Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werthers. Bd. 2. Leipzig, 1774.Nun bin ich hier auf dem fürstlichen Jagd- Auch schäzt er meinen Verstand und Talente am 25. May. Jch hatte etwas im Kopfe, davon ich euch nichts Vor-
Nun bin ich hier auf dem fuͤrſtlichen Jagd- Auch ſchaͤzt er meinen Verſtand und Talente am 25. May. Jch hatte etwas im Kopfe, davon ich euch nichts Vor-
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Nun bin ich hier auf dem fuͤrſtlichen Jagd-
ſchloſſe. Es laͤßt ſich noch ganz wohl mit dem Herrn
leben, er iſt ganz wahr, und einfach. Was mir
noch manchmal leid thut, iſt, daß er oft uͤber Sa-
chen redt, die er nur gehoͤrt und geleſen hat, und
zwar aus eben dem Geſichtspunkte, wie ſie ihm
der andere darſtellen mochte.
Auch ſchaͤzt er meinen Verſtand und Talente
mehr als dies Herz, das doch mein einziger Stolz
iſt, das ganz allein die Quelle von allem iſt, aller
Kraft, aller Seligkeit und alles Elends. Ach was
ich weis, kann jeder wiſſen. — Mein Herz hab
ich allein.
am 25. May.
Jch hatte etwas im Kopfe, davon ich euch nichts
ſagen wollte, bis es ausgefuͤhrt waͤre, jezt da
nichts draus wird, iſt’s eben ſo gut. Jch wollte
in Krieg! Das hat mir lang am Herzen gelegen.
Vornehmlich darum bin ich dem Fuͤrſten hieher ge-
folgt, der General in * * * ſchen Dienſten iſt.
Auf einem Spaziergange entdekte ich ihm mein
Vor-
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