Kaum war der Brief abgesendet, als Lo¬ thario zurück kam Jedermann freuete sich die vorbereiteten wichtigen Geschäfte abge¬ schlossen und bald geendigt zu sehen, und Wilhelm erwartete mit Verlangen, wie so viele Fäden theils neu geknüpft, theils auf¬ gelöst, und nun sein eignes Verhältniß auf die Zukunft bestimmt werden sollte. Lotha¬ rio begrüßte sie alle aufs beste, er war völ¬ lig wieder hergestellt und heiter, er hatte das Ansehen eines Mannes, der weiß was er thun soll, und dem in allem, was er thun will, nichts im Wege steht.
Wilhelm konnte ihm seinen herzlichen Gruß nicht zurück geben. Dies ist, mußte er zu sich selbst sagen, der Freund, der Ge¬
Zweytes Capitel.
Kaum war der Brief abgeſendet, als Lo¬ thario zurück kam Jedermann freuete ſich die vorbereiteten wichtigen Geſchäfte abge¬ ſchloſſen und bald geendigt zu ſehen, und Wilhelm erwartete mit Verlangen, wie ſo viele Fäden theils neu geknüpft, theils auf¬ gelöſt, und nun ſein eignes Verhältniß auf die Zukunft beſtimmt werden ſollte. Lotha¬ rio begrüßte ſie alle aufs beſte, er war völ¬ lig wieder hergeſtellt und heiter, er hatte das Anſehen eines Mannes, der weiß was er thun ſoll, und dem in allem, was er thun will, nichts im Wege ſteht.
Wilhelm konnte ihm ſeinen herzlichen Gruß nicht zurück geben. Dies iſt, mußte er zu ſich ſelbſt ſagen, der Freund, der Ge¬
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Zweytes Capitel.
Kaum war der Brief abgeſendet, als Lo¬
thario zurück kam Jedermann freuete ſich
die vorbereiteten wichtigen Geſchäfte abge¬
ſchloſſen und bald geendigt zu ſehen, und
Wilhelm erwartete mit Verlangen, wie ſo
viele Fäden theils neu geknüpft, theils auf¬
gelöſt, und nun ſein eignes Verhältniß auf
die Zukunft beſtimmt werden ſollte. Lotha¬
rio begrüßte ſie alle aufs beſte, er war völ¬
lig wieder hergeſtellt und heiter, er hatte
das Anſehen eines Mannes, der weiß was
er thun ſoll, und dem in allem, was er
thun will, nichts im Wege ſteht.
Wilhelm konnte ihm ſeinen herzlichen
Gruß nicht zurück geben. Dies iſt, mußte
er zu ſich ſelbſt ſagen, der Freund, der Ge¬
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1796, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre04_1796/239>, abgerufen am 23.11.2024.
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