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[Goethe, Johann Wolfgang von]: [Rezension zu:] […] Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, herausgegeben von Achim von Arnim und Clemens Brentano. In: Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung, Jg. 3 (1806), Nr. 18, 21. Januar, Sp. 137–144 und Nr. 19, 22. Januar, Sp. 145–148.

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Wer's Leben erdacht, (163.) Gar knabenhaft von Grund aus.
Des Herrn Weingarten, (165.) Liebliche Versinnlichung christlicher Mysterien.
Cedrons Klage, (166.) Nicht eben so glücklich. Man sieht dieser Klage zu sehr den Gradus ad Parnassum an.
Frühlingsbeklemmung, (172.) Besser als das vorige. Doch hört man immer noch das Wort- und Bildgeklapper.
Lobgesang auf Maria, (174.) Auch diesem läßt sich vielleicht ein Geschmack abgewinnen.
Abschied von Maria, (178.) Interessante Fabel und anmuthige Behandlung.
Ehstand der Frau, (181.) Derb lustig, muß gesungen werden wie irgend eins.
Amor, (182.) Niedlich und wunderlich genug.
Vom großen Bergbau der Welt, (183.) Tief und ahndungsvoll, dem Gegenstande gemäß. Ein Schatz für Bergleute.
Husarenbraut, (188.) Nicht eben schlimm.
Das Straßburger Mädchen, (189.) Liegt ein lieblich Begebniß zum Grund, zart und phantastisch behandelt.
Zwey Röselein, (190.) Ein Ereignen zwischen Liebesleuten, von der zartesten Art, dargestellt wie es besser nicht möglich ist.
Das Mädchen und die Hasel, (192.) Gar natürlich gute und frische Sittenlehre.
Königstochter aus England, (193.) Nicht zu schelten; doch spürt man zu sehr das Pfaffenhafte.
Schall der Nacht, (198.) Wird, gesungen, herzerfreulich seyn.
Große Wäsche, (201.) Feenhaft und besonders.
Der Palmbaum, (202.) So recht von Grund aus herzlich.
Der Fuhrmann, (203.) Gehört zu den guten Vagabunden-Handwerks- und Gewerbs-Liedern.
Pfauenart, (204.) Gute Neigung, bescheiden ausgedrückt.
Der Schildwache Nachtlied, (205.) Ans Quodlibet streifend, dem tiefen und dunkeln Sinne der Ausdruck gemäß.
Der traurige Garten, (206.) Süße Neigung.
Hüt du dich, (207.) Im Sinn und Klang des Vaudeville sehr gut.
Die mystische Wurzel, (208.) Geistreich, wobey man sich doch des Lächelns über ein falsches Gleichniß nicht enthalten kann.
Räthsel, (209.) Nicht ganz glücklich.
Wie kommts daß du so traurig bist, (210.) Streift ans Quodlibet, wahrscheinlich Trümmern.
Unkraut, (211.) Quodlibet von der besten Art.
Der Wirthin Töchterlein, (212.) Höchst lieblich, aber nicht so recht ganz.
Wer hat das Liedlein erdacht, (213.) Eine Art übermüthiger Fratze, zur rechten Zeit und Stunde wohl lustig genug.
Doctor Faust, (214.) Tiefe und gründliche Motive, könnten vielleicht besser dargestellt seyn.
[Spaltenumbruch]
Müllertücke, (218.) Bedeutende Mordgeschichte, gut dargestellt.
Der unschuldig Hingerichtete, (220.) Ernste Fabel, laconisch trefflich vorgetragen.
Ringlein und Fähnlein, (223.) Sehr gefällig romantisch. Das Reimgeklingel thut der Darstellung Schaden, bis man sich allenfalls daran gewöhnen mag.
Die Hand, (226.) Bedeutendes Motiv kurz abgefertigt.
Martins Gans, (226.) Bauerburschenhaft, lustig losgebunden.
Die Mutter muß gar seyn allein, (227.) Nicht recht von Grund- und Brust aus, sondern nach einer schon vorhandenen Melodie gesungen.
Der stolze Schäfersmann, (229.) Tiefe schöne Fabel, durch den Wiederklang des Vaudeville ein sonderbarer aber für den Gesang bedeutender Vortrag.
Wenn ich ein Vöglein wär, (231.) Einzig schön und wahr.
An einen Bothen, (232.) Einzig lustig und gutlaunig.
Weine nur nicht, (232.) Leidlicher Humor, aber doch ein bischen plump.
Käutzlein, (233.) Wunderlich, von tiefem ernstem köstlichem Sinn.
Weinschrödter-Lied, (234.) Unsinn der Beschwörungsformeln.
Meykäfer-Lied, (235.) Desgleichen.
Marienwürmchen, (235.) Desgleichen, mehr ins Zarte geleitet.
Der verlorne Schwimmer, (236.) Anmuthig und voll Gefühl.
Die Pragerschlacht, (237.) Rasch und knapp, eben als wenn es drey Husaren gemacht hätten.
Frühlingsblumen, (239.) Wenn man die Blumen nicht so entsetzlich satt hätte, so möchte dieser Kranz wohl artig seyn.
Gukguk, (241.) Neckisch bis zum Fratzenhaften, doch gefällig.
Die Frau von Weißenburg, (242.) Eine gewaltige Fabel, nicht ungemäß vorgetragen.
Soldatentod, (245.) Möchte vielleicht im Frieden und beym Ausmarsch erbaulich zu singen seyn. Im Krieg und in der ernsten Nähe des Unheils wird so etwas gräulich wie das neuerlich belobte Lied: Der Krieg ist gut.
Die Rose, (251.) Liebliche Liebesergebenheit.
Die Judentochter, (252.) Passender, seltsamer Vortrag zu confusem und zerrüttetem Gemüthswesen.
Drey Reiter, (253.) Ewiges und unzerstörliches Lied des Scheidens und Meidens.
Schlachtlied, (254.) In künftigen Zeiten zu singen.
Herr von Falkenstein, (255.) Von der guten zarten innigen Romanzenart.
Das römische Glas, (257.) Desgleichen. Etwas räthselhafter.
Rosmarin, (258.) Ruhiger Blick ins Reich der Trennung.
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[Beginn Spaltensatz]
Wer's Leben erdacht, (163.) Gar knabenhaft von Grund aus.
Des Herrn Weingarten, (165.) Liebliche Versinnlichung christlicher Mysterien.
Cedrons Klage, (166.) Nicht eben so glücklich. Man sieht dieser Klage zu sehr den Gradus ad Parnassum an.
Frühlingsbeklemmung, (172.) Besser als das vorige. Doch hört man immer noch das Wort- und Bildgeklapper.
Lobgesang auf Maria, (174.) Auch diesem läßt sich vielleicht ein Geschmack abgewinnen.
Abschied von Maria, (178.) Interessante Fabel und anmuthige Behandlung.
Ehstand der Frau, (181.) Derb lustig, muß gesungen werden wie irgend eins.
Amor, (182.) Niedlich und wunderlich genug.
Vom großen Bergbau der Welt, (183.) Tief und ahndungsvoll, dem Gegenstande gemäß. Ein Schatz für Bergleute.
Husarenbraut, (188.) Nicht eben schlimm.
Das Straßburger Mädchen, (189.) Liegt ein lieblich Begebniß zum Grund, zart und phantastisch behandelt.
Zwey Röselein, (190.) Ein Ereignen zwischen Liebesleuten, von der zartesten Art, dargestellt wie es besser nicht möglich ist.
Das Mädchen und die Hasel, (192.) Gar natürlich gute und frische Sittenlehre.
Königstochter aus England, (193.) Nicht zu schelten; doch spürt man zu sehr das Pfaffenhafte.
Schall der Nacht, (198.) Wird, gesungen, herzerfreulich seyn.
Große Wäsche, (201.) Feenhaft und besonders.
Der Palmbaum, (202.) So recht von Grund aus herzlich.
Der Fuhrmann, (203.) Gehört zu den guten Vagabunden-Handwerks- und Gewerbs-Liedern.
Pfauenart, (204.) Gute Neigung, bescheiden ausgedrückt.
Der Schildwache Nachtlied, (205.) Ans Quodlibet streifend, dem tiefen und dunkeln Sinne der Ausdruck gemäß.
Der traurige Garten, (206.) Süße Neigung.
Hüt du dich, (207.) Im Sinn und Klang des Vaudeville sehr gut.
Die mystische Wurzel, (208.) Geistreich, wobey man sich doch des Lächelns über ein falsches Gleichniß nicht enthalten kann.
Räthsel, (209.) Nicht ganz glücklich.
Wie kommts daß du so traurig bist, (210.) Streift ans Quodlibet, wahrscheinlich Trümmern.
Unkraut, (211.) Quodlibet von der besten Art.
Der Wirthin Töchterlein, (212.) Höchst lieblich, aber nicht so recht ganz.
Wer hat das Liedlein erdacht, (213.) Eine Art übermüthiger Fratze, zur rechten Zeit und Stunde wohl lustig genug.
Doctor Faust, (214.) Tiefe und gründliche Motive, könnten vielleicht besser dargestellt seyn.
[Spaltenumbruch]
Müllertücke, (218.) Bedeutende Mordgeschichte, gut dargestellt.
Der unschuldig Hingerichtete, (220.) Ernste Fabel, laconisch trefflich vorgetragen.
Ringlein und Fähnlein, (223.) Sehr gefällig romantisch. Das Reimgeklingel thut der Darstellung Schaden, bis man sich allenfalls daran gewöhnen mag.
Die Hand, (226.) Bedeutendes Motiv kurz abgefertigt.
Martins Gans, (226.) Bauerburschenhaft, lustig losgebunden.
Die Mutter muß gar seyn allein, (227.) Nicht recht von Grund- und Brust aus, sondern nach einer schon vorhandenen Melodie gesungen.
Der stolze Schäfersmann, (229.) Tiefe schöne Fabel, durch den Wiederklang des Vaudeville ein sonderbarer aber für den Gesang bedeutender Vortrag.
Wenn ich ein Vöglein wär, (231.) Einzig schön und wahr.
An einen Bothen, (232.) Einzig lustig und gutlaunig.
Weine nur nicht, (232.) Leidlicher Humor, aber doch ein bischen plump.
Käutzlein, (233.) Wunderlich, von tiefem ernstem köstlichem Sinn.
Weinschrödter-Lied, (234.) Unsinn der Beschwörungsformeln.
Meykäfer-Lied, (235.) Desgleichen.
Marienwürmchen, (235.) Desgleichen, mehr ins Zarte geleitet.
Der verlorne Schwimmer, (236.) Anmuthig und voll Gefühl.
Die Pragerschlacht, (237.) Rasch und knapp, eben als wenn es drey Husaren gemacht hätten.
Frühlingsblumen, (239.) Wenn man die Blumen nicht so entsetzlich satt hätte, so möchte dieser Kranz wohl artig seyn.
Gukguk, (241.) Neckisch bis zum Fratzenhaften, doch gefällig.
Die Frau von Weißenburg, (242.) Eine gewaltige Fabel, nicht ungemäß vorgetragen.
Soldatentod, (245.) Möchte vielleicht im Frieden und beym Ausmarsch erbaulich zu singen seyn. Im Krieg und in der ernsten Nähe des Unheils wird so etwas gräulich wie das neuerlich belobte Lied: Der Krieg ist gut.
Die Rose, (251.) Liebliche Liebesergebenheit.
Die Judentochter, (252.) Passender, seltsamer Vortrag zu confusem und zerrüttetem Gemüthswesen.
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Herr von Falkenstein, (255.) Von der guten zarten innigen Romanzenart.
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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

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Rudolf Brandmeyer: Herausgeber
Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-02-23T15:47:59Z)

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Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: dokumentiert; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: keine Angabe; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: [Goethe, Johann Wolfgang von]: [Rezension zu:] […] Des Knaben Wunderhorn. Alte deutsche Lieder, herausgegeben von Achim von Arnim und Clemens Brentano. In: Jenaische Allgemeine Literatur-Zeitung, Jg. 3 (1806), Nr. 18, 21. Januar, Sp. 137–144 und Nr. 19, 22. Januar, Sp. 145–148, S. 141-142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_wunderhorn_1806/4>, abgerufen am 21.11.2024.