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Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band.

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in die Arme griffen, so ist zwar diese einheitliche Bildung der komischen Figur ver¬
loren gegangen, dafür sprechen aber namentlich die jungen Aerzte jetzt aus der
Schule und verrathen so manches Mysterium, das einen sehr zweckmäßigen Anknü¬
pfungspunkt sür Ironie und gute Laune bietet. Der Verf. des gegenwärtigen Ge¬
dichts hat namentlich vortrefflich verstanden, den Wiener Localton zu treffen, und
manche seiner Einfälle sind schlagend, wenn uns auch die Haltung des Ganzen mit
dem etwas anspruchsvollen Tone, in welchem Hippokrates redend eingeführt wird,
keinen glücklichen Contrast zu bilden scheint. --

Von Octave Feuillee bringt die Revue des deux mondes (13. April) ein
neues Prvverbe: I." l'i-o., eine zierliche Spielerei, aus Verwandlung der Gesichtszüge
während des Theaters berechnet. --


Knnstliteratur.

-- Im Verlage des östreichischen Lloyd in 'Trieft beginnt
soeben unter dem Titel: Kunstschätze Wiens ein Werk zu erscheinen, welches allen
Freunden der Kunst willkommen sein wird. Aus den sämmtlichen Wiener Gemälde¬
galerien, der weltberühmten kaiserlichen im Belvedere, sowie der an Meisterwerken so
reichen Galerien Liechtenstein, Esterhazy, Schönborn, Czcrnine, Harrach, Arthabcr,
Beroldingen, Fellncr, Heekeren, Renieri u. wurde eine Auswahl von etwa 90 bis
-100 der bedeutsamsten Gemälde getroffen, welche in sorgfältig ausgeführten Stahl¬
stich wiedergegeben werden sollen. Das Unternehmen ist aus 30 bis 3(i Hefte be¬
rechnet, von denen jedes 3 Stahlstiche und mehre Bogen Text enthält, welcher letz¬
tere die artistische und die geschichtliche Seite der Gemälde behandelt, dergestalt, daß
jedes Bild nebst Text ein sür sich bestehendes Ganze bildet, und so dem Besitzer
des Werks Gelegenheit geboten wird, sich seiner Zeit die Bilder in beliebige Grup¬
pen zu ordnen, es sei dies nach Schulen und Meistern, oder nach Galerien oder
nach Gegenständen u. s. w. Drei Ausgaben bestehen davon, eine sehr wohlfeile in
klein Quart, eine bessere in groß Quart und eine Prachtausgabe in Folio u,vaut
in, lölU'L. Da nur soeben das erste Hest mit: Raphaels "heilige Jungfrau im
Grünen", gestochen von I. Hahn, Carravaggios "Lautenschlägcrin"^von L. Beyer
und Domenichinos "David" von E. Schüler erschienen ist, so mag eine eingehende
Beurtheilung bis aus weiteres noch vorbehalten bleiben.




Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
Ais verantwort!. Redacteur legitimirN F. W. Grunow. -- Verlag vo" F. Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig.


Am R.Juli beginnen "die Grenzboten" das II. Semester,
auf das wir zum geneigten Abonnement einladen. Bestellungen nehmen
alle Buchhandlungen und Postämter an.
Die Verlagshandlung.


in die Arme griffen, so ist zwar diese einheitliche Bildung der komischen Figur ver¬
loren gegangen, dafür sprechen aber namentlich die jungen Aerzte jetzt aus der
Schule und verrathen so manches Mysterium, das einen sehr zweckmäßigen Anknü¬
pfungspunkt sür Ironie und gute Laune bietet. Der Verf. des gegenwärtigen Ge¬
dichts hat namentlich vortrefflich verstanden, den Wiener Localton zu treffen, und
manche seiner Einfälle sind schlagend, wenn uns auch die Haltung des Ganzen mit
dem etwas anspruchsvollen Tone, in welchem Hippokrates redend eingeführt wird,
keinen glücklichen Contrast zu bilden scheint. —

Von Octave Feuillee bringt die Revue des deux mondes (13. April) ein
neues Prvverbe: I.» l'i-o., eine zierliche Spielerei, aus Verwandlung der Gesichtszüge
während des Theaters berechnet. —


Knnstliteratur.

— Im Verlage des östreichischen Lloyd in 'Trieft beginnt
soeben unter dem Titel: Kunstschätze Wiens ein Werk zu erscheinen, welches allen
Freunden der Kunst willkommen sein wird. Aus den sämmtlichen Wiener Gemälde¬
galerien, der weltberühmten kaiserlichen im Belvedere, sowie der an Meisterwerken so
reichen Galerien Liechtenstein, Esterhazy, Schönborn, Czcrnine, Harrach, Arthabcr,
Beroldingen, Fellncr, Heekeren, Renieri u. wurde eine Auswahl von etwa 90 bis
-100 der bedeutsamsten Gemälde getroffen, welche in sorgfältig ausgeführten Stahl¬
stich wiedergegeben werden sollen. Das Unternehmen ist aus 30 bis 3(i Hefte be¬
rechnet, von denen jedes 3 Stahlstiche und mehre Bogen Text enthält, welcher letz¬
tere die artistische und die geschichtliche Seite der Gemälde behandelt, dergestalt, daß
jedes Bild nebst Text ein sür sich bestehendes Ganze bildet, und so dem Besitzer
des Werks Gelegenheit geboten wird, sich seiner Zeit die Bilder in beliebige Grup¬
pen zu ordnen, es sei dies nach Schulen und Meistern, oder nach Galerien oder
nach Gegenständen u. s. w. Drei Ausgaben bestehen davon, eine sehr wohlfeile in
klein Quart, eine bessere in groß Quart und eine Prachtausgabe in Folio u,vaut
in, lölU'L. Da nur soeben das erste Hest mit: Raphaels „heilige Jungfrau im
Grünen", gestochen von I. Hahn, Carravaggios „Lautenschlägcrin"^von L. Beyer
und Domenichinos „David" von E. Schüler erschienen ist, so mag eine eingehende
Beurtheilung bis aus weiteres noch vorbehalten bleiben.




Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt.
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in Leipzig.
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[0088] in die Arme griffen, so ist zwar diese einheitliche Bildung der komischen Figur ver¬ loren gegangen, dafür sprechen aber namentlich die jungen Aerzte jetzt aus der Schule und verrathen so manches Mysterium, das einen sehr zweckmäßigen Anknü¬ pfungspunkt sür Ironie und gute Laune bietet. Der Verf. des gegenwärtigen Ge¬ dichts hat namentlich vortrefflich verstanden, den Wiener Localton zu treffen, und manche seiner Einfälle sind schlagend, wenn uns auch die Haltung des Ganzen mit dem etwas anspruchsvollen Tone, in welchem Hippokrates redend eingeführt wird, keinen glücklichen Contrast zu bilden scheint. — Von Octave Feuillee bringt die Revue des deux mondes (13. April) ein neues Prvverbe: I.» l'i-o., eine zierliche Spielerei, aus Verwandlung der Gesichtszüge während des Theaters berechnet. — Knnstliteratur. — Im Verlage des östreichischen Lloyd in 'Trieft beginnt soeben unter dem Titel: Kunstschätze Wiens ein Werk zu erscheinen, welches allen Freunden der Kunst willkommen sein wird. Aus den sämmtlichen Wiener Gemälde¬ galerien, der weltberühmten kaiserlichen im Belvedere, sowie der an Meisterwerken so reichen Galerien Liechtenstein, Esterhazy, Schönborn, Czcrnine, Harrach, Arthabcr, Beroldingen, Fellncr, Heekeren, Renieri u. wurde eine Auswahl von etwa 90 bis -100 der bedeutsamsten Gemälde getroffen, welche in sorgfältig ausgeführten Stahl¬ stich wiedergegeben werden sollen. Das Unternehmen ist aus 30 bis 3(i Hefte be¬ rechnet, von denen jedes 3 Stahlstiche und mehre Bogen Text enthält, welcher letz¬ tere die artistische und die geschichtliche Seite der Gemälde behandelt, dergestalt, daß jedes Bild nebst Text ein sür sich bestehendes Ganze bildet, und so dem Besitzer des Werks Gelegenheit geboten wird, sich seiner Zeit die Bilder in beliebige Grup¬ pen zu ordnen, es sei dies nach Schulen und Meistern, oder nach Galerien oder nach Gegenständen u. s. w. Drei Ausgaben bestehen davon, eine sehr wohlfeile in klein Quart, eine bessere in groß Quart und eine Prachtausgabe in Folio u,vaut in, lölU'L. Da nur soeben das erste Hest mit: Raphaels „heilige Jungfrau im Grünen", gestochen von I. Hahn, Carravaggios „Lautenschlägcrin"^von L. Beyer und Domenichinos „David" von E. Schüler erschienen ist, so mag eine eingehende Beurtheilung bis aus weiteres noch vorbehalten bleiben. Herausgegeben von Gustav Freytag und Julian Schmidt. Ais verantwort!. Redacteur legitimirN F. W. Grunow. — Verlag vo» F. Herbig in Leipzig. Druck von C. E. Elbert in Leipzig. Am R.Juli beginnen „die Grenzboten" das II. Semester, auf das wir zum geneigten Abonnement einladen. Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen und Postämter an. Die Verlagshandlung.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_281149/88>, abgerufen am 27.07.2024.