Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. II. Band.Fortschritt der Civilisation und Humanität, Soviel wir bis jetzt Kunde Schließlich zeigen wir für die Zeitungsleser das jetzt vollendete Werk an: Der Kriegsschauplatz im Norden und Süden. Mit 39 Illustrationen und 9 Plänen und Karten. Leipzig, Lvrck. -- "'''''' z-IHi-"'"'..i/r,.>,-..',,-.,". Nachtrag. -- Nach den neueste" Zeitungsnachrichten, ti-e auch unser Korre¬ Fortschritt der Civilisation und Humanität, Soviel wir bis jetzt Kunde Schließlich zeigen wir für die Zeitungsleser das jetzt vollendete Werk an: Der Kriegsschauplatz im Norden und Süden. Mit 39 Illustrationen und 9 Plänen und Karten. Leipzig, Lvrck. — "'''''' z-IHi-"'"'..i/r,.>,-..',,-.,». Nachtrag. — Nach den neueste» Zeitungsnachrichten, ti-e auch unser Korre¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0287" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/98601"/> <p xml:id="ID_915" prev="#ID_914"> Fortschritt der Civilisation und Humanität, Soviel wir bis jetzt Kunde<lb/> erhalten haben, werden die Gefangenen auf beiden Seiten mit großer Mensch¬<lb/> lichkeit behandelt; man hat bis jetzt jeder Versuchung widerstanden, friedliche<lb/> Städte zu bombardiren und so die Achäer unter dem Zorn ihrer Herren leiden<lb/> ZU lassen, und was nicht weniger bemerkenswert!) ist, man hat das alte Lü¬<lb/> gensystem wenigstens soweit aufgegeben, als es ohne Nachtheil für !?en un¬<lb/> mittelbaren Erfolg geschehen kann. Die Erfindungen der Tartaren und der<lb/> Börsenspeculanten stehen in einem andern Register, aber die offtciellen Berichte<lb/> zeichnen sich durch eine ganz ungewöhnliche Zuverlässigkeit aus. Wenn die<lb/> Friedenscongresse darauf ausgehen , den Krieg überhaupt abzuschaffen, so wird<lb/> dieses Beginnen wol so lange scheitern, als es Leidenschaften unter den<lb/> Menschen gibt; aber daß auch im Kriege die Menschlichkeit geltendgemacht<lb/> wird, daß man auch im Feinde den Menschen ehrt, den man eines Tages<lb/> wieder als Bruder begrüßen kann — wenn der gegenwärtige Krieg diese<lb/> Probe aushält, so wird jeder Zweifel an dem - Fortschritt der Menschheit<lb/> verstummen.</p><lb/> <p xml:id="ID_916"> Schließlich zeigen wir für die Zeitungsleser das jetzt vollendete Werk an:</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Der Kriegsschauplatz im Norden und Süden. Mit 39 Illustrationen<lb/> und 9 Plänen und Karten. Leipzig, Lvrck. —<lb/> "''''''</head><lb/> <p xml:id="ID_917"> z-IHi-"'"'..i/r,.>,-..',,-.,».<lb/> Die Sammlung besteht aus folgenden Heften: Der Sund und die Belte;<lb/> die schwedische Ostsee; der finnische Meerbusen; das schwarze Meer und die<lb/> Krim; die türkische Donau und der Balkan; die kaukasischen Länder. — Die<lb/> Ausstattung ist glänzend.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Nachtrag. </head> <p xml:id="ID_918"> — Nach den neueste» Zeitungsnachrichten, ti-e auch unser Korre¬<lb/> spondent in einem nachträglichen Schreiben bestätigt, wäre die Sonlvdiffereiiz aus¬<lb/> geglichen. Wenn der Kaiser seinen Entschluß in Anbetracht anderweitiger, uns un¬<lb/> bekannter Umstände abgeändert hat, so wäre nichts dagegen zu erinnern; sollte»<lb/> ihn aber die Drohungen des amerikanischen Gesandten dazu bestimmt haben, so<lb/> würde uns das in dem Bilde, das wir uns bisher von seinem Charakter entworfen<lb/> haben, irre machen und uns als ein sehr bedenkliches Symptom erscheine».<lb/> Beiläufig, man übertreibt auch die Schwierigkeiten der spanischen Verwicklung. Bis<lb/> jetz^t fmoen wir, daß die Sache el»e» durchaus normalen Verlauf hat. In der »en¬<lb/> gewählten Constituante sind die gemäßigten Progrcssisten, die Partei Esparteros,<lb/> in überwiegender Mehrheit gegen die Radicale» und Mvdcrados, »»d wenn auch<lb/> jede constituirende Versammlung etwas Verkehrtes an sich hat, so liegt in der bis¬<lb/> herigen Haltung des spanischen Volks nichts, was uns grade von dieser Versamm¬<lb/> lung Schlimmes erwarten ließe. Ins Blaue hinein wird aber weder Napoleon für<lb/> die Schwiegermutter des Herzogs von Montpenfieur interveniren, noch viel weniger<lb/> die Engländer. —</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0287]
Fortschritt der Civilisation und Humanität, Soviel wir bis jetzt Kunde
erhalten haben, werden die Gefangenen auf beiden Seiten mit großer Mensch¬
lichkeit behandelt; man hat bis jetzt jeder Versuchung widerstanden, friedliche
Städte zu bombardiren und so die Achäer unter dem Zorn ihrer Herren leiden
ZU lassen, und was nicht weniger bemerkenswert!) ist, man hat das alte Lü¬
gensystem wenigstens soweit aufgegeben, als es ohne Nachtheil für !?en un¬
mittelbaren Erfolg geschehen kann. Die Erfindungen der Tartaren und der
Börsenspeculanten stehen in einem andern Register, aber die offtciellen Berichte
zeichnen sich durch eine ganz ungewöhnliche Zuverlässigkeit aus. Wenn die
Friedenscongresse darauf ausgehen , den Krieg überhaupt abzuschaffen, so wird
dieses Beginnen wol so lange scheitern, als es Leidenschaften unter den
Menschen gibt; aber daß auch im Kriege die Menschlichkeit geltendgemacht
wird, daß man auch im Feinde den Menschen ehrt, den man eines Tages
wieder als Bruder begrüßen kann — wenn der gegenwärtige Krieg diese
Probe aushält, so wird jeder Zweifel an dem - Fortschritt der Menschheit
verstummen.
Schließlich zeigen wir für die Zeitungsleser das jetzt vollendete Werk an:
Der Kriegsschauplatz im Norden und Süden. Mit 39 Illustrationen
und 9 Plänen und Karten. Leipzig, Lvrck. —
"''''''
z-IHi-"'"'..i/r,.>,-..',,-.,».
Die Sammlung besteht aus folgenden Heften: Der Sund und die Belte;
die schwedische Ostsee; der finnische Meerbusen; das schwarze Meer und die
Krim; die türkische Donau und der Balkan; die kaukasischen Länder. — Die
Ausstattung ist glänzend.
Nachtrag. — Nach den neueste» Zeitungsnachrichten, ti-e auch unser Korre¬
spondent in einem nachträglichen Schreiben bestätigt, wäre die Sonlvdiffereiiz aus¬
geglichen. Wenn der Kaiser seinen Entschluß in Anbetracht anderweitiger, uns un¬
bekannter Umstände abgeändert hat, so wäre nichts dagegen zu erinnern; sollte»
ihn aber die Drohungen des amerikanischen Gesandten dazu bestimmt haben, so
würde uns das in dem Bilde, das wir uns bisher von seinem Charakter entworfen
haben, irre machen und uns als ein sehr bedenkliches Symptom erscheine».
Beiläufig, man übertreibt auch die Schwierigkeiten der spanischen Verwicklung. Bis
jetz^t fmoen wir, daß die Sache el»e» durchaus normalen Verlauf hat. In der »en¬
gewählten Constituante sind die gemäßigten Progrcssisten, die Partei Esparteros,
in überwiegender Mehrheit gegen die Radicale» und Mvdcrados, »»d wenn auch
jede constituirende Versammlung etwas Verkehrtes an sich hat, so liegt in der bis¬
herigen Haltung des spanischen Volks nichts, was uns grade von dieser Versamm¬
lung Schlimmes erwarten ließe. Ins Blaue hinein wird aber weder Napoleon für
die Schwiegermutter des Herzogs von Montpenfieur interveniren, noch viel weniger
die Engländer. —
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