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Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. II. Band.

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lieben uns nicht weniger, wenn wir Ihnen etwas gourmand erschei¬

nen sollten.
Für alle mir gegebenen Nachrichten soll gleichfalls meine aufrich¬
tige Dankbarkeit hiermit ausgesprochen sein. Auf die Tochter Jcphtha's
warten wir mit Verlangen und hoffen sie gut zu geben. Von unsern

sergennternemungenonachher die Redesen.
Wegen des Anliegens der Madame Crayen *) habe ich sondirt.
Aber Spanien ist jetzt ein sehr wunder Fleck aus der Landcharte, und
ich traute mir nicht weiter zu gehen. Läßt sich etwas bewirken, so

erareneesge.
An die gute Schwester habe ich schon lange einen lustigen Brief
geschrieben, und darin Ihre Gaben detaillirt und gerühmt. Ich ent¬
behre jedoch seit langer Zeit ein Lebenszeichen von ihr: nun, da ich
höre, daß sie krank gewesen, erkläre ich mir's eher, und bin deswegen
nicht weniger in Sorgen. Sagen Sie ihr das Allerschönste und empfeh¬
len mich ihr, auch Herrn von Grotthuß. Das Beste wünschend


Goethe


Weimar, den 4. April 1811.

Schon lange wäre es meine Schuldigkeit gewesen, Ihnen, liebe
treffliche Freundin, zu schreiben; ich wollte es aber nicht eher thun,
als bis ich von unserem Jephtha etwas sagen könnte. Nun läßt sich
wenigstens vermelden, daß in der nächsten Woche Leseprobe sein wird,
und das Uebrige wird sich denn auch machen. Die Wünsche, welche

dereraergeäußert hat, habechvorugen.
Heute Abend gellt ein Kästchen an Sie ab, welches Ihnen, wie
ich wünsche, zur Freude gereichen möge. Es sind zwar meist alte Be¬
kannte; aber auch diese werden Sie nicht unfreundlich aufnehmen
Wie sehr wir Ihnen für die Wiedersendungcn dankbar gewesen, brauche
ich Ihnen nicht zu sagen. Wenn ich nicht wüßte, wie thätig Sie für
Ihre Freunde im Großen und Kleinen sind, so würde mich Ihre Ge¬
fälligkeit beschämt haben. Sagen Sie mir auch einmal wieder ein



Anmerk. d. Eins.

e.Anmerk. d. Eins.
*) Ein Sohn der Frau von Crayen diente in den weimarischen Truppen,
die mit den Franzosen nach Spanien hatten ziehen müssen.
**) Er schickte ein Exemplar seiner Werke an si

lieben uns nicht weniger, wenn wir Ihnen etwas gourmand erschei¬

nen sollten.
Für alle mir gegebenen Nachrichten soll gleichfalls meine aufrich¬
tige Dankbarkeit hiermit ausgesprochen sein. Auf die Tochter Jcphtha's
warten wir mit Verlangen und hoffen sie gut zu geben. Von unsern

sergennternemungenonachher die Redesen.
Wegen des Anliegens der Madame Crayen *) habe ich sondirt.
Aber Spanien ist jetzt ein sehr wunder Fleck aus der Landcharte, und
ich traute mir nicht weiter zu gehen. Läßt sich etwas bewirken, so

erareneesge.
An die gute Schwester habe ich schon lange einen lustigen Brief
geschrieben, und darin Ihre Gaben detaillirt und gerühmt. Ich ent¬
behre jedoch seit langer Zeit ein Lebenszeichen von ihr: nun, da ich
höre, daß sie krank gewesen, erkläre ich mir's eher, und bin deswegen
nicht weniger in Sorgen. Sagen Sie ihr das Allerschönste und empfeh¬
len mich ihr, auch Herrn von Grotthuß. Das Beste wünschend


Goethe


Weimar, den 4. April 1811.

Schon lange wäre es meine Schuldigkeit gewesen, Ihnen, liebe
treffliche Freundin, zu schreiben; ich wollte es aber nicht eher thun,
als bis ich von unserem Jephtha etwas sagen könnte. Nun läßt sich
wenigstens vermelden, daß in der nächsten Woche Leseprobe sein wird,
und das Uebrige wird sich denn auch machen. Die Wünsche, welche

dereraergeäußert hat, habechvorugen.
Heute Abend gellt ein Kästchen an Sie ab, welches Ihnen, wie
ich wünsche, zur Freude gereichen möge. Es sind zwar meist alte Be¬
kannte; aber auch diese werden Sie nicht unfreundlich aufnehmen
Wie sehr wir Ihnen für die Wiedersendungcn dankbar gewesen, brauche
ich Ihnen nicht zu sagen. Wenn ich nicht wüßte, wie thätig Sie für
Ihre Freunde im Großen und Kleinen sind, so würde mich Ihre Ge¬
fälligkeit beschämt haben. Sagen Sie mir auch einmal wieder ein



Anmerk. d. Eins.

e.Anmerk. d. Eins.
*) Ein Sohn der Frau von Crayen diente in den weimarischen Truppen,
die mit den Franzosen nach Spanien hatten ziehen müssen.
**) Er schickte ein Exemplar seiner Werke an si
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[0515] lieben uns nicht weniger, wenn wir Ihnen etwas gourmand erschei¬ nen sollten. Für alle mir gegebenen Nachrichten soll gleichfalls meine aufrich¬ tige Dankbarkeit hiermit ausgesprochen sein. Auf die Tochter Jcphtha's warten wir mit Verlangen und hoffen sie gut zu geben. Von unsern sergennternemungenonachher die Redesen. Wegen des Anliegens der Madame Crayen *) habe ich sondirt. Aber Spanien ist jetzt ein sehr wunder Fleck aus der Landcharte, und ich traute mir nicht weiter zu gehen. Läßt sich etwas bewirken, so erareneesge. An die gute Schwester habe ich schon lange einen lustigen Brief geschrieben, und darin Ihre Gaben detaillirt und gerühmt. Ich ent¬ behre jedoch seit langer Zeit ein Lebenszeichen von ihr: nun, da ich höre, daß sie krank gewesen, erkläre ich mir's eher, und bin deswegen nicht weniger in Sorgen. Sagen Sie ihr das Allerschönste und empfeh¬ len mich ihr, auch Herrn von Grotthuß. Das Beste wünschend Goethe Weimar, den 4. April 1811. Schon lange wäre es meine Schuldigkeit gewesen, Ihnen, liebe treffliche Freundin, zu schreiben; ich wollte es aber nicht eher thun, als bis ich von unserem Jephtha etwas sagen könnte. Nun läßt sich wenigstens vermelden, daß in der nächsten Woche Leseprobe sein wird, und das Uebrige wird sich denn auch machen. Die Wünsche, welche dereraergeäußert hat, habechvorugen. Heute Abend gellt ein Kästchen an Sie ab, welches Ihnen, wie ich wünsche, zur Freude gereichen möge. Es sind zwar meist alte Be¬ kannte; aber auch diese werden Sie nicht unfreundlich aufnehmen Wie sehr wir Ihnen für die Wiedersendungcn dankbar gewesen, brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Wenn ich nicht wüßte, wie thätig Sie für Ihre Freunde im Großen und Kleinen sind, so würde mich Ihre Ge¬ fälligkeit beschämt haben. Sagen Sie mir auch einmal wieder ein Anmerk. d. Eins. e.Anmerk. d. Eins. *) Ein Sohn der Frau von Crayen diente in den weimarischen Truppen, die mit den Franzosen nach Spanien hatten ziehen müssen. **) Er schickte ein Exemplar seiner Werke an si

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 5, 1846, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341550_365120/515>, abgerufen am 24.11.2024.