland schuldig. Noch menner bestehen in Sollte diese Einigkeit nicht zu Stande kommen, sollten wir das schreckliche Literatur gesehichte. Jahrbuch für deutsche Literaturgeschichte. Herausgegeben von August Henneberger. Erster Jahrgang. Meiningen, Bruckner und Renner. — Thüringen, das sich früher durch seine Betheiligung an der wirklichen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0296" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/98610"/> <p xml:id="ID_950" prev="#ID_949"> sind, nur mit Hilfe Deutschlands zu einer glücklichen Entscheidung gebracht<lb/> werden kann, auch zu Opfern bereit sein, und die gegenwärtige Stimmung<lb/> des dänischen Volks wird ihnen diese Opfer nicht gar zu schwer machen.</p><lb/> <p xml:id="ID_951"> Möchten also die Staatsmänner Oestreichs und Preußens sich dahin ent¬<lb/> scheiden, die Revision des Londoner Protokolls zum Preis ihres Beitritts im<lb/> Kampf gegen Rußland zu machen und durch ihre Einigkeit das wieder zu ge¬<lb/> winnen, was ihre Zwietracht für Deutschland verloren hat.</p><lb/> <p xml:id="ID_952"> Aber noch eins sind sie Deutschland schuldig. Noch menner bestehen in<lb/> Kurhessen die Ausnahmezustände fort. Auf Grund eines Bundesbeschlusses<lb/> ist der bestehende Rechtszustand unterbrochen worden; durch einen Bundesbe¬<lb/> schluß darf an denselben wieder angeknüpft werden. Noch unendlich viele<lb/> Dinge sind es, welche die Einigkeit der beiden Großmächte für Deutschland<lb/> gewinnen kann; wir erinnern nur an die kirchliche Frage. Beide Staaten<lb/> werden sich bald überzeugen, daß eine großherzige und aufrichtige Politik auch<lb/> stets erfolgreicher ist, als das kleinliche Spiel wechselnder Intriguen.</p><lb/> <p xml:id="ID_953"> Sollte diese Einigkeit nicht zu Stande kommen, sollten wir das schreckliche<lb/> Schauspiel eines deutschen Bruderkrieges noch einmal, und zwar in größerer<lb/> Ausdehnung erleben, so würde Deutschland und mit ihm seine Großmächte<lb/> zu Boden getreten werden, wie nach dem dreißigjährigen Kriege, und dies Mal<lb/> würde das Wiederauferstehen schwerer sein, da wir es mit viel gefährlichern<lb/> Gegnern zu thun haben.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Literatur gesehichte.</head><lb/> <div n="2"> <head> Jahrbuch für deutsche Literaturgeschichte. Herausgegeben von August<lb/> Henneberger. Erster Jahrgang. Meiningen, Bruckner und Renner. —</head><lb/> <p xml:id="ID_954" next="#ID_955"> Thüringen, das sich früher durch seine Betheiligung an der wirklichen<lb/> Literatur vor den übrigen deutschen Landschaften so vortheilhaft ausgezeichnet<lb/> hat, scheint jetzt zu wetteifern, auch die Geschichte der Literatur so sehr als<lb/> möglich zu fördern. Es sind erst einige Wochen her, daß wir das Erscheinen des<lb/> Weimarischen Jahrbuches für Literatur anzeigten; das vorliegende Werk tritt ihm<lb/> würdig an die Seite. Der Herausgeber geht von dem Grundsatz aus, daß sür<lb/> die allgemeine Geschichte der deutschen Literatur jetzt vorläufig genug geschehen<lb/> ist, daß die Gesichtspunkte von allen Seiten genügend erörtert sind, und daß<lb/> sür ein Gesammtbild der literarischen Entwicklung vorläufig nicht viel mehr<lb/> geschehen kann. Es sei daher jetzt an der Zeit, durch monographische Arbeiten<lb/> allmälig soviel neues Material zu sammeln, bis dann eine neue Ueberarbeitung</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0296]
sind, nur mit Hilfe Deutschlands zu einer glücklichen Entscheidung gebracht
werden kann, auch zu Opfern bereit sein, und die gegenwärtige Stimmung
des dänischen Volks wird ihnen diese Opfer nicht gar zu schwer machen.
Möchten also die Staatsmänner Oestreichs und Preußens sich dahin ent¬
scheiden, die Revision des Londoner Protokolls zum Preis ihres Beitritts im
Kampf gegen Rußland zu machen und durch ihre Einigkeit das wieder zu ge¬
winnen, was ihre Zwietracht für Deutschland verloren hat.
Aber noch eins sind sie Deutschland schuldig. Noch menner bestehen in
Kurhessen die Ausnahmezustände fort. Auf Grund eines Bundesbeschlusses
ist der bestehende Rechtszustand unterbrochen worden; durch einen Bundesbe¬
schluß darf an denselben wieder angeknüpft werden. Noch unendlich viele
Dinge sind es, welche die Einigkeit der beiden Großmächte für Deutschland
gewinnen kann; wir erinnern nur an die kirchliche Frage. Beide Staaten
werden sich bald überzeugen, daß eine großherzige und aufrichtige Politik auch
stets erfolgreicher ist, als das kleinliche Spiel wechselnder Intriguen.
Sollte diese Einigkeit nicht zu Stande kommen, sollten wir das schreckliche
Schauspiel eines deutschen Bruderkrieges noch einmal, und zwar in größerer
Ausdehnung erleben, so würde Deutschland und mit ihm seine Großmächte
zu Boden getreten werden, wie nach dem dreißigjährigen Kriege, und dies Mal
würde das Wiederauferstehen schwerer sein, da wir es mit viel gefährlichern
Gegnern zu thun haben.
Literatur gesehichte.
Jahrbuch für deutsche Literaturgeschichte. Herausgegeben von August
Henneberger. Erster Jahrgang. Meiningen, Bruckner und Renner. —
Thüringen, das sich früher durch seine Betheiligung an der wirklichen
Literatur vor den übrigen deutschen Landschaften so vortheilhaft ausgezeichnet
hat, scheint jetzt zu wetteifern, auch die Geschichte der Literatur so sehr als
möglich zu fördern. Es sind erst einige Wochen her, daß wir das Erscheinen des
Weimarischen Jahrbuches für Literatur anzeigten; das vorliegende Werk tritt ihm
würdig an die Seite. Der Herausgeber geht von dem Grundsatz aus, daß sür
die allgemeine Geschichte der deutschen Literatur jetzt vorläufig genug geschehen
ist, daß die Gesichtspunkte von allen Seiten genügend erörtert sind, und daß
sür ein Gesammtbild der literarischen Entwicklung vorläufig nicht viel mehr
geschehen kann. Es sei daher jetzt an der Zeit, durch monographische Arbeiten
allmälig soviel neues Material zu sammeln, bis dann eine neue Ueberarbeitung
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