Die Grenzboten. Jg. 4, 1845, I. Semester.Die Opposition und die öffentlichen Zustände in Würtemberg. M,la"d und Psitzer. -- Französische Sympathien und Antipathien. -- Stimmung für Rorddeutschland. -- Römer. -- Procurator Wiese, der würtenbergische O'Connell, -- Bischer, die Zeloten und die Journalistik. -- Der Hofprediger Grüneisen und David Strauß. -- Gustav Schwab. -- Der Buchhändler Liesching, ein Rüstzeug des Herrn. -- Da und dort ist es vielleicht aufgefallen, daß manche der Häup¬ 41"
Die Opposition und die öffentlichen Zustände in Würtemberg. M,la»d und Psitzer. — Französische Sympathien und Antipathien. — Stimmung für Rorddeutschland. — Römer. — Procurator Wiese, der würtenbergische O'Connell, — Bischer, die Zeloten und die Journalistik. — Der Hofprediger Grüneisen und David Strauß. — Gustav Schwab. — Der Buchhändler Liesching, ein Rüstzeug des Herrn. — Da und dort ist es vielleicht aufgefallen, daß manche der Häup¬ 41»
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Die Opposition und die öffentlichen Zustände
in Würtemberg.
M,la»d und Psitzer. — Französische Sympathien und Antipathien. — Stimmung
für Rorddeutschland. — Römer. — Procurator Wiese, der würtenbergische
O'Connell, — Bischer, die Zeloten und die Journalistik. — Der Hofprediger
Grüneisen und David Strauß. — Gustav Schwab. — Der Buchhändler
Liesching, ein Rüstzeug des Herrn. —
Da und dort ist es vielleicht aufgefallen, daß manche der Häup¬
ter unsrer Opposition auf ihrem Entschlüsse, die Kammer zu meiden,
beharren, während andre von ihnen auf den alten Kampfplatz zu¬
rückkehren. Ist dieser Zwiespalt ein blos formeller oder weist er auf
tiefere Zerklüftungen im Prinzipe selbst hin? Jene dauernde Zurück¬
haltung hat bei den Einzelnen verschiedene Gründe. Mehrere Ve¬
teranen, unter ihnen Mhland, sind wirklich müde geworden, an Be¬
rathungen und Mühen Theil zu nehmen, deren letztes Resultat doch
immer wieder durch eine unverwüstliche ministerielle Mehrheit bestimmt
wird und von welchen die öffentlichen Blätter stets nur einen so dürf¬
tigen, unverständlichen Bericht bringen, daß Manchem auch die Hoff¬
nung, wenigstens auf diesem Wege nützlich zu werden, vereitelt scheint.
Mag man eine solche Verstimmung auch im Grundsatze mißbilligen,
so viel muß man, um gerecht zu sein, zugeben, daß sür Männer, de¬
nen blutwenig daran liegt, sich reden zu hören und in den Zeitungen
wiederzufinden, Alles aber daran, ihrer Sache zu materiellem Sieg
zu verhelfen, es eine nahezu unerträgliche Aufgabe ist, dreißig und
mehr Jahre hindurch vor der Festung zu liegen, ohne Aussicht, hin¬
einzukommen. Morgen und übermorgen liegen sie noch davor, wie
gestern und heute, morgen und übermorgen eben dasselbe Ausrücken,
dasselbe Plänkeln, dieselbe Retraite. — PfiKer's Grund aber ist
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