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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832.

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Auf dem Vorgebirg.


Trommeln und kriegerische Musik von unten.
Des Kaisers Zelt wird aufgeschlagen.


Kaiser. Obergeneral. Trabanten.
Obergeneral.
Noch immer scheint der Vorsatz wohl erwogen,
Daß wir in dieß gelegene Thal
Das ganze Heer gedrängt zurückgezogen;
Ich hoffe fest uns glückt die Wahl.
Kaiser.
Wie es nun geht, es muß sich zeigen;
Doch mich verdrießt die halbe Flucht, das Weichen.
Obergeneral.
Schau hier, mein Fürst, auf unsre rechte Flanke!
Solch ein Terrain wünscht sich der Kriegsgedanke:
Nicht steil die Hügel, doch nicht allzu gänglich,
Den Unsern vortheilhaft, dem Feind verfänglich,
Wir, halb versteckt, auf wellenförmigem Plan,
Die Reiterey sie wagt sich nicht heran.
Kaiser.
Mir bleibt nichts übrig als zu loben;
Hier kann sich Arm und Brust erproben.
Obergeneral.
Hier, auf der Mittelwiese flachen Räumlichkeiten,
Siehst du den Phalanx, wohlgemuth zu streiten.
Auf dem Vorgebirg.


Trommeln und kriegerische Musik von unten.
Des Kaisers Zelt wird aufgeschlagen.


Kaiser. Obergeneral. Trabanten.
Obergeneral.
Noch immer scheint der Vorsatz wohl erwogen,
Daß wir in dieß gelegene Thal
Das ganze Heer gedrängt zurückgezogen;
Ich hoffe fest uns glückt die Wahl.
Kaiser.
Wie es nun geht, es muß sich zeigen;
Doch mich verdrießt die halbe Flucht, das Weichen.
Obergeneral.
Schau hier, mein Fürst, auf unsre rechte Flanke!
Solch ein Terrain wünscht sich der Kriegsgedanke:
Nicht steil die Hügel, doch nicht allzu gänglich,
Den Unsern vortheilhaft, dem Feind verfänglich,
Wir, halb versteckt, auf wellenförmigem Plan,
Die Reiterey sie wagt sich nicht heran.
Kaiser.
Mir bleibt nichts übrig als zu loben;
Hier kann sich Arm und Brust erproben.
Obergeneral.
Hier, auf der Mittelwiese flachen Räumlichkeiten,
Siehst du den Phalanx, wohlgemuth zu streiten.
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[265/0277] Auf dem Vorgebirg. Trommeln und kriegerische Musik von unten. Des Kaisers Zelt wird aufgeschlagen. Kaiser. Obergeneral. Trabanten. Obergeneral. Noch immer scheint der Vorsatz wohl erwogen, Daß wir in dieß gelegene Thal Das ganze Heer gedrängt zurückgezogen; Ich hoffe fest uns glückt die Wahl. Kaiser. Wie es nun geht, es muß sich zeigen; Doch mich verdrießt die halbe Flucht, das Weichen. Obergeneral. Schau hier, mein Fürst, auf unsre rechte Flanke! Solch ein Terrain wünscht sich der Kriegsgedanke: Nicht steil die Hügel, doch nicht allzu gänglich, Den Unsern vortheilhaft, dem Feind verfänglich, Wir, halb versteckt, auf wellenförmigem Plan, Die Reiterey sie wagt sich nicht heran. Kaiser. Mir bleibt nichts übrig als zu loben; Hier kann sich Arm und Brust erproben. Obergeneral. Hier, auf der Mittelwiese flachen Räumlichkeiten, Siehst du den Phalanx, wohlgemuth zu streiten.

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Der Tragödie zweiter Teil. Stuttgart, 1832, S. 265. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust02_1832/277>, abgerufen am 21.11.2024.