Gleich nachher kam es ihm vor, als wäre er im Kriege auf einem Schlachtfelde. Da war ein Trommeln, Schießen, Kanoni- ren, Rufen und Schreyen, daß es erschreck- lich war. Da lagen so viele Todte und Ver- wundete, daß er sich der Thränen nicht ent- halten konnte. Er lief weg von dem Schlacht- felde; sah aber an einem Berge einen Ver- wundeten liegen, dem eine Kanonenkugel das rechte Bein weggenommen, und der sich sehr übel hatte.
Er hob ihn auf, und trug ihn ins nächste Dorf. Es war ein junger wackrer Mensch. "Ach! sagte er, hätt' ich meinen Aeltern gut gethan, so wär' ich nicht in dies Unglück ge- kommen. Ich war von Kindheit auf grausam gegen die Thiere. Dadurch wurde ichs auch
gegen
IITheil. E
XIV. Fortſetzung des dreyzehnten Stuͤcks.
Gleich nachher kam es ihm vor, als waͤre er im Kriege auf einem Schlachtfelde. Da war ein Trommeln, Schießen, Kanoni- ren, Rufen und Schreyen, daß es erſchreck- lich war. Da lagen ſo viele Todte und Ver- wundete, daß er ſich der Thraͤnen nicht ent- halten konnte. Er lief weg von dem Schlacht- felde; ſah aber an einem Berge einen Ver- wundeten liegen, dem eine Kanonenkugel das rechte Bein weggenommen, und der ſich ſehr uͤbel hatte.
Er hob ihn auf, und trug ihn ins naͤchſte Dorf. Es war ein junger wackrer Menſch. „Ach! ſagte er, haͤtt’ ich meinen Aeltern gut gethan, ſo waͤr’ ich nicht in dies Ungluͤck ge- kommen. Ich war von Kindheit auf grauſam gegen die Thiere. Dadurch wurde ichs auch
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[65/0087]
XIV.
Fortſetzung des dreyzehnten Stuͤcks.
Gleich nachher kam es ihm vor, als waͤre
er im Kriege auf einem Schlachtfelde.
Da war ein Trommeln, Schießen, Kanoni-
ren, Rufen und Schreyen, daß es erſchreck-
lich war. Da lagen ſo viele Todte und Ver-
wundete, daß er ſich der Thraͤnen nicht ent-
halten konnte. Er lief weg von dem Schlacht-
felde; ſah aber an einem Berge einen Ver-
wundeten liegen, dem eine Kanonenkugel das
rechte Bein weggenommen, und der ſich ſehr
uͤbel hatte.
Er hob ihn auf, und trug ihn ins naͤchſte
Dorf. Es war ein junger wackrer Menſch.
„Ach! ſagte er, haͤtt’ ich meinen Aeltern gut
gethan, ſo waͤr’ ich nicht in dies Ungluͤck ge-
kommen. Ich war von Kindheit auf grauſam
gegen die Thiere. Dadurch wurde ichs auch
gegen
II Theil. E
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Goeze, Johann August Ephraim: Zeitvertreib und Unterricht für Kinder vom dritten bis zehnten Jahr in kleinen Geschichten. Bd. 2. Leipzig, 1783, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goetze_zeitvertreib02_1783/87>, abgerufen am 21.11.2024.
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