Die Grenzboten. Jg. 2, 1842, Zweites Semester.Die Lehrfreiheit in Belgien! Ueber die erst" Gestalt und Entwicklung des belgischen Unter¬ Nach den sorgfältigen und unpartheiischen Mittheilungen, welche Die Lehrfreiheit in Belgien! Ueber die erst« Gestalt und Entwicklung des belgischen Unter¬ Nach den sorgfältigen und unpartheiischen Mittheilungen, welche <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0067" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/266684"/> </div> <div n="1"> <head> Die Lehrfreiheit in Belgien!</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p xml:id="ID_154"> Ueber die erst« Gestalt und Entwicklung des belgischen Unter¬<lb/> richtswesens seit der Revolution von 1830 hat die ausführliche<lb/> Schrift von Thiersch in Deutschland genauere Kenntniß gegeben.<lb/> Auf die Debatten, welche dieses Buch hervorgerufen, wollen wir<lb/> hier um so weniger zurückkommen, als während der letzten Jahre<lb/> die Verhältnisse in Belgien sich wesentlich verändert haben und wir<lb/> die Grundsätze, an welche sich Herr Thiersch damals hielt, nicht<lb/> mehr als entscheidend ansehen können. Als eifriger Beförderer der<lb/> classischen Studien, selbst in den weiteren Kreisen der Bürgerschulen,<lb/> hatte der berühmte Münchener Hellenist sein Augenmerk mit Vor¬<lb/> liebe auf diesen Unterrichtszweig gerichtet; allein grade die altclassi><lb/> schen Wissenschaften dursten bei der praktischen und modernen Rich¬<lb/> tung, die im belgischen Leben durchaus vorherrschend ist, nicht in<lb/> den Vordergrund gerückt werden. Die Erfahrung hat seitdem ge¬<lb/> lehrt, daß das Unterrichtswesen in Belgien, obgleich jener einzelne<lb/> Theil nicht gefördert worden, dennoch im Ganzen und in den Zwei¬<lb/> gen, welche dem Charakter des Volks und der Zeit näher stehen,<lb/> augenscheinlich im Aufschwung begriffen ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_155" next="#ID_156"> Nach den sorgfältigen und unpartheiischen Mittheilungen, welche<lb/> Herr Mohl in den Heidelberger Jahrbüchern über die belgischen<lb/> Universitäten veröffentlicht hat, haben wir über den frühern Zustand<lb/> derselben nichts Neues zu sagen; desto mehr müssen uns aber die</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0067]
Die Lehrfreiheit in Belgien!
Ueber die erst« Gestalt und Entwicklung des belgischen Unter¬
richtswesens seit der Revolution von 1830 hat die ausführliche
Schrift von Thiersch in Deutschland genauere Kenntniß gegeben.
Auf die Debatten, welche dieses Buch hervorgerufen, wollen wir
hier um so weniger zurückkommen, als während der letzten Jahre
die Verhältnisse in Belgien sich wesentlich verändert haben und wir
die Grundsätze, an welche sich Herr Thiersch damals hielt, nicht
mehr als entscheidend ansehen können. Als eifriger Beförderer der
classischen Studien, selbst in den weiteren Kreisen der Bürgerschulen,
hatte der berühmte Münchener Hellenist sein Augenmerk mit Vor¬
liebe auf diesen Unterrichtszweig gerichtet; allein grade die altclassi>
schen Wissenschaften dursten bei der praktischen und modernen Rich¬
tung, die im belgischen Leben durchaus vorherrschend ist, nicht in
den Vordergrund gerückt werden. Die Erfahrung hat seitdem ge¬
lehrt, daß das Unterrichtswesen in Belgien, obgleich jener einzelne
Theil nicht gefördert worden, dennoch im Ganzen und in den Zwei¬
gen, welche dem Charakter des Volks und der Zeit näher stehen,
augenscheinlich im Aufschwung begriffen ist.
Nach den sorgfältigen und unpartheiischen Mittheilungen, welche
Herr Mohl in den Heidelberger Jahrbüchern über die belgischen
Universitäten veröffentlicht hat, haben wir über den frühern Zustand
derselben nichts Neues zu sagen; desto mehr müssen uns aber die
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