Goethe, Johann Wolfgang von: Die Leiden des jungen Werthers. Bd. 1. Leipzig, 1774.eine halbe Stunde zu ihr! Jch bin zu nah in der Atmosphäre, Zuk! so bin ich dort. Meine Großmutter hatte ein Mährgen vom Magneten- berg. Die Schiffe die zu nahe kamen, wurden auf einmal alles Eisenwerks beraubt, die Nägel flogen dem Berge zu, und die armen Elenden schei- terten zwischen den übereinander stürzenden Brettern. am 30. Juli. Albert ist angekommen, und ich werde gehen, und Mäd-
eine halbe Stunde zu ihr! Jch bin zu nah in der Atmoſphaͤre, Zuk! ſo bin ich dort. Meine Großmutter hatte ein Maͤhrgen vom Magneten- berg. Die Schiffe die zu nahe kamen, wurden auf einmal alles Eiſenwerks beraubt, die Naͤgel flogen dem Berge zu, und die armen Elenden ſchei- terten zwiſchen den uͤbereinander ſtuͤrzenden Brettern. am 30. Juli. Albert iſt angekommen, und ich werde gehen, und Maͤd-
<TEI> <text> <body> <div type="diaryEntry"> <p><pb facs="#f0072" n="72"/><milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> eine halbe Stunde zu ihr! Jch bin zu nah in<lb/> der Atmoſphaͤre, Zuk! ſo bin ich dort. Meine<lb/> Großmutter hatte ein Maͤhrgen vom Magneten-<lb/> berg. Die Schiffe die zu nahe kamen, wurden<lb/> auf einmal alles Eiſenwerks beraubt, die Naͤgel<lb/> flogen dem Berge zu, und die armen Elenden ſchei-<lb/> terten zwiſchen den uͤbereinander ſtuͤrzenden<lb/> Brettern.</p><lb/> </div> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="diaryEntry"> <dateline> <hi rendition="#et">am 30. Juli.</hi> </dateline><lb/> <p><hi rendition="#in">A</hi>lbert iſt angekommen, und ich werde gehen, und<lb/> wenn er der beſte, der edelſte Menſch waͤre,<lb/> unter den ich mich in allem Betracht zu ſtellen<lb/> bereit waͤre, ſo waͤr’s unertraͤglich, ihn vor meinem<lb/> Angeſichte im Beſizze ſo vieler Vollkommenheiten zu<lb/> ſehen. Beſiz! — Genug, Wilhelm der Braͤuti-<lb/> gam iſt da. Ein braver lieber Kerl, dem man gut<lb/> ſeyn muß. Gluͤklicher weiſe war ich nicht bey’m<lb/> Empfange! Das haͤtte mir das Herz zerriſſen. Auch<lb/> iſt er ſo ehrlich und hat Lotten in meiner Gegen-<lb/> wart noch nicht einmal gekuͤßt. Das lohn ihm<lb/> Gott! Um des Reſpekts willen, den er vor dem<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Maͤd-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [72/0072]
eine halbe Stunde zu ihr! Jch bin zu nah in
der Atmoſphaͤre, Zuk! ſo bin ich dort. Meine
Großmutter hatte ein Maͤhrgen vom Magneten-
berg. Die Schiffe die zu nahe kamen, wurden
auf einmal alles Eiſenwerks beraubt, die Naͤgel
flogen dem Berge zu, und die armen Elenden ſchei-
terten zwiſchen den uͤbereinander ſtuͤrzenden
Brettern.
am 30. Juli.
Albert iſt angekommen, und ich werde gehen, und
wenn er der beſte, der edelſte Menſch waͤre,
unter den ich mich in allem Betracht zu ſtellen
bereit waͤre, ſo waͤr’s unertraͤglich, ihn vor meinem
Angeſichte im Beſizze ſo vieler Vollkommenheiten zu
ſehen. Beſiz! — Genug, Wilhelm der Braͤuti-
gam iſt da. Ein braver lieber Kerl, dem man gut
ſeyn muß. Gluͤklicher weiſe war ich nicht bey’m
Empfange! Das haͤtte mir das Herz zerriſſen. Auch
iſt er ſo ehrlich und hat Lotten in meiner Gegen-
wart noch nicht einmal gekuͤßt. Das lohn ihm
Gott! Um des Reſpekts willen, den er vor dem
Maͤd-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |