Die Zerstreuungen der Jugend, da meine Gespannschaft sich zu vermehren anfing, tha¬ ten dem einsamen stillen Vergnügen Eintrag. Ich war wechselsweise bald Jäger, bald Sol¬ dat, bald Reuter, wie es unsre Spiele mit sich brachten; doch hatte ich immer darin ei¬ nen kleinen Vorzug vor den andern, daß ich im Stande war, ihnen die nöthigen Geräth¬ schaften schicklich auszubilden. So waren die Schwerter meistens aus meiner Fabrik, ich verzierte und vergoldete die Schlitten, und ein geheimer Instinkt ließ mich nicht ru¬ hen, bis ich unsre Miliz ins Antike umge¬ schaffen hatte. Helme wurden verfertiget, mit papiernen Büschen geschmückt, Schilde,
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Siebentes Capitel.
Die Zerſtreuungen der Jugend, da meine Geſpannſchaft ſich zu vermehren anfing, tha¬ ten dem einſamen ſtillen Vergnügen Eintrag. Ich war wechſelsweiſe bald Jäger, bald Sol¬ dat, bald Reuter, wie es unſre Spiele mit ſich brachten; doch hatte ich immer darin ei¬ nen kleinen Vorzug vor den andern, daß ich im Stande war, ihnen die nöthigen Geräth¬ ſchaften ſchicklich auszubilden. So waren die Schwerter meiſtens aus meiner Fabrik, ich verzierte und vergoldete die Schlitten, und ein geheimer Inſtinkt ließ mich nicht ru¬ hen, bis ich unſre Miliz ins Antike umge¬ ſchaffen hatte. Helme wurden verfertiget, mit papiernen Büſchen geſchmückt, Schilde,
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Siebentes Capitel.
Die Zerſtreuungen der Jugend, da meine
Geſpannſchaft ſich zu vermehren anfing, tha¬
ten dem einſamen ſtillen Vergnügen Eintrag.
Ich war wechſelsweiſe bald Jäger, bald Sol¬
dat, bald Reuter, wie es unſre Spiele mit
ſich brachten; doch hatte ich immer darin ei¬
nen kleinen Vorzug vor den andern, daß ich
im Stande war, ihnen die nöthigen Geräth¬
ſchaften ſchicklich auszubilden. So waren
die Schwerter meiſtens aus meiner Fabrik,
ich verzierte und vergoldete die Schlitten,
und ein geheimer Inſtinkt ließ mich nicht ru¬
hen, bis ich unſre Miliz ins Antike umge¬
ſchaffen hatte. Helme wurden verfertiget,
mit papiernen Büſchen geſchmückt, Schilde,
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Goethe, Johann Wolfgang von: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Bd. 1. Berlin, 1795, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_lehrjahre01_1795/59>, abgerufen am 21.11.2024.
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