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Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werthers. Bd. 2. Leipzig, 1774.

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führe und er's auf einmal recht gut zu machen
denkt, wenn er mit einem gestempelten Kunstworte
drein tölpelt.




Wo ich hin will? Das laß Dir im Vertrauen
eröfnen. Vierzehn Tage muß ich doch noch
hier bleiben, und dann hab ich mir weis gemacht,
daß ich die Bergwerke in * * schen besuchen wollte,
ist aber im Grunde nichts dran, ich will nur Lot-
ten wieder näher, das ist alles. Und ich lache
über mein eigen Herz -- und thu ihm seinen
Willen.




Nein es ist gut! Es ist alles gut! Jch ihr
Mann! O Gott, der du mich machtest, wenn
du mir diese Seligkeit bereitet hättest, mein ganzes
Leben sollte ein anhaltendes Gebet seyn. Jch will
nicht rechten, und verzeih mir diese Thränen, ver-
zeih mir meine vergebliche Wünsche. -- Sie meine
Frau! Wenn ich das liebste Geschöpf unter der
Sonne in meine Arme geschlossen hätte -- Es

geht



fuͤhre und er’s auf einmal recht gut zu machen
denkt, wenn er mit einem geſtempelten Kunſtworte
drein toͤlpelt.




Wo ich hin will? Das laß Dir im Vertrauen
eroͤfnen. Vierzehn Tage muß ich doch noch
hier bleiben, und dann hab ich mir weis gemacht,
daß ich die Bergwerke in * * ſchen beſuchen wollte,
iſt aber im Grunde nichts dran, ich will nur Lot-
ten wieder naͤher, das iſt alles. Und ich lache
uͤber mein eigen Herz — und thu ihm ſeinen
Willen.




Nein es iſt gut! Es iſt alles gut! Jch ihr
Mann! O Gott, der du mich machteſt, wenn
du mir dieſe Seligkeit bereitet haͤtteſt, mein ganzes
Leben ſollte ein anhaltendes Gebet ſeyn. Jch will
nicht rechten, und verzeih mir dieſe Thraͤnen, ver-
zeih mir meine vergebliche Wuͤnſche. — Sie meine
Frau! Wenn ich das liebſte Geſchoͤpf unter der
Sonne in meine Arme geſchloſſen haͤtte — Es

geht
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[144/0032] fuͤhre und er’s auf einmal recht gut zu machen denkt, wenn er mit einem geſtempelten Kunſtworte drein toͤlpelt. am 18. Juni. Wo ich hin will? Das laß Dir im Vertrauen eroͤfnen. Vierzehn Tage muß ich doch noch hier bleiben, und dann hab ich mir weis gemacht, daß ich die Bergwerke in * * ſchen beſuchen wollte, iſt aber im Grunde nichts dran, ich will nur Lot- ten wieder naͤher, das iſt alles. Und ich lache uͤber mein eigen Herz — und thu ihm ſeinen Willen. am 29. Juli. Nein es iſt gut! Es iſt alles gut! Jch ihr Mann! O Gott, der du mich machteſt, wenn du mir dieſe Seligkeit bereitet haͤtteſt, mein ganzes Leben ſollte ein anhaltendes Gebet ſeyn. Jch will nicht rechten, und verzeih mir dieſe Thraͤnen, ver- zeih mir meine vergebliche Wuͤnſche. — Sie meine Frau! Wenn ich das liebſte Geſchoͤpf unter der Sonne in meine Arme geſchloſſen haͤtte — Es geht

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werthers. Bd. 2. Leipzig, 1774, S. 144. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_werther02_1774/32>, abgerufen am 21.11.2024.