Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Erbschleicher.
bange, und wenn der erste Hausrath dop-
pelt und dreyfach käme, hehehe!
Justine (ernsthaft.) Musje Benedikt! Wir
haben zum letztenmal gespast.
Dritter Auftritt.
Sternberg. Vorige.
Sternberg (kömmt durch die Mittelthür; im Ein-
treten.)
Guten Morgen, Kinder! So allein? so
müßig?
Justine (verneigt sich.)
Benedikt. Nichts weniger als müßig. Wir
machen Projekte.
Justine. Und vertändeln die Zeit. (Dreht ihn
herum.)
Geh Er seiner Wege!
Sternberg. Was waren es denn für Pro-
jekte, Justinchen?
Benedikt (wieder umkehrend.) Wie man sie
in unsern Jahren macht, Herr Sternberg. Erst
zu erben, und hernach zu heirathen.
Justine. Will Er sich trollen, oder nicht!
Soll ich Ihn beym Herrn verklagen?
Benedikt. Nu nu! Nur gnädig, Mamsell
Haushofmeisterinn!
(Thut, als ob er ginge.)
Die Erbſchleicher.
bange, und wenn der erſte Hausrath dop-
pelt und dreyfach kaͤme, hehehe!
Juſtine (ernſthaft.) Musje Benedikt! Wir
haben zum letztenmal geſpaſt.
Dritter Auftritt.
Sternberg. Vorige.
Sternberg (kömmt durch die Mittelthür; im Ein-
treten.)
Guten Morgen, Kinder! So allein? ſo
muͤßig?
Juſtine (verneigt ſich.)
Benedikt. Nichts weniger als muͤßig. Wir
machen Projekte.
Juſtine. Und vertaͤndeln die Zeit. (Dreht ihn
herum.)
Geh Er ſeiner Wege!
Sternberg. Was waren es denn fuͤr Pro-
jekte, Juſtinchen?
Benedikt (wieder umkehrend.) Wie man ſie
in unſern Jahren macht, Herr Sternberg. Erſt
zu erben, und hernach zu heirathen.
Juſtine. Will Er ſich trollen, oder nicht!
Soll ich Ihn beym Herrn verklagen?
Benedikt. Nu nu! Nur gnaͤdig, Mamſell
Haushofmeiſterinn!
(Thut, als ob er ginge.)
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#BEN">
            <p><pb facs="#f0018" n="12"/><fw place="top" type="header">Die Erb&#x017F;chleicher.</fw><lb/>
bange, und wenn der <hi rendition="#g">er&#x017F;te Hausrath</hi> dop-<lb/>
pelt und dreyfach ka&#x0364;me, hehehe!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine</hi> </speaker>
            <stage>(ern&#x017F;thaft.)</stage>
            <p>Musje Benedikt! Wir<lb/>
haben zum letztenmal ge&#x017F;pa&#x017F;t.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dritter Auftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Sternberg</hi>. <hi rendition="#g">Vorige</hi>.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#STE">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Sternberg</hi> </speaker>
            <stage>(kömmt durch die Mittelthür; im Ein-<lb/>
treten.)</stage>
            <p>Guten Morgen, Kinder! So allein? &#x017F;o<lb/>
mu&#x0364;ßig?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine</hi> </speaker>
            <stage>(verneigt &#x017F;ich.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BEN">
            <speaker><hi rendition="#fr">Benedikt</hi>.</speaker>
            <p>Nichts weniger als mu&#x0364;ßig. Wir<lb/>
machen Projekte.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker><hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine</hi>.</speaker>
            <p>Und verta&#x0364;ndeln die Zeit.</p>
            <stage>(Dreht ihn<lb/>
herum.)</stage>
            <p>Geh Er &#x017F;einer Wege!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#STE">
            <speaker><hi rendition="#fr">Sternberg</hi>.</speaker>
            <p>Was waren es denn fu&#x0364;r Pro-<lb/>
jekte, Ju&#x017F;tinchen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BEN">
            <speaker> <hi rendition="#fr">Benedikt</hi> </speaker>
            <stage>(wieder umkehrend.)</stage>
            <p>Wie man &#x017F;ie<lb/>
in un&#x017F;ern Jahren macht, Herr Sternberg. Er&#x017F;t<lb/>
zu erben, und hernach zu heirathen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JUS">
            <speaker><hi rendition="#fr">Ju&#x017F;tine</hi>.</speaker>
            <p>Will Er &#x017F;ich trollen, oder nicht!<lb/>
Soll ich Ihn beym Herrn verklagen?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#BEN">
            <speaker><hi rendition="#fr">Benedikt</hi>.</speaker>
            <p>Nu nu! Nur gna&#x0364;dig, Mam&#x017F;ell<lb/>
Haushofmei&#x017F;terinn!</p>
            <stage>(Thut, als ob er ginge.)</stage>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[12/0018] Die Erbſchleicher. bange, und wenn der erſte Hausrath dop- pelt und dreyfach kaͤme, hehehe! Juſtine (ernſthaft.) Musje Benedikt! Wir haben zum letztenmal geſpaſt. Dritter Auftritt. Sternberg. Vorige. Sternberg (kömmt durch die Mittelthür; im Ein- treten.) Guten Morgen, Kinder! So allein? ſo muͤßig? Juſtine (verneigt ſich.) Benedikt. Nichts weniger als muͤßig. Wir machen Projekte. Juſtine. Und vertaͤndeln die Zeit. (Dreht ihn herum.) Geh Er ſeiner Wege! Sternberg. Was waren es denn fuͤr Pro- jekte, Juſtinchen? Benedikt (wieder umkehrend.) Wie man ſie in unſern Jahren macht, Herr Sternberg. Erſt zu erben, und hernach zu heirathen. Juſtine. Will Er ſich trollen, oder nicht! Soll ich Ihn beym Herrn verklagen? Benedikt. Nu nu! Nur gnaͤdig, Mamſell Haushofmeiſterinn! (Thut, als ob er ginge.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/18
Zitationshilfe: Gotter, Friedrich Wilhelm: Die Erbschleicher. Leipzig, 1789, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/gotter_erbschleicher_1789/18>, abgerufen am 21.11.2024.