Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, I. Semester. II. Band.ein Kunstgenuß ersten Ranges wird freilich durch das Unzusammenhängend", das Damit wäre denn die Aufzählung des musikalisch Bedeutenden, das uns Das Leben des Feldmarschalls York von Wartenbnrg. I. Gust. Droysen. Von (Erster Band. Berlin, Veit.) Die Wichtigkeit dieser Schrift als einer historischen Quelle ist bereits so ein Kunstgenuß ersten Ranges wird freilich durch das Unzusammenhängend«, das Damit wäre denn die Aufzählung des musikalisch Bedeutenden, das uns Das Leben des Feldmarschalls York von Wartenbnrg. I. Gust. Droysen. Von (Erster Band. Berlin, Veit.) Die Wichtigkeit dieser Schrift als einer historischen Quelle ist bereits so <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0187" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/91380"/> <p xml:id="ID_507" prev="#ID_506"> ein Kunstgenuß ersten Ranges wird freilich durch das Unzusammenhängend«, das<lb/> theils in der Unterbrechung des Chorgesanges durch Choräle und Gebete, theils<lb/> in der unvermittelter Aufeinanderfolge der verschiedensten Style liegt, unmöglich<lb/> gemacht. — In technischer Vollendung übertrifft der Domchor die Leistungen des<lb/> Sternsehen Vereins noch um ein Bedeutendes, ist aber von Hause aus auf ein<lb/> kleineres Gebiet, nämlich ans den Kirchengesang a ogpsll-r, beschränkt; die Aus-<lb/> führung größerer Oratorien wird immer Instituten anvertraut bleiben, die über<lb/> massenhafte Mittel gebieten, und diese wieder werden gut thun, sich auf nnbe-<lb/> gleiteten Gesang nicht einzulassen, denn dazu gehören ernstere Studien, als Di¬<lb/> lettanten angenehm sein möchten.</p><lb/> <p xml:id="ID_508"> Damit wäre denn die Aufzählung des musikalisch Bedeutenden, das uns<lb/> dieser Winter bot, beschlossen; und ich erwähne nur noch das leuchtende Meteor<lb/> desselben, den Pianisten v. Kontski, der durch sein theils an Liszt, theils an<lb/> Thalberg erinnerndes Spiel Bewunderung hervorrief, und dennoch nicht im Stande<lb/> war, es zu einem besuchten Concerte zu bringen: ein deutlicher Beweis, daß die<lb/> Periode des Virtuosenthums vorüber ist.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Das Leben des Feldmarschalls York von Wartenbnrg.<lb/><note type="byline"> I. Gust. Droysen.</note> Von<lb/> (Erster Band. Berlin, Veit.) </head><lb/> <p xml:id="ID_509" next="#ID_510"> Die Wichtigkeit dieser Schrift als einer historischen Quelle ist bereits so<lb/> allgemein anerkannt, daß wir darüber Nichts hinzufügen dürfen. Wir haben es<lb/> hier nicht mit der allsgezeichneten Behandlung, sondern mit dem Gegenstande zu<lb/> thun, mit dein Charakter des Mannes und der Zeit, die uns in demselben vor¬<lb/> geführt wird. Es ist nicht ohne Bedeutung, daß gerade in dem Augenblick, wo<lb/> in der politischen Entwickelung ein, wenn auch nnr vorübergehender Stillstand<lb/> eingetreten ist, die Aufmerksamkeit des Volks durch eine Reihe von Schriften auf<lb/> jenes Stadium des preußischen Staats hingelenkt wird, welches manche sehr<lb/> traurige Analogien zu unsrer nächsten Gegenwart darbietet. Aus dem sorgfältigen<lb/> Studium der Charaktere, welche in jene Zeit wesentlich eingriffen, gewinnen wir<lb/> mehr, als ein blos oberflächliches historisches Interesse, wir gewinnen einen Ein¬<lb/> blick in die Natur der Elemente, aus denen der preußische Staat hervorgegangen<lb/> ist, und die wir bei dem Gedanken an eine Regeneration desselben in Rechnung</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0187]
ein Kunstgenuß ersten Ranges wird freilich durch das Unzusammenhängend«, das
theils in der Unterbrechung des Chorgesanges durch Choräle und Gebete, theils
in der unvermittelter Aufeinanderfolge der verschiedensten Style liegt, unmöglich
gemacht. — In technischer Vollendung übertrifft der Domchor die Leistungen des
Sternsehen Vereins noch um ein Bedeutendes, ist aber von Hause aus auf ein
kleineres Gebiet, nämlich ans den Kirchengesang a ogpsll-r, beschränkt; die Aus-
führung größerer Oratorien wird immer Instituten anvertraut bleiben, die über
massenhafte Mittel gebieten, und diese wieder werden gut thun, sich auf nnbe-
gleiteten Gesang nicht einzulassen, denn dazu gehören ernstere Studien, als Di¬
lettanten angenehm sein möchten.
Damit wäre denn die Aufzählung des musikalisch Bedeutenden, das uns
dieser Winter bot, beschlossen; und ich erwähne nur noch das leuchtende Meteor
desselben, den Pianisten v. Kontski, der durch sein theils an Liszt, theils an
Thalberg erinnerndes Spiel Bewunderung hervorrief, und dennoch nicht im Stande
war, es zu einem besuchten Concerte zu bringen: ein deutlicher Beweis, daß die
Periode des Virtuosenthums vorüber ist.
Das Leben des Feldmarschalls York von Wartenbnrg.
I. Gust. Droysen. Von
(Erster Band. Berlin, Veit.)
Die Wichtigkeit dieser Schrift als einer historischen Quelle ist bereits so
allgemein anerkannt, daß wir darüber Nichts hinzufügen dürfen. Wir haben es
hier nicht mit der allsgezeichneten Behandlung, sondern mit dem Gegenstande zu
thun, mit dein Charakter des Mannes und der Zeit, die uns in demselben vor¬
geführt wird. Es ist nicht ohne Bedeutung, daß gerade in dem Augenblick, wo
in der politischen Entwickelung ein, wenn auch nnr vorübergehender Stillstand
eingetreten ist, die Aufmerksamkeit des Volks durch eine Reihe von Schriften auf
jenes Stadium des preußischen Staats hingelenkt wird, welches manche sehr
traurige Analogien zu unsrer nächsten Gegenwart darbietet. Aus dem sorgfältigen
Studium der Charaktere, welche in jene Zeit wesentlich eingriffen, gewinnen wir
mehr, als ein blos oberflächliches historisches Interesse, wir gewinnen einen Ein¬
blick in die Natur der Elemente, aus denen der preußische Staat hervorgegangen
ist, und die wir bei dem Gedanken an eine Regeneration desselben in Rechnung
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