Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Erbschleicher.
Achter Auftritt.
Benedikt. Vorige.
Benedikt. Madam und Mamsell Anker wol-
len aufwarten --
Gerhard (freudig und verlegen zugleich.) Auf-
warten? -- O, die größte Ehre! -- Lieber Him-
mel! so früh? -- Das größte Vergnügen! --
Ich bin noch gar nicht in der Verfassung --
Benedikt (im Abgeben.) Die Frau Lieutenan-
tinn nimmts so genau nicht.
(Ab.)
Gerhard (ruft.) Justine!
Justine (im Hintergrunde.) Sie ist fort.
Gerhard (ängstlich.) Meine Stutzperücke!
Sternberg (läuft ins Kabinet.)
Justine. Sie macht ihr Bündel.
Gerhard (ungeduldig.) Meine Stutzperücke
will ich haben --
Sternberg (aus dem Kabinette kommend, mit der
Perücke in der Hand.)
Hier ist sie schon!
Gerhard (erschrocken, dreht sich gegen die Mit-
telthür.)
Madam Anker? Ums Himmelswillen!
Sternberg. Nein, die Perücke.
Gerhard. Ach, der gute Vetter! -- Da!
C
Die Erbſchleicher.
Achter Auftritt.
Benedikt. Vorige.
Benedikt. Madam und Mamſell Anker wol-
len aufwarten —
Gerhard (freudig und verlegen zugleich.) Auf-
warten? — O, die groͤßte Ehre! — Lieber Him-
mel! ſo fruͤh? — Das groͤßte Vergnuͤgen! —
Ich bin noch gar nicht in der Verfaſſung —
Benedikt (im Abgeben.) Die Frau Lieutenan-
tinn nimmts ſo genau nicht.
(Ab.)
Gerhard (ruft.) Juſtine!
Juſtine (im Hintergrunde.) Sie iſt fort.
Gerhard (ängſtlich.) Meine Stutzperuͤcke!
Sternberg (läuft ins Kabinet.)
Juſtine. Sie macht ihr Buͤndel.
Gerhard (ungeduldig.) Meine Stutzperuͤcke
will ich haben —
Sternberg (aus dem Kabinette kommend, mit der
Perücke in der Hand.)
Hier iſt ſie ſchon!
Gerhard (erſchrocken, dreht ſich gegen die Mit-
telthür.)
Madam Anker? Ums Himmelswillen!
Sternberg. Nein, die Peruͤcke.
Gerhard. Ach, der gute Vetter! — Da!
C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0039" n="33"/>
        <fw place="top" type="header">Die Erb&#x017F;chleicher.</fw><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Achter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Benedikt</hi>. <hi rendition="#g">Vorige</hi>.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#BEN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Benedikt.</hi> </speaker>
            <p>Madam und Mam&#x017F;ell Anker wol-<lb/>
len aufwarten &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard</hi> </speaker>
            <stage>(freudig und verlegen zugleich.)</stage>
            <p>Auf-<lb/>
warten? &#x2014; O, die gro&#x0364;ßte Ehre! &#x2014; Lieber Him-<lb/>
mel! &#x017F;o fru&#x0364;h? &#x2014; Das gro&#x0364;ßte Vergnu&#x0364;gen! &#x2014;<lb/>
Ich bin noch gar nicht in der Verfa&#x017F;&#x017F;ung &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BEN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Benedikt</hi> </speaker>
            <stage>(im Abgeben.)</stage>
            <p>Die Frau Lieutenan-<lb/>
tinn nimmts &#x017F;o genau nicht.</p>
            <stage>(Ab.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard</hi> </speaker>
            <stage>(ruft.)</stage>
            <p>Ju&#x017F;tine!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine</hi> </speaker>
            <stage>(im Hintergrunde.)</stage>
            <p>Sie i&#x017F;t fort.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard</hi> </speaker>
            <stage>(äng&#x017F;tlich.)</stage>
            <p>Meine Stutzperu&#x0364;cke!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#STE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Sternberg</hi> </speaker>
            <stage>(läuft ins Kabinet.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine.</hi> </speaker>
            <p>Sie macht ihr Bu&#x0364;ndel.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard</hi> </speaker>
            <stage>(ungeduldig.)</stage>
            <p>Meine Stutzperu&#x0364;cke<lb/>
will ich haben &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#STE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Sternberg</hi> </speaker>
            <stage>(aus dem Kabinette kommend, mit der<lb/>
Perücke in der Hand.)</stage>
            <p>Hier i&#x017F;t &#x017F;ie &#x017F;chon!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard</hi> </speaker>
            <stage>(er&#x017F;chrocken, dreht &#x017F;ich gegen die Mit-<lb/>
telthür.)</stage>
            <p>Madam Anker? Ums Himmelswillen!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#STE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Sternberg.</hi> </speaker>
            <p>Nein, die Peru&#x0364;cke.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GER">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Gerhard.</hi> </speaker>
            <p>Ach, der gute Vetter! &#x2014; Da!<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[33/0039] Die Erbſchleicher. Achter Auftritt. Benedikt. Vorige. Benedikt. Madam und Mamſell Anker wol- len aufwarten — Gerhard (freudig und verlegen zugleich.) Auf- warten? — O, die groͤßte Ehre! — Lieber Him- mel! ſo fruͤh? — Das groͤßte Vergnuͤgen! — Ich bin noch gar nicht in der Verfaſſung — Benedikt (im Abgeben.) Die Frau Lieutenan- tinn nimmts ſo genau nicht. (Ab.) Gerhard (ruft.) Juſtine! Juſtine (im Hintergrunde.) Sie iſt fort. Gerhard (ängſtlich.) Meine Stutzperuͤcke! Sternberg (läuft ins Kabinet.) Juſtine. Sie macht ihr Buͤndel. Gerhard (ungeduldig.) Meine Stutzperuͤcke will ich haben — Sternberg (aus dem Kabinette kommend, mit der Perücke in der Hand.) Hier iſt ſie ſchon! Gerhard (erſchrocken, dreht ſich gegen die Mit- telthür.) Madam Anker? Ums Himmelswillen! Sternberg. Nein, die Peruͤcke. Gerhard. Ach, der gute Vetter! — Da! C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/39
Zitationshilfe: Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789, S. 33. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/39>, abgerufen am 03.12.2024.