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Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808.

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Mit Instrumenten vollgepfropft,
Urväter Hausrath drein gestopft --
Das ist deine Welt! das heißt eine Welt!

Und fragst du noch, warum dein Herz
Sich bang' in deinem Busen klemmt?
Warum ein unerklärter Schmerz
Dir alle Lebensregung hemmt?
Statt der lebendigen Natur,
Da Gott die Menschen schuf hinein,
Umgiebt in Rauch und Moder nur
Dich Thiergeripp' und Todtenbein.

Flieh! auf! hinaus ins weite Land!
Und dieß geheimnißvolle Buch,
Von Nostradamus eigner Hand,
Ist dir es nicht Geleit genug?
Erkennest dann der Sterne Lauf,
Und wenn Natur dich unterweist,
Dann geht die Seelenkraft dir auf,
Wie spricht ein Geist zum andern Geist.
Umsonst, daß trocknes Sinnen hier
Mit Inſtrumenten vollgepfropft,
Urvaͤter Hausrath drein geſtopft —
Das iſt deine Welt! das heißt eine Welt!

Und fragſt du noch, warum dein Herz
Sich bang’ in deinem Buſen klemmt?
Warum ein unerklaͤrter Schmerz
Dir alle Lebensregung hemmt?
Statt der lebendigen Natur,
Da Gott die Menſchen ſchuf hinein,
Umgiebt in Rauch und Moder nur
Dich Thiergeripp’ und Todtenbein.

Flieh! auf! hinaus ins weite Land!
Und dieß geheimnißvolle Buch,
Von Noſtradamus eigner Hand,
Iſt dir es nicht Geleit genug?
Erkenneſt dann der Sterne Lauf,
Und wenn Natur dich unterweiſt,
Dann geht die Seelenkraft dir auf,
Wie ſpricht ein Geiſt zum andern Geiſt.
Umſonſt, daß trocknes Sinnen hier
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[36/0042] Mit Inſtrumenten vollgepfropft, Urvaͤter Hausrath drein geſtopft — Das iſt deine Welt! das heißt eine Welt! Und fragſt du noch, warum dein Herz Sich bang’ in deinem Buſen klemmt? Warum ein unerklaͤrter Schmerz Dir alle Lebensregung hemmt? Statt der lebendigen Natur, Da Gott die Menſchen ſchuf hinein, Umgiebt in Rauch und Moder nur Dich Thiergeripp’ und Todtenbein. Flieh! auf! hinaus ins weite Land! Und dieß geheimnißvolle Buch, Von Noſtradamus eigner Hand, Iſt dir es nicht Geleit genug? Erkenneſt dann der Sterne Lauf, Und wenn Natur dich unterweiſt, Dann geht die Seelenkraft dir auf, Wie ſpricht ein Geiſt zum andern Geiſt. Umſonſt, daß trocknes Sinnen hier

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Faust. Eine Tragödie. Tübingen, 1808, S. 36. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_faust01_1808/42>, abgerufen am 21.12.2024.