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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.

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in der Vorlesung selbst machte Röderer eine unbedeu-
tende und unrichtige Bemerkung, welche aber begierig
aufgefaßt und durch Kästnern fortgepflanzt wurde. Was
dieser, und nachher Erxleben, Lichtenberg, Johann
Tobias Mayer, Mollweide und andere, wenn die Sa-
che zur Sprache kam, für Sandweben über diesen Ge-
genstand hingetrieben und ihn damit zugedeckt, wäre
allzu umständlich aus einander zu setzen. Der besser
Unterrichtete wird es künftig selbst leisten können.


Joh. Hein. Lambert.

Beschreibung einer mit dem Calauischen Wachse
ausgemalten Farbenpyramide. Berlin 1772. in 4.

Der Mah[ - 3 Zeichen fehlen]ischen Abhandlung war eine colorirte
Tafel beygefügt, welche die Farbenmischung und Ab-
stufung in einem Dreyeck, freylich sehr unzulänglich,
vorstellt. Dieser Darstellung mehr Ausdehnung und
Vielseitigkeit zu geben, wählte man später die körper-
liche Pyramide. Die Calauische Arbeit und die Lam-
bertische Erklärung ist gegenwärtig nicht vor uns; doch
läßt sich leicht denken, was dadurch geleistet worden.
Ganz neuerlich hat Philipp Otto Runge, von dessen
schönen Einsichten in die Farbenlehre, von der maleri-
schen Seite her, wir schon früher ein Zeugniß abgelegt,
die Abstufungen der Farben und ihr Abschattiren gegen
Hell und Dunkel auf einer Kugel dargestellt, und wie

in der Vorleſung ſelbſt machte Roͤderer eine unbedeu-
tende und unrichtige Bemerkung, welche aber begierig
aufgefaßt und durch Kaͤſtnern fortgepflanzt wurde. Was
dieſer, und nachher Erxleben, Lichtenberg, Johann
Tobias Mayer, Mollweide und andere, wenn die Sa-
che zur Sprache kam, fuͤr Sandweben uͤber dieſen Ge-
genſtand hingetrieben und ihn damit zugedeckt, waͤre
allzu umſtaͤndlich aus einander zu ſetzen. Der beſſer
Unterrichtete wird es kuͤnftig ſelbſt leiſten koͤnnen.


Joh. Hein. Lambert.

Beſchreibung einer mit dem Calauiſchen Wachſe
ausgemalten Farbenpyramide. Berlin 1772. in 4.

Der Mah[ – 3 Zeichen fehlen]iſchen Abhandlung war eine colorirte
Tafel beygefuͤgt, welche die Farbenmiſchung und Ab-
ſtufung in einem Dreyeck, freylich ſehr unzulaͤnglich,
vorſtellt. Dieſer Darſtellung mehr Ausdehnung und
Vielſeitigkeit zu geben, waͤhlte man ſpaͤter die koͤrper-
liche Pyramide. Die Calauiſche Arbeit und die Lam-
bertiſche Erklaͤrung iſt gegenwaͤrtig nicht vor uns; doch
laͤßt ſich leicht denken, was dadurch geleiſtet worden.
Ganz neuerlich hat Philipp Otto Runge, von deſſen
ſchoͤnen Einſichten in die Farbenlehre, von der maleri-
ſchen Seite her, wir ſchon fruͤher ein Zeugniß abgelegt,
die Abſtufungen der Farben und ihr Abſchattiren gegen
Hell und Dunkel auf einer Kugel dargeſtellt, und wie

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[574/0608] in der Vorleſung ſelbſt machte Roͤderer eine unbedeu- tende und unrichtige Bemerkung, welche aber begierig aufgefaßt und durch Kaͤſtnern fortgepflanzt wurde. Was dieſer, und nachher Erxleben, Lichtenberg, Johann Tobias Mayer, Mollweide und andere, wenn die Sa- che zur Sprache kam, fuͤr Sandweben uͤber dieſen Ge- genſtand hingetrieben und ihn damit zugedeckt, waͤre allzu umſtaͤndlich aus einander zu ſetzen. Der beſſer Unterrichtete wird es kuͤnftig ſelbſt leiſten koͤnnen. Joh. Hein. Lambert. Beſchreibung einer mit dem Calauiſchen Wachſe ausgemalten Farbenpyramide. Berlin 1772. in 4. Der Mah___iſchen Abhandlung war eine colorirte Tafel beygefuͤgt, welche die Farbenmiſchung und Ab- ſtufung in einem Dreyeck, freylich ſehr unzulaͤnglich, vorſtellt. Dieſer Darſtellung mehr Ausdehnung und Vielſeitigkeit zu geben, waͤhlte man ſpaͤter die koͤrper- liche Pyramide. Die Calauiſche Arbeit und die Lam- bertiſche Erklaͤrung iſt gegenwaͤrtig nicht vor uns; doch laͤßt ſich leicht denken, was dadurch geleiſtet worden. Ganz neuerlich hat Philipp Otto Runge, von deſſen ſchoͤnen Einſichten in die Farbenlehre, von der maleri- ſchen Seite her, wir ſchon fruͤher ein Zeugniß abgelegt, die Abſtufungen der Farben und ihr Abſchattiren gegen Hell und Dunkel auf einer Kugel dargeſtellt, und wie

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Zitationshilfe: Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 574. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/608>, abgerufen am 21.11.2024.