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Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band.

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fehlen. Der Verfasser konnte darum sein hauptsächlichstes Streben nur aus feinere und
interessante Harmonisirung richten, und seine Leistungen hierin sind wirklich beachtenswert!).
Der in der katholischen Kirche stattfindende Gebrauch, die den einzelnen Abschnitten der
Klagelieder im Urtexte, so wie die in der Vulgata vorstehenden Buchstaben und Zahl¬
zeichen ihrer hebräischen Benennung nach mit zu componiren und absingen zu
lassen, hat auch Lickl veranlaßt, die Buchstcibemuimen ^lepli, Kstb, Kimkl, Daist" in
Musik zu setzen. Will man diese Lamentationen in evangelischen Kirchen gebrauchen, so
wird es nöthig sein, die Anfangsworte: inoiM Igmöllwlio ceo. und die hebräischen
Buchstaben wegzulassen.

Herr Bousquier in Nancy, früher Capellmeister einer Rcgimentsmufik, beschäftigt
sich jetzt damit, Beethoven'sehe Kammermusik als Quintette für Flöte, Oboe, Klari¬
nette, Horn und Fagott einzurichten. Er hat mit dem moll-Quartett, op. 18,
No. 4, begonnen, dem schon das Trio, op. 11, v Dur, nachgefolgt ist. Die Zusammen¬
stellung der hier genannten Instrumente bietet die feinsten und edelsten Klangwirkungen,
und jedes einzelne derselben gestattet so viel freie Beweglichkeit, daß eine dem Streich¬
quartett wenigstens annähernde Wirkung sich erzielen läßt. Zum ersten Mal stellte der
berühmte Rcicha in Paris dieses kleine Orchester auf, und er schrieb für dasselbe nahe
an 20 Quartette in der üblichen classischen Form, die in dem Pariser Conservatorium
jetzt "och benutzt werden, in früheren Jahren aber auch in Deutschland sehr oft executire
wurden. Eine große Anzahl von ihnen sind noch nicht veraltet; sie verdienen eine um
so dringendere Empfehlung für unsre Zeit, als gerade die Bläser in den Orchestern
weniger Gelegenheit haben, sich mit Form und Inhalt der seiner" Kammermusik ver¬
traut zu machen.




Da in den bisherigen Bekanntmachungen des Preußischen Staatsanzeigers
diejenigen Bestimmungen, welche sich aus den Zwcmgsvcrtrieb der Zeitschriften
durch die Post beziehen, noch keinen Raum gefunden haben, so berechtigt uns
das wohl zu der Hoffnung, die Ausführung der von den Kammern votirten
Beschlüsse wäre noch bis zu näherer Information aufgeschoben. Im allgemeinen
Interesse des deutschen Buchhandels wäre aber eine beruhigende Erklärung darüber
wünschenswerth.___




Herausgegeben von-Gustav Freytag und Julian.Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitimirt: 'F. W. Grunow. -- Verlag von F. L. Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig..


Am 1. Juli beginnt das II. Semester des XI. Jahrgangs der
" Grenzboten^. Die unterzeichnete Verlagshandlung erlaubt sich
zur Pränumeration auf dasselbe einzuladen und bemerkt, daß alle
Buchhandlungen und Postämter Bestellungen daraus annehmen.
Leipzig, den 1 ö. Juni 1862. Fr. L. Herbig.


fehlen. Der Verfasser konnte darum sein hauptsächlichstes Streben nur aus feinere und
interessante Harmonisirung richten, und seine Leistungen hierin sind wirklich beachtenswert!).
Der in der katholischen Kirche stattfindende Gebrauch, die den einzelnen Abschnitten der
Klagelieder im Urtexte, so wie die in der Vulgata vorstehenden Buchstaben und Zahl¬
zeichen ihrer hebräischen Benennung nach mit zu componiren und absingen zu
lassen, hat auch Lickl veranlaßt, die Buchstcibemuimen ^lepli, Kstb, Kimkl, Daist» in
Musik zu setzen. Will man diese Lamentationen in evangelischen Kirchen gebrauchen, so
wird es nöthig sein, die Anfangsworte: inoiM Igmöllwlio ceo. und die hebräischen
Buchstaben wegzulassen.

Herr Bousquier in Nancy, früher Capellmeister einer Rcgimentsmufik, beschäftigt
sich jetzt damit, Beethoven'sehe Kammermusik als Quintette für Flöte, Oboe, Klari¬
nette, Horn und Fagott einzurichten. Er hat mit dem moll-Quartett, op. 18,
No. 4, begonnen, dem schon das Trio, op. 11, v Dur, nachgefolgt ist. Die Zusammen¬
stellung der hier genannten Instrumente bietet die feinsten und edelsten Klangwirkungen,
und jedes einzelne derselben gestattet so viel freie Beweglichkeit, daß eine dem Streich¬
quartett wenigstens annähernde Wirkung sich erzielen läßt. Zum ersten Mal stellte der
berühmte Rcicha in Paris dieses kleine Orchester auf, und er schrieb für dasselbe nahe
an 20 Quartette in der üblichen classischen Form, die in dem Pariser Conservatorium
jetzt »och benutzt werden, in früheren Jahren aber auch in Deutschland sehr oft executire
wurden. Eine große Anzahl von ihnen sind noch nicht veraltet; sie verdienen eine um
so dringendere Empfehlung für unsre Zeit, als gerade die Bläser in den Orchestern
weniger Gelegenheit haben, sich mit Form und Inhalt der seiner» Kammermusik ver¬
traut zu machen.




Da in den bisherigen Bekanntmachungen des Preußischen Staatsanzeigers
diejenigen Bestimmungen, welche sich aus den Zwcmgsvcrtrieb der Zeitschriften
durch die Post beziehen, noch keinen Raum gefunden haben, so berechtigt uns
das wohl zu der Hoffnung, die Ausführung der von den Kammern votirten
Beschlüsse wäre noch bis zu näherer Information aufgeschoben. Im allgemeinen
Interesse des deutschen Buchhandels wäre aber eine beruhigende Erklärung darüber
wünschenswerth.___




Herausgegeben von-Gustav Freytag und Julian.Schmidt.
Als verantwort!. Redacteur legitimirt: 'F. W. Grunow. — Verlag von F. L. Herbig
in Leipzig.
Druck von C. E. Elbert in Leipzig..


Am 1. Juli beginnt das II. Semester des XI. Jahrgangs der
„ Grenzboten^. Die unterzeichnete Verlagshandlung erlaubt sich
zur Pränumeration auf dasselbe einzuladen und bemerkt, daß alle
Buchhandlungen und Postämter Bestellungen daraus annehmen.
Leipzig, den 1 ö. Juni 1862. Fr. L. Herbig.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341573_93902/532>, abgerufen am 05.12.2024.