Die Grenzboten. Jg. 8, 1849, I. Semester. II. Band.am folgenden Tage auch die Brigaden Kalliany und Stutlerheim zu ihm gestoßen Durch die Einnahme dieser Stadt war zwar ein großer Theil des Sachsen¬ Zur politischen Sprache und Literatur in -Oestreich. Erwiderung an Dr. Adolph Pinkas von Dr. Joseph Alex. Heisere. -- Wer kennt nicht die Briefe des Engländers Junius, des großen Unbekannten! am folgenden Tage auch die Brigaden Kalliany und Stutlerheim zu ihm gestoßen Durch die Einnahme dieser Stadt war zwar ein großer Theil des Sachsen¬ Zur politischen Sprache und Literatur in -Oestreich. Erwiderung an Dr. Adolph Pinkas von Dr. Joseph Alex. Heisere. — Wer kennt nicht die Briefe des Engländers Junius, des großen Unbekannten! <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0075" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/278585"/> <p xml:id="ID_222" prev="#ID_221"> am folgenden Tage auch die Brigaden Kalliany und Stutlerheim zu ihm gestoßen<lb/> waren, entspann sich ein sehr heißer Kampf mit den Feinden, die alle ihre Trup¬<lb/> pen aus der Umgegend zusammengezogen hatten, und unter Bem's persönlicher<lb/> Leitung standen. Bein nahm nach einander 3 sehr feste Stellungen, wurde aus<lb/> allen durch das unwiderstehliche Anstürmen der Oestreicher geworfen, vermochte<lb/> auch in Medwisch sich nicht länger zu halten und gab endlich seinem Heere Befehl,<lb/> sich uach Vasarhclv und Schäßburg zurückzuziehen. Am 4. März war Pnchner<lb/> wieder im Besitz von Medwisch.</p><lb/> <p xml:id="ID_223"> Durch die Einnahme dieser Stadt war zwar ein großer Theil des Sachsen¬<lb/> landes vom Feinde gesäubert und die zur Bedrohung Vasarhelys äußerst wichtige<lb/> Kockcllinie gewonnen worden: allein erst mit der Besetzung Schäßburgs konnte<lb/> man das Sachseulaud ganz aus den Händen des Feindes gerettet betrachten. Wäh¬<lb/> rend also Puchner von Medwisch ans zur Wiedereroberung Schäßburgs die geeig¬<lb/> neten Maßregeln traf und Hermannstadt sich dem fröhlichsten Jubel über die Siege<lb/> des Heeres überließ, brütete Bem in Vasarhely über einen neuen kühnen Streich<lb/> und erschien plötzlich am Ulm früh nach einem Marsch von 28 Stunden um die<lb/> linke Flanke Puchners vor Hermannstadt. Die russische Besatzung — 3V00 Manu<lb/> unter Oberst Skariatin — schlug sich vom Morgen bis zum Abend, in der<lb/> Hoffnung, Puchuer würde zum Entsatz der Stadt herbeieilen. Da jedoch bis<lb/> spät Abends keine Hilfe erschien und die Häuser vom Feind in Brand gesteckt<lb/> wurden, verließ Skariatin Hermannstadt und gab es dem grausamsten der Feinde<lb/> preis, der darin Gräuel und Schandthaten verübte, wie sie nur ein barbarisches<lb/> Zeitalter kennt. Trotz der Verwegenheit dieses Zuges hat Bem seinen Zweck, die<lb/> Nüssen aus dem Lande zu jagen, doch nicht erreicht, denn von Hermannstadt bis<lb/> Zur Grenze gibt es noch manche Stellung, in welcher sich die Nüssen gegen eine<lb/> ^hufache Uebermacht vertheidigen könne», bis ihnen aus der Walachei Hilfe ge¬<lb/> schickt wird. Gelingt es dann noch Puchuer, Bem im Rücken zu fassen, so ist<lb/> Niederlage des magyarischen Heeres so gut als gewiß.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Zur politischen Sprache und Literatur in -Oestreich.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_224"> Erwiderung an Dr. Adolph Pinkas von Dr. Joseph Alex. Heisere. —<lb/> Wien, Karl Gerold n. Sohn 1 849.</p><lb/> <p xml:id="ID_225" next="#ID_226"> Wer kennt nicht die Briefe des Engländers Junius, des großen Unbekannten!<lb/> ^se es doch, als wäre der Geist des brittischen Volkes in diesen Briefen selbst<lb/> ZU Worte gekommen. Nur nach dem Tagewerk einer ruhmvollen Geschichte kann<lb/> sich ein Volk in einer so gediegenen Prosa aussprechen, während es in der vor-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0075]
am folgenden Tage auch die Brigaden Kalliany und Stutlerheim zu ihm gestoßen
waren, entspann sich ein sehr heißer Kampf mit den Feinden, die alle ihre Trup¬
pen aus der Umgegend zusammengezogen hatten, und unter Bem's persönlicher
Leitung standen. Bein nahm nach einander 3 sehr feste Stellungen, wurde aus
allen durch das unwiderstehliche Anstürmen der Oestreicher geworfen, vermochte
auch in Medwisch sich nicht länger zu halten und gab endlich seinem Heere Befehl,
sich uach Vasarhclv und Schäßburg zurückzuziehen. Am 4. März war Pnchner
wieder im Besitz von Medwisch.
Durch die Einnahme dieser Stadt war zwar ein großer Theil des Sachsen¬
landes vom Feinde gesäubert und die zur Bedrohung Vasarhelys äußerst wichtige
Kockcllinie gewonnen worden: allein erst mit der Besetzung Schäßburgs konnte
man das Sachseulaud ganz aus den Händen des Feindes gerettet betrachten. Wäh¬
rend also Puchner von Medwisch ans zur Wiedereroberung Schäßburgs die geeig¬
neten Maßregeln traf und Hermannstadt sich dem fröhlichsten Jubel über die Siege
des Heeres überließ, brütete Bem in Vasarhely über einen neuen kühnen Streich
und erschien plötzlich am Ulm früh nach einem Marsch von 28 Stunden um die
linke Flanke Puchners vor Hermannstadt. Die russische Besatzung — 3V00 Manu
unter Oberst Skariatin — schlug sich vom Morgen bis zum Abend, in der
Hoffnung, Puchuer würde zum Entsatz der Stadt herbeieilen. Da jedoch bis
spät Abends keine Hilfe erschien und die Häuser vom Feind in Brand gesteckt
wurden, verließ Skariatin Hermannstadt und gab es dem grausamsten der Feinde
preis, der darin Gräuel und Schandthaten verübte, wie sie nur ein barbarisches
Zeitalter kennt. Trotz der Verwegenheit dieses Zuges hat Bem seinen Zweck, die
Nüssen aus dem Lande zu jagen, doch nicht erreicht, denn von Hermannstadt bis
Zur Grenze gibt es noch manche Stellung, in welcher sich die Nüssen gegen eine
^hufache Uebermacht vertheidigen könne», bis ihnen aus der Walachei Hilfe ge¬
schickt wird. Gelingt es dann noch Puchuer, Bem im Rücken zu fassen, so ist
Niederlage des magyarischen Heeres so gut als gewiß.
Zur politischen Sprache und Literatur in -Oestreich.
Erwiderung an Dr. Adolph Pinkas von Dr. Joseph Alex. Heisere. —
Wien, Karl Gerold n. Sohn 1 849.
Wer kennt nicht die Briefe des Engländers Junius, des großen Unbekannten!
^se es doch, als wäre der Geist des brittischen Volkes in diesen Briefen selbst
ZU Worte gekommen. Nur nach dem Tagewerk einer ruhmvollen Geschichte kann
sich ein Volk in einer so gediegenen Prosa aussprechen, während es in der vor-
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