Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, II. Semester. IV. Band.Die October-Verhandlungen der böhmischen Stände. Wie wir Ur. 144 der Prager Zeitung lasen, wurde auf den 5. Ok¬ Die vielseitigen Zweifel, Klagen und Angriffe, welche der von 41 Wie bereits gemeldet wurde, bewilligten unsere Stande wie immer a) als außerordentlichen Zuschuß, Die October-Verhandlungen der böhmischen Stände. Wie wir Ur. 144 der Prager Zeitung lasen, wurde auf den 5. Ok¬ Die vielseitigen Zweifel, Klagen und Angriffe, welche der von 41 Wie bereits gemeldet wurde, bewilligten unsere Stande wie immer a) als außerordentlichen Zuschuß, <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0195" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/183777"/> </div> </div> <div n="1"> <head> Die October-Verhandlungen der böhmischen<lb/> Stände.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_543"> Wie wir Ur. 144 der Prager Zeitung lasen, wurde auf den 5. Ok¬<lb/> tober dieses Jahres „in Angelegenheiten des Landtagsschlusses für das<lb/> Jahr 1847" eine Landtagsversammlung berufen. Fast ebenso lauteten<lb/> die Einladungsschreiben, welche der Landesausschuß an die im Landtage<lb/> eingeführten und folglich daselbst zu erscheinen berechtigten ständischen Mit¬<lb/> glieder ergehen ließ. Nun ist diese am 5. und 6. October gepflogene Be¬<lb/> rathung beendet und ich beeile mich, Ihrem geschätzten Blatte einige Data<lb/> derselben mitzutheilen, welche um so beachtenswerther sein dürsten, als die<lb/> Beschlüsse dieser Versammlung in ihren Folgen für Stande und Re¬<lb/> gierung eine hohe Wichtigkeit haben und noch haben dürften.</p><lb/> <p xml:id="ID_544"> Die vielseitigen Zweifel, Klagen und Angriffe, welche der von 41<lb/> ständischen Mitgliedern am 25. Mai gefaßte Beschluß (siehe Grenzboten<lb/> Ur. 28 und Ur. 30) im Lande hervorrief und welche auch in der Bei¬<lb/> lage zu Ur. 37 der Grenzboten einen edlen Vertreter fanden, ließen dem<lb/> Gesagten zufolge vermuthen, daß diese Landtagsversammlung sehr zahlreich<lb/> besucht werden würde. Es war jedoch nicht der Fall; Jagden, Wettren¬<lb/> nen und andere Vergnügungen hatten Viele und, was besonders gerügt<lb/> zu werden verdient^ die Mehrzahl jener Mitglieder des H e rrenstan d es,<lb/> die am 25. Mai l. I. durch ihren einhelligen Sinn sich unsern aufrich¬<lb/> tigen Dank erwarben, abgehalten, zur Berathung über einen so wichti¬<lb/> gen und interessanten Gegenstand am genannten Tage zu erscheinen, so<lb/> zwar, daß am 5. blos 53 und am 6., zum Beweise des geweckten Ei¬<lb/> fers, 43 ständische Mitglieder erschienen.</p><lb/> <p xml:id="ID_545"> Wie bereits gemeldet wurde, bewilligten unsere Stande wie immer<lb/> „und aus Anlaß der in Gallizien vorgefallenen bedauernswerthen Ereign<lb/> nisse" die ganze pio 1847 postulirte Steucrsumme von 5,507,603 Fi.<lb/> 16 Xr. und zwar 4,990,551 Fi. 4 Xr. als ordentliche Quote, dann<lb/> 469,994 Fi. 10 Xr. als Zuschuß und endlich 47,057 Fi. 52 Xr. (da daS<lb/> Erfordernd dieser seit 1846 mehr postulirten Summe denselben bisher<lb/> authentisch nicht aufgeklärt wurde.)</p><lb/> <p xml:id="ID_546" next="#ID_547"> a) als außerordentlichen Zuschuß,<lb/> ferner die Gebäudezinssteuer mit 18^ Proc. gleichfalls zur Gänze: da»</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0195]
Die October-Verhandlungen der böhmischen
Stände.
Wie wir Ur. 144 der Prager Zeitung lasen, wurde auf den 5. Ok¬
tober dieses Jahres „in Angelegenheiten des Landtagsschlusses für das
Jahr 1847" eine Landtagsversammlung berufen. Fast ebenso lauteten
die Einladungsschreiben, welche der Landesausschuß an die im Landtage
eingeführten und folglich daselbst zu erscheinen berechtigten ständischen Mit¬
glieder ergehen ließ. Nun ist diese am 5. und 6. October gepflogene Be¬
rathung beendet und ich beeile mich, Ihrem geschätzten Blatte einige Data
derselben mitzutheilen, welche um so beachtenswerther sein dürsten, als die
Beschlüsse dieser Versammlung in ihren Folgen für Stande und Re¬
gierung eine hohe Wichtigkeit haben und noch haben dürften.
Die vielseitigen Zweifel, Klagen und Angriffe, welche der von 41
ständischen Mitgliedern am 25. Mai gefaßte Beschluß (siehe Grenzboten
Ur. 28 und Ur. 30) im Lande hervorrief und welche auch in der Bei¬
lage zu Ur. 37 der Grenzboten einen edlen Vertreter fanden, ließen dem
Gesagten zufolge vermuthen, daß diese Landtagsversammlung sehr zahlreich
besucht werden würde. Es war jedoch nicht der Fall; Jagden, Wettren¬
nen und andere Vergnügungen hatten Viele und, was besonders gerügt
zu werden verdient^ die Mehrzahl jener Mitglieder des H e rrenstan d es,
die am 25. Mai l. I. durch ihren einhelligen Sinn sich unsern aufrich¬
tigen Dank erwarben, abgehalten, zur Berathung über einen so wichti¬
gen und interessanten Gegenstand am genannten Tage zu erscheinen, so
zwar, daß am 5. blos 53 und am 6., zum Beweise des geweckten Ei¬
fers, 43 ständische Mitglieder erschienen.
Wie bereits gemeldet wurde, bewilligten unsere Stande wie immer
„und aus Anlaß der in Gallizien vorgefallenen bedauernswerthen Ereign
nisse" die ganze pio 1847 postulirte Steucrsumme von 5,507,603 Fi.
16 Xr. und zwar 4,990,551 Fi. 4 Xr. als ordentliche Quote, dann
469,994 Fi. 10 Xr. als Zuschuß und endlich 47,057 Fi. 52 Xr. (da daS
Erfordernd dieser seit 1846 mehr postulirten Summe denselben bisher
authentisch nicht aufgeklärt wurde.)
a) als außerordentlichen Zuschuß,
ferner die Gebäudezinssteuer mit 18^ Proc. gleichfalls zur Gänze: da»
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