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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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Zweite Scene.



Daubenep mit den englischen Großen seines Gefolges tritt rasch herein.

Danbeney. Länger' dürft Ihr nicht, mein Fürst, --
Den Kampf verschieben lassen, auf den Morgen
Ward er bestimmt, und jetzt ist Mittag schon;
Das widerstreitet jedem Brauch und Recht.

Richard. Nicht ich, Mylord, trag' hier die Schuld; Ihr seht
Gewappnet mich, bereit seit Stunden schon.
Doch fehlt mein Gegner noch, die Fürstin zögert,
Bis seine Ankunft sie vernommen.

G

(AndttnEroßm.)
eorg Auf,
Mein Prinz--

Daubenep. So ist er da?

.Georg. Nicht eine Spur!
Doch länger säumen dürft Ihr nicht; das Volk
Murre laut, und bricht in Schmähung aus; gefährdet
Ist Euere und unser aller'Ehre.

Richard. Nicht ich kann hier gebieten; diese Stadt
Gehört nicht mir. So lang die Herzogin
Das Zeichen nicht zum Aufbruch gibt, kann nicht
Der Zug beginnen.

Daubenep. Wie? und wenn er gar-
nicht kömmt? Wenn sein Gewissen sich geregt,
Und ihn vom Todeskampf abhält? Was hat
Die Herzogin für Euren Feind zu sorgen?

Richard. Es scheint die Fürstin ihre Großmuth, auch
Dem Feind zu weil/n, und seiner zu gewarten
Wenn auch die Stunde, längst verronnen ist.

Daubenep. Wohlan, wir wollen selbst ihn suchen helfen!
Laßt vor^die Stadt hinaus uns reiten,
Die Ankunft dieses Schurken zu erspähen;
Und ist auch diese Müh' vergebens, dann,
Mein Fürst, müßt Ihr zur Herzogin ' >
Uns solgen, ihr das Zeichen abzufordern,
Auf daß der Kampfplatz ehrenvoll sein End'
Erreiche.


Zweite Scene.



Daubenep mit den englischen Großen seines Gefolges tritt rasch herein.

Danbeney. Länger' dürft Ihr nicht, mein Fürst, —
Den Kampf verschieben lassen, auf den Morgen
Ward er bestimmt, und jetzt ist Mittag schon;
Das widerstreitet jedem Brauch und Recht.

Richard. Nicht ich, Mylord, trag' hier die Schuld; Ihr seht
Gewappnet mich, bereit seit Stunden schon.
Doch fehlt mein Gegner noch, die Fürstin zögert,
Bis seine Ankunft sie vernommen.

G

(AndttnEroßm.)
eorg Auf,
Mein Prinz--

Daubenep. So ist er da?

.Georg. Nicht eine Spur!
Doch länger säumen dürft Ihr nicht; das Volk
Murre laut, und bricht in Schmähung aus; gefährdet
Ist Euere und unser aller'Ehre.

Richard. Nicht ich kann hier gebieten; diese Stadt
Gehört nicht mir. So lang die Herzogin
Das Zeichen nicht zum Aufbruch gibt, kann nicht
Der Zug beginnen.

Daubenep. Wie? und wenn er gar-
nicht kömmt? Wenn sein Gewissen sich geregt,
Und ihn vom Todeskampf abhält? Was hat
Die Herzogin für Euren Feind zu sorgen?

Richard. Es scheint die Fürstin ihre Großmuth, auch
Dem Feind zu weil/n, und seiner zu gewarten
Wenn auch die Stunde, längst verronnen ist.

Daubenep. Wohlan, wir wollen selbst ihn suchen helfen!
Laßt vor^die Stadt hinaus uns reiten,
Die Ankunft dieses Schurken zu erspähen;
Und ist auch diese Müh' vergebens, dann,
Mein Fürst, müßt Ihr zur Herzogin ' >
Uns solgen, ihr das Zeichen abzufordern,
Auf daß der Kampfplatz ehrenvoll sein End'
Erreiche.


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[0314] Zweite Scene. Daubenep mit den englischen Großen seines Gefolges tritt rasch herein. Danbeney. Länger' dürft Ihr nicht, mein Fürst, — Den Kampf verschieben lassen, auf den Morgen Ward er bestimmt, und jetzt ist Mittag schon; Das widerstreitet jedem Brauch und Recht. Richard. Nicht ich, Mylord, trag' hier die Schuld; Ihr seht Gewappnet mich, bereit seit Stunden schon. Doch fehlt mein Gegner noch, die Fürstin zögert, Bis seine Ankunft sie vernommen. G (AndttnEroßm.) eorg Auf, Mein Prinz-- Daubenep. So ist er da? .Georg. Nicht eine Spur! Doch länger säumen dürft Ihr nicht; das Volk Murre laut, und bricht in Schmähung aus; gefährdet Ist Euere und unser aller'Ehre. Richard. Nicht ich kann hier gebieten; diese Stadt Gehört nicht mir. So lang die Herzogin Das Zeichen nicht zum Aufbruch gibt, kann nicht Der Zug beginnen. Daubenep. Wie? und wenn er gar- nicht kömmt? Wenn sein Gewissen sich geregt, Und ihn vom Todeskampf abhält? Was hat Die Herzogin für Euren Feind zu sorgen? Richard. Es scheint die Fürstin ihre Großmuth, auch Dem Feind zu weil/n, und seiner zu gewarten Wenn auch die Stunde, längst verronnen ist. Daubenep. Wohlan, wir wollen selbst ihn suchen helfen! Laßt vor^die Stadt hinaus uns reiten, Die Ankunft dieses Schurken zu erspähen; Und ist auch diese Müh' vergebens, dann, Mein Fürst, müßt Ihr zur Herzogin ' > Uns solgen, ihr das Zeichen abzufordern, Auf daß der Kampfplatz ehrenvoll sein End' Erreiche.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/314>, abgerufen am 27.06.2024.