Die Grenzboten. Jg. 6, 1847, II. Semester. III. Band.Liedchen gedichtet; da ich selber mich mit dergleichen nicht befasse, so will ich es Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein, Ich seh' dich an, und Wehmuth Schleicht mir in's Herz hinein. Mir ist, als ob ich die Hände Auf's Haupt dir legen sollt', Betend, daß Gott dich erhalte So rein, so schön, so hold. VII. Notizen. -- In Berlin erregt jetzt ein Gemälde von Schrader: Eduard III. vor -- Unter den Anwälten des großen Polenprozcsses'fungiren auch Herr Cre- -- Von Ruge's gesammelten Werken erscheint eine neue Ausgabe mit dem -- Die neue Zeitung von Gervinus ist hier mit Theilnahme und Interesse Verlag von Fr. Ludw. Herbig. -- Redacteur: I. Kuranda. Druck von Friedrich Andrä. Liedchen gedichtet; da ich selber mich mit dergleichen nicht befasse, so will ich es Du bist wie eine Blume, So hold und schön und rein, Ich seh' dich an, und Wehmuth Schleicht mir in's Herz hinein. Mir ist, als ob ich die Hände Auf's Haupt dir legen sollt', Betend, daß Gott dich erhalte So rein, so schön, so hold. VII. Notizen. — In Berlin erregt jetzt ein Gemälde von Schrader: Eduard III. vor — Unter den Anwälten des großen Polenprozcsses'fungiren auch Herr Cre- — Von Ruge's gesammelten Werken erscheint eine neue Ausgabe mit dem — Die neue Zeitung von Gervinus ist hier mit Theilnahme und Interesse Verlag von Fr. Ludw. Herbig. — Redacteur: I. Kuranda. Druck von Friedrich Andrä. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0138" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/184298"/> <p xml:id="ID_436" prev="#ID_435"> Liedchen gedichtet; da ich selber mich mit dergleichen nicht befasse, so will ich es<lb/> zum Schluß hersetzen:</p><lb/> <lg xml:id="POEMID_4" type="poem" next="#POEMID_5"> <l> Du bist wie eine Blume,<lb/> So hold und schön und rein,<lb/> Ich seh' dich an, und Wehmuth<lb/> Schleicht mir in's Herz hinein.</l> </lg><lb/> <lg xml:id="POEMID_5" prev="#POEMID_4" type="poem"> <l> Mir ist, als ob ich die Hände<lb/> Auf's Haupt dir legen sollt',<lb/> Betend, daß Gott dich erhalte<lb/> So rein, so schön, so hold.</l> </lg><lb/> </div> <div n="2"> <head> VII.<lb/> Notizen.</head><lb/> <p xml:id="ID_437"> — In Berlin erregt jetzt ein Gemälde von Schrader: Eduard III. vor<lb/> Calais, große Sensation. Einzelne Berichte wollen in demselben eine neue Phase<lb/> der bildenden Kunst erblicken.</p><lb/> <p xml:id="ID_438"> — Unter den Anwälten des großen Polenprozcsses'fungiren auch Herr Cre-<lb/> linger, der wegen seiner oppositionellen Ansichten aus Königsberg versetzt wurde<lb/> und in Folge dessen seine Entlassung nahm, und Herr Sticber, dem man<lb/> früher viel Uebles nachsagen wollte, der aber durch seine Thätigkeit als Sachwalter<lb/> vor dem Kriminalgericht allgemeine Anerkennung gesunden hat.</p><lb/> <p xml:id="ID_439"> — Von Ruge's gesammelten Werken erscheint eine neue Ausgabe mit dem<lb/> Portrait des Verfassers.</p><lb/> <p xml:id="ID_440"> — Die neue Zeitung von Gervinus ist hier mit Theilnahme und Interesse<lb/> aufgenommen, trotz des wunderlichen Programms, durch welche sie jeden denken¬<lb/> den Menschen abschrecken zu wollen schien. Ihre ersten Stimmen entsprechen durch¬<lb/> aus den Erwartungen, die man an dem berühmten'Herausgeber zu stellen be¬<lb/> rechtigt war. Sie hat den schönen Beruf, das echte conservative Prinzip zu<lb/> vertreten: Die Ausklärung, die Humanität, die Rechtsbegriffe, die wir erworben<lb/> haben und nun besitzen, gegen die wüsten Doctrinen der Romantik, die abstracten<lb/> Träumereien zu Liebe uns jene Schätze verkümmern oder stehlen will. Diese<lb/> Opposition gebildeter und praktischer Männer gegen die Träumereien auf alle<lb/> Seiten thut unserer Presse noth. Wir wollen hoffen, daß sie uns nicht einen<lb/> neuen Doctrinärismus an Stelle deS alten, den sie bekämpft, wird unterschieben<lb/> wollen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <note type="byline"> Verlag von Fr. Ludw. Herbig. — Redacteur: I. Kuranda.<lb/> Druck von Friedrich Andrä.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0138]
Liedchen gedichtet; da ich selber mich mit dergleichen nicht befasse, so will ich es
zum Schluß hersetzen:
Du bist wie eine Blume,
So hold und schön und rein,
Ich seh' dich an, und Wehmuth
Schleicht mir in's Herz hinein.
Mir ist, als ob ich die Hände
Auf's Haupt dir legen sollt',
Betend, daß Gott dich erhalte
So rein, so schön, so hold.
VII.
Notizen.
— In Berlin erregt jetzt ein Gemälde von Schrader: Eduard III. vor
Calais, große Sensation. Einzelne Berichte wollen in demselben eine neue Phase
der bildenden Kunst erblicken.
— Unter den Anwälten des großen Polenprozcsses'fungiren auch Herr Cre-
linger, der wegen seiner oppositionellen Ansichten aus Königsberg versetzt wurde
und in Folge dessen seine Entlassung nahm, und Herr Sticber, dem man
früher viel Uebles nachsagen wollte, der aber durch seine Thätigkeit als Sachwalter
vor dem Kriminalgericht allgemeine Anerkennung gesunden hat.
— Von Ruge's gesammelten Werken erscheint eine neue Ausgabe mit dem
Portrait des Verfassers.
— Die neue Zeitung von Gervinus ist hier mit Theilnahme und Interesse
aufgenommen, trotz des wunderlichen Programms, durch welche sie jeden denken¬
den Menschen abschrecken zu wollen schien. Ihre ersten Stimmen entsprechen durch¬
aus den Erwartungen, die man an dem berühmten'Herausgeber zu stellen be¬
rechtigt war. Sie hat den schönen Beruf, das echte conservative Prinzip zu
vertreten: Die Ausklärung, die Humanität, die Rechtsbegriffe, die wir erworben
haben und nun besitzen, gegen die wüsten Doctrinen der Romantik, die abstracten
Träumereien zu Liebe uns jene Schätze verkümmern oder stehlen will. Diese
Opposition gebildeter und praktischer Männer gegen die Träumereien auf alle
Seiten thut unserer Presse noth. Wir wollen hoffen, daß sie uns nicht einen
neuen Doctrinärismus an Stelle deS alten, den sie bekämpft, wird unterschieben
wollen.
Verlag von Fr. Ludw. Herbig. — Redacteur: I. Kuranda.
Druck von Friedrich Andrä.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |