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Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester.

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einer wahrhaft Mathematischen^ Genauigkeit hervorlocken, -- Welches vollkommen?
Stoccato, .welches' Pizzicato Mit zwei Händen!.^.. Macht ihres besser, ihr er-
lauchten,Herren? Wahrhaftig>nein, und doch habt ihr bereits alle/eure Zähne. -


Luther'b Nnchkonnnciischaft. ^

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-..In Köln lebt, schon-seit 27 Jahren" in dem Stenersekrctair Luther, dir
Ur-UrenKl Doktor Martin. Luthers. /Mit ihm geht, da er keine Kinder hat, oder
vielmehr seine dre! Knaben iverlor, wenn auch nicht der Name, doch der'.Stamm
dKscs aulierordcntlichcn'Mannes unter," denn jener' ist, -dokumentirt und beglau¬
bigt, der! einzige von ihm'.in direkter Linie abstammende Nachkomme. Merkwür¬
dig ist-die frappante Ac-Hnlichkcit seiner'Phpstognomic mit..der des alten Luther^
wie. sie uns' in den besten' Gemälden' und Bildern dieses M'aunes aufbewahrt ist;
eben so ist sein ganzer übriger - Habitus derselbe. ' - . -


. Ein ki-terarischer Coesor. .

Erinnern sich unsere'Leser noch ^ des Scändals, welches das "Pariser'Journal
I-> I>r<!ü.?o, wegen eines.-Feuilletons mit einem ihrer-Mitarbeiter hatte? Mehre
Nummern jenes'auch von Deutschland stark ausgeplünderten Journals enthielten
eine Novelle unter dein Titel "das vcrhängmpvolle Thal," unterzeichnet vom Gra¬
fen von Courchamps, welcher diese Novelle als ein Bruchstück eines von ihm ver-
haßten, noch ungedruckten Werkes: ' Memoiren des Grafen Cagliostro ausgab.
PlöUich. verkündete der-Rätiolial, jene Novelle sei wörtlich, abgeschrieben' aus einem
bereits vor zwanzig Jahren gedruckten Roman, betitelt.: Abenteuer und' Reisen
von Alphons Van' Wbrden.' Der Eigenthümer der Presse forderte, alsobald.. den
liebenswürdigen Herrn Grafen von Courchamps. vor. Gericht, und forderte nicht
Mir die' Jurückcrstattung Her ihm K corto dieser Feuilletons bezahlten Summen,
sondern auch noch einen bestimmten Schadenersatz. Herr' Graf von Courchamps
ist ein alter Mann,' der sich immer mit kleinen literarischen Arbeiten-rbeWfttzt
hat,' und in den letzten Jahren durch' ein geistreiches Buch: Memoiren der Mar-
qinse von 'CrSqui, eine' gewisse Berühmtheit- gewonnen- hatte. Da' er der legiti-
mistischen ' Parihei angehört" so -übernahm Berrher feine-Vertheidigung, welche
aber- sehr wenig nütztet' Der'Verklagte wurde zur Rückstellung'deö erhaltenen
HonSrarS von'M0 FraÄS," und' zu - einer besondern Entschädigung'- von .100"
Franks verurtheilt. -- - ' '--' -l- ' .'. ' .v.-.- ' I' > .




' Druck und Berlt-'g' des deutschen Ä-ülllllSc-jlnptyirS >n Brüssel

einer wahrhaft Mathematischen^ Genauigkeit hervorlocken, — Welches vollkommen?
Stoccato, .welches' Pizzicato Mit zwei Händen!.^.. Macht ihres besser, ihr er-
lauchten,Herren? Wahrhaftig>nein, und doch habt ihr bereits alle/eure Zähne. -


Luther'b Nnchkonnnciischaft. ^

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-..In Köln lebt, schon-seit 27 Jahren» in dem Stenersekrctair Luther, dir
Ur-UrenKl Doktor Martin. Luthers. /Mit ihm geht, da er keine Kinder hat, oder
vielmehr seine dre! Knaben iverlor, wenn auch nicht der Name, doch der'.Stamm
dKscs aulierordcntlichcn'Mannes unter," denn jener' ist, -dokumentirt und beglau¬
bigt, der! einzige von ihm'.in direkter Linie abstammende Nachkomme. Merkwür¬
dig ist-die frappante Ac-Hnlichkcit seiner'Phpstognomic mit..der des alten Luther^
wie. sie uns' in den besten' Gemälden' und Bildern dieses M'aunes aufbewahrt ist;
eben so ist sein ganzer übriger - Habitus derselbe. ' - . -


. Ein ki-terarischer Coesor. .

Erinnern sich unsere'Leser noch ^ des Scändals, welches das "Pariser'Journal
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Nummern jenes'auch von Deutschland stark ausgeplünderten Journals enthielten
eine Novelle unter dein Titel „das vcrhängmpvolle Thal," unterzeichnet vom Gra¬
fen von Courchamps, welcher diese Novelle als ein Bruchstück eines von ihm ver-
haßten, noch ungedruckten Werkes: ' Memoiren des Grafen Cagliostro ausgab.
PlöUich. verkündete der-Rätiolial, jene Novelle sei wörtlich, abgeschrieben' aus einem
bereits vor zwanzig Jahren gedruckten Roman, betitelt.: Abenteuer und' Reisen
von Alphons Van' Wbrden.' Der Eigenthümer der Presse forderte, alsobald.. den
liebenswürdigen Herrn Grafen von Courchamps. vor. Gericht, und forderte nicht
Mir die' Jurückcrstattung Her ihm K corto dieser Feuilletons bezahlten Summen,
sondern auch noch einen bestimmten Schadenersatz. Herr' Graf von Courchamps
ist ein alter Mann,' der sich immer mit kleinen literarischen Arbeiten-rbeWfttzt
hat,' und in den letzten Jahren durch' ein geistreiches Buch: Memoiren der Mar-
qinse von 'CrSqui, eine' gewisse Berühmtheit- gewonnen- hatte. Da' er der legiti-
mistischen ' Parihei angehört» so -übernahm Berrher feine-Vertheidigung, welche
aber- sehr wenig nütztet' Der'Verklagte wurde zur Rückstellung'deö erhaltenen
HonSrarS von'M0 FraÄS," und' zu - einer besondern Entschädigung'- von .100»
Franks verurtheilt. — - ' '--' -l- ' .'. ' .v.-.- ' I' > .




' Druck und Berlt-'g' des deutschen Ä-ülllllSc-jlnptyirS >n Brüssel
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[0172] einer wahrhaft Mathematischen^ Genauigkeit hervorlocken, — Welches vollkommen? Stoccato, .welches' Pizzicato Mit zwei Händen!.^.. Macht ihres besser, ihr er- lauchten,Herren? Wahrhaftig>nein, und doch habt ihr bereits alle/eure Zähne. - Luther'b Nnchkonnnciischaft. ^ -->,-.,. -..In Köln lebt, schon-seit 27 Jahren» in dem Stenersekrctair Luther, dir Ur-UrenKl Doktor Martin. Luthers. /Mit ihm geht, da er keine Kinder hat, oder vielmehr seine dre! Knaben iverlor, wenn auch nicht der Name, doch der'.Stamm dKscs aulierordcntlichcn'Mannes unter," denn jener' ist, -dokumentirt und beglau¬ bigt, der! einzige von ihm'.in direkter Linie abstammende Nachkomme. Merkwür¬ dig ist-die frappante Ac-Hnlichkcit seiner'Phpstognomic mit..der des alten Luther^ wie. sie uns' in den besten' Gemälden' und Bildern dieses M'aunes aufbewahrt ist; eben so ist sein ganzer übriger - Habitus derselbe. ' - . - . Ein ki-terarischer Coesor. . Erinnern sich unsere'Leser noch ^ des Scändals, welches das "Pariser'Journal I-> I>r<!ü.?o, wegen eines.-Feuilletons mit einem ihrer-Mitarbeiter hatte? Mehre Nummern jenes'auch von Deutschland stark ausgeplünderten Journals enthielten eine Novelle unter dein Titel „das vcrhängmpvolle Thal," unterzeichnet vom Gra¬ fen von Courchamps, welcher diese Novelle als ein Bruchstück eines von ihm ver- haßten, noch ungedruckten Werkes: ' Memoiren des Grafen Cagliostro ausgab. PlöUich. verkündete der-Rätiolial, jene Novelle sei wörtlich, abgeschrieben' aus einem bereits vor zwanzig Jahren gedruckten Roman, betitelt.: Abenteuer und' Reisen von Alphons Van' Wbrden.' Der Eigenthümer der Presse forderte, alsobald.. den liebenswürdigen Herrn Grafen von Courchamps. vor. Gericht, und forderte nicht Mir die' Jurückcrstattung Her ihm K corto dieser Feuilletons bezahlten Summen, sondern auch noch einen bestimmten Schadenersatz. Herr' Graf von Courchamps ist ein alter Mann,' der sich immer mit kleinen literarischen Arbeiten-rbeWfttzt hat,' und in den letzten Jahren durch' ein geistreiches Buch: Memoiren der Mar- qinse von 'CrSqui, eine' gewisse Berühmtheit- gewonnen- hatte. Da' er der legiti- mistischen ' Parihei angehört» so -übernahm Berrher feine-Vertheidigung, welche aber- sehr wenig nütztet' Der'Verklagte wurde zur Rückstellung'deö erhaltenen HonSrarS von'M0 FraÄS," und' zu - einer besondern Entschädigung'- von .100» Franks verurtheilt. — - ' '--' -l- ' .'. ' .v.-.- ' I' > . ' Druck und Berlt-'g' des deutschen Ä-ülllllSc-jlnptyirS >n Brüssel

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Erstes Semester, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_282160_267214/172>, abgerufen am 27.06.2024.