Die Grenzboten. Jg. 11, 1852, I. Semester. II. Band.Der Bär ist um ein stiller Mann, Der König hat die Ausführung der Gruppe in Erz befohlen. Am 10 Juli soll die aus dem gestrandeten, von Hamburg nach Gothenburg be¬ Am 29. Mai sind 90 Gemälde neuerer französischer Schule, Herrn Collot in Paris Das Erechthenm zu Athen hat Ed. Mczgcr in München durch S große Für Bildhauer werden die so eben vollständig erschienenen "Skizzen zu Grab¬ Musik. In Düsseldorf wurde in dem neunten Concerte des allgem. Musik¬ Am zweiten Pfingsttage wurde in der kathol. Hofkirche in Dresden eine Riffs Ferdinand Hiller schreibt eine neue Oper: Paolo. -- Verdis neueste Oper, Von N. W. Gabe wird nächstens das 23ste Werk: Frühlingsfantasie für i Solo¬ Die i'0 Etüden oder Capricen für die Violine von R. Kreutzer sind Henri Lertini besorgt eine Mndigc Ausgabe des wohltemperirten Claviers ' Der Bär ist um ein stiller Mann, Der König hat die Ausführung der Gruppe in Erz befohlen. Am 10 Juli soll die aus dem gestrandeten, von Hamburg nach Gothenburg be¬ Am 29. Mai sind 90 Gemälde neuerer französischer Schule, Herrn Collot in Paris Das Erechthenm zu Athen hat Ed. Mczgcr in München durch S große Für Bildhauer werden die so eben vollständig erschienenen „Skizzen zu Grab¬ Musik. In Düsseldorf wurde in dem neunten Concerte des allgem. Musik¬ Am zweiten Pfingsttage wurde in der kathol. Hofkirche in Dresden eine Riffs Ferdinand Hiller schreibt eine neue Oper: Paolo. — Verdis neueste Oper, Von N. W. Gabe wird nächstens das 23ste Werk: Frühlingsfantasie für i Solo¬ Die i'0 Etüden oder Capricen für die Violine von R. Kreutzer sind Henri Lertini besorgt eine Mndigc Ausgabe des wohltemperirten Claviers ' <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0450" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/94351"/> <quote> Der Bär ist um ein stiller Mann,<lb/> Das Chloroform ist Schuld daran:<lb/> Ein ärztliches Kollegium<lb/> Ging mit dem Vieh zu menschlich um,<lb/> Das Füchslein grinst, das Bärlein'sienne,<lb/> Der Wolfs setzt ihm die? Monument, —</quote><lb/> <p xml:id="ID_1310" prev="#ID_1309"> Der König hat die Ausführung der Gruppe in Erz befohlen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1311"> Am 10 Juli soll die aus dem gestrandeten, von Hamburg nach Gothenburg be¬<lb/> stimmten Schiffe Hoppet geborgene bronzene Gustav Adolph-Statue in Helgoland öffent¬<lb/> lich versteigert werden. Sie war für die königliche Börse in Gothenburg bestimmt, in<lb/> München gegossen; ist übrigens beim Schiffbruche unbedeutend beschädigt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1312"> Am 29. Mai sind 90 Gemälde neuerer französischer Schule, Herrn Collot in Paris<lb/> gehörig, versteigert worden. Darunter waren 4 Gemälde von Borrington, ö von<lb/> Gvricanlt, 1 von Grenze, die berühmten Kompositionen zu Goethe'S Faust von Eugene<lb/> Delacroix, 2 von Ingres, ö von Descamps, verschiedene von Marilhat, Diaz, Jules<lb/> Duprv'Zc. Diese Versteigerung macht Sensation durch das Ungewöhnliche der Erschei¬<lb/> nung, indem man allgemein in Frankreich anfängt, sich der alten Bilder zu entäußern,<lb/> um neue zu kaufen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1313"> Das Erechthenm zu Athen hat Ed. Mczgcr in München durch S große<lb/> Blätter (München, Franz 12 Sgr.) der Beschauung nahe gerückt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1314"> Für Bildhauer werden die so eben vollständig erschienenen „Skizzen zu Grab¬<lb/> denkmälern" von Christ. Gramm (Frankfurt a/M., Jügcl. 3 Thlr.) von großem<lb/> Interesse sein. — Erste Preise der Architectur. Architect. Entwürfe gekrönt<lb/> durch die königliche Akademie der schönen Künste von Frankreich, (Lüttich, zu beziehen<lb/> von Brockhaus in Leipzig-für 32 Thlr.) enthält 141 Kupfertafeln Folio.</p><lb/> </div> <div n="2"> <head> Musik.</head> <p xml:id="ID_1315"> In Düsseldorf wurde in dem neunten Concerte des allgem. Musik¬<lb/> vereines, ein neues Werk von Schumann aufgeführt: Der Königssohn, Ballade von<lb/> Wand, für Solostimmen, Chor und Orchester. ,</p><lb/> <p xml:id="ID_1316"> Am zweiten Pfingsttage wurde in der kathol. Hofkirche in Dresden eine Riffs<lb/> solkmnis von Emil Naumann, einem Enkel des berühmten Dresdner Kapellmeisters,<lb/> aufgeführt. Der Componist ist jetzt Director des Domchors in Berlin, wo er schon<lb/> früher mit Unterstützung der Singakademie diese Messe aufführen ließ.'</p><lb/> <p xml:id="ID_1317"> Ferdinand Hiller schreibt eine neue Oper: Paolo. — Verdis neueste Oper,<lb/> Rigoletto, ist in Wien schon beifällig aufgenommen worden.</p><lb/> <p xml:id="ID_1318"> Von N. W. Gabe wird nächstens das 23ste Werk: Frühlingsfantasie für i Solo¬<lb/> stimmen, Chor und Orchester erscheinen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1319"> Die i'0 Etüden oder Capricen für die Violine von R. Kreutzer sind<lb/> in einer von Ferd. David revidirten und zum Gebrauch bei dem Unterricht des<lb/> Conservatoriums der Musik zu Leipzig bestimmten Ausgabe bei Barthols Senf erschienen.<lb/> Der Ladenpreis beträgt 2 Thlr. Die Ausgabe ist wegen der gewissenhaften Redaction<lb/> und der guten Ausstattung zu empfehlen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1320" next="#ID_1321"> Henri Lertini besorgt eine Mndigc Ausgabe des wohltemperirten Claviers '<lb/> von I. S. Bach. So löblich die Ansicht zu nennen ist, minder gewandten Spielern<lb/> die Bekanntschaft mit dem großen Fugcnmcister zu erleichtern, so gering werden doch<lb/> die Resultate dieser Art der Einführung bleiben. Bach'S Fugen sind keineswegs behufs<lb/> der Einübung der Finger oder wegen Erlernung eines sichern Takthaltens geschrieben;<lb/> wer darin keine Sicherheit besitzt, soll es überhaupt meiden, sich mit ihm zu beschäf¬<lb/> tigen. Bei dem vierbändig«, Spiel wird keiner der Spieler einen Totaleindruck erhalten,<lb/> um den es sich ja bei Bach am meisten handelt, es gilt bei ihnen die Führung der<lb/> einzelnen Stimmen, ihre- wunderbaren Verschlingungen, ihre thematische Behandlung, und<lb/> dann die Verschmelzung aller dieser Einzelheiten in das wohlgeordnete Ganze zu prüfen<lb/> und daran zu lernen. Das vierhändige Spiel zieht von jeder genauern Betrachtung</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0450]
Der Bär ist um ein stiller Mann,
Das Chloroform ist Schuld daran:
Ein ärztliches Kollegium
Ging mit dem Vieh zu menschlich um,
Das Füchslein grinst, das Bärlein'sienne,
Der Wolfs setzt ihm die? Monument, —
Der König hat die Ausführung der Gruppe in Erz befohlen.
Am 10 Juli soll die aus dem gestrandeten, von Hamburg nach Gothenburg be¬
stimmten Schiffe Hoppet geborgene bronzene Gustav Adolph-Statue in Helgoland öffent¬
lich versteigert werden. Sie war für die königliche Börse in Gothenburg bestimmt, in
München gegossen; ist übrigens beim Schiffbruche unbedeutend beschädigt.
Am 29. Mai sind 90 Gemälde neuerer französischer Schule, Herrn Collot in Paris
gehörig, versteigert worden. Darunter waren 4 Gemälde von Borrington, ö von
Gvricanlt, 1 von Grenze, die berühmten Kompositionen zu Goethe'S Faust von Eugene
Delacroix, 2 von Ingres, ö von Descamps, verschiedene von Marilhat, Diaz, Jules
Duprv'Zc. Diese Versteigerung macht Sensation durch das Ungewöhnliche der Erschei¬
nung, indem man allgemein in Frankreich anfängt, sich der alten Bilder zu entäußern,
um neue zu kaufen.
Das Erechthenm zu Athen hat Ed. Mczgcr in München durch S große
Blätter (München, Franz 12 Sgr.) der Beschauung nahe gerückt.
Für Bildhauer werden die so eben vollständig erschienenen „Skizzen zu Grab¬
denkmälern" von Christ. Gramm (Frankfurt a/M., Jügcl. 3 Thlr.) von großem
Interesse sein. — Erste Preise der Architectur. Architect. Entwürfe gekrönt
durch die königliche Akademie der schönen Künste von Frankreich, (Lüttich, zu beziehen
von Brockhaus in Leipzig-für 32 Thlr.) enthält 141 Kupfertafeln Folio.
Musik. In Düsseldorf wurde in dem neunten Concerte des allgem. Musik¬
vereines, ein neues Werk von Schumann aufgeführt: Der Königssohn, Ballade von
Wand, für Solostimmen, Chor und Orchester. ,
Am zweiten Pfingsttage wurde in der kathol. Hofkirche in Dresden eine Riffs
solkmnis von Emil Naumann, einem Enkel des berühmten Dresdner Kapellmeisters,
aufgeführt. Der Componist ist jetzt Director des Domchors in Berlin, wo er schon
früher mit Unterstützung der Singakademie diese Messe aufführen ließ.'
Ferdinand Hiller schreibt eine neue Oper: Paolo. — Verdis neueste Oper,
Rigoletto, ist in Wien schon beifällig aufgenommen worden.
Von N. W. Gabe wird nächstens das 23ste Werk: Frühlingsfantasie für i Solo¬
stimmen, Chor und Orchester erscheinen.
Die i'0 Etüden oder Capricen für die Violine von R. Kreutzer sind
in einer von Ferd. David revidirten und zum Gebrauch bei dem Unterricht des
Conservatoriums der Musik zu Leipzig bestimmten Ausgabe bei Barthols Senf erschienen.
Der Ladenpreis beträgt 2 Thlr. Die Ausgabe ist wegen der gewissenhaften Redaction
und der guten Ausstattung zu empfehlen.
Henri Lertini besorgt eine Mndigc Ausgabe des wohltemperirten Claviers '
von I. S. Bach. So löblich die Ansicht zu nennen ist, minder gewandten Spielern
die Bekanntschaft mit dem großen Fugcnmcister zu erleichtern, so gering werden doch
die Resultate dieser Art der Einführung bleiben. Bach'S Fugen sind keineswegs behufs
der Einübung der Finger oder wegen Erlernung eines sichern Takthaltens geschrieben;
wer darin keine Sicherheit besitzt, soll es überhaupt meiden, sich mit ihm zu beschäf¬
tigen. Bei dem vierbändig«, Spiel wird keiner der Spieler einen Totaleindruck erhalten,
um den es sich ja bei Bach am meisten handelt, es gilt bei ihnen die Führung der
einzelnen Stimmen, ihre- wunderbaren Verschlingungen, ihre thematische Behandlung, und
dann die Verschmelzung aller dieser Einzelheiten in das wohlgeordnete Ganze zu prüfen
und daran zu lernen. Das vierhändige Spiel zieht von jeder genauern Betrachtung
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |