Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werthers. Bd. 1. Leipzig, 1774.rung des Zustands, eine innre unbehagliche Un- gedult, die mich überall hin verfolgen wird? am 28. Aug. Es ist wahr, wenn meine Krankheit zu heilen ther
rung des Zuſtands, eine innre unbehagliche Un- gedult, die mich uͤberall hin verfolgen wird? am 28. Aug. Es iſt wahr, wenn meine Krankheit zu heilen ther
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rung des Zuſtands, eine innre unbehagliche Un-
gedult, die mich uͤberall hin verfolgen wird?
am 28. Aug.
Es iſt wahr, wenn meine Krankheit zu heilen
waͤre, ſo wuͤrden dieſe Menſchen es thun.
Heut iſt mein Geburtstag, und in aller Fruͤhe em-
pfang ich ein Paͤkgen von Alberten. Mir faͤllt
bey’m Eroͤfnen ſogleich eine der blaßrothen Schlei-
fen in die Augen, die Lotte vorhatte, als ich ſie
kennen lernte, und um die ich ſie ſeither etlichemal
gebeten hatte. Es waren zwey Buͤchelgen in duo-
dez dabey, der kleine Wetſteiniſche Homer, ein
Buͤchelgen, nach dem ich ſo oft verlangt, um mich
auf dem Spaziergange mit dem Erneſtiſchen nicht
zu ſchleppen. Sieh! ſo kommen ſie meinen Wuͤn-
ſchen zuvor, ſo ſuchen ſie all die kleinen Gefaͤllig-
keiten der Freundſchaft auf, die tauſendmal wer-
ther
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werthers. Bd. 1. Leipzig, 1774, S. 98. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_werther01_1774/98>, abgerufen am 03.03.2025. |