Sie waren unter diesem Gespräch im Gar¬ ten auf- und abgegangen, Natalie hatte verschiedene Blumen, von seltsamer Gestalt, gebrochen, die Wilhelmen völlig unbekannt waren, und nach deren Nahmen er fragte.
Sie vermuthen wohl nicht, sagte Nata¬ lie, für wen ich diesen Strauß pflücke? er ist für meinen Oheim bestimmt, dem wir ei¬ nen Besuch machen wollen. Die Sonne scheint eben so lebhaft nach dem Saale der Vergangenheit, ich muß sie diesen Augen¬ blick hineinführen, und ich gehe niemals hin, ohne einige von denen Blumen, die mein Oheim besonders begünstigte, mitzubringen. Es war ein sonderbarer Mann und der ei¬ gensten Eindrücke fähig. Für gewisse Pflanzen
und
Fünftes Capitel.
Sie waren unter dieſem Geſpräch im Gar¬ ten auf- und abgegangen, Natalie hatte verſchiedene Blumen, von ſeltſamer Geſtalt, gebrochen, die Wilhelmen völlig unbekannt waren, und nach deren Nahmen er fragte.
Sie vermuthen wohl nicht, ſagte Nata¬ lie, für wen ich dieſen Strauß pflücke? er iſt für meinen Oheim beſtimmt, dem wir ei¬ nen Beſuch machen wollen. Die Sonne ſcheint eben ſo lebhaft nach dem Saale der Vergangenheit, ich muß ſie dieſen Augen¬ blick hineinführen, und ich gehe niemals hin, ohne einige von denen Blumen, die mein Oheim beſonders begünſtigte, mitzubringen. Es war ein ſonderbarer Mann und der ei¬ genſten Eindrücke fähig. Für gewiſſe Pflanzen
und
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Fünftes Capitel.
Sie waren unter dieſem Geſpräch im Gar¬
ten auf- und abgegangen, Natalie hatte
verſchiedene Blumen, von ſeltſamer Geſtalt,
gebrochen, die Wilhelmen völlig unbekannt
waren, und nach deren Nahmen er fragte.
Sie vermuthen wohl nicht, ſagte Nata¬
lie, für wen ich dieſen Strauß pflücke? er
iſt für meinen Oheim beſtimmt, dem wir ei¬
nen Beſuch machen wollen. Die Sonne
ſcheint eben ſo lebhaft nach dem Saale der
Vergangenheit, ich muß ſie dieſen Augen¬
blick hineinführen, und ich gehe niemals hin,
ohne einige von denen Blumen, die mein
Oheim beſonders begünſtigte, mitzubringen.
Es war ein ſonderbarer Mann und der ei¬
genſten Eindrücke fähig. Für gewiſſe Pflanzen
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 320. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/324>, abgerufen am 03.12.2024.
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