Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810.Im Ganzen sind die Verhandlungen dieser Ge- Mariotte. Unter dem Jahre 1679 giebt uns die Geschichte De la Hire. Im Jahre 1678 hatte dieser in einer kleinen Im Ganzen ſind die Verhandlungen dieſer Ge- Mariotte. Unter dem Jahre 1679 giebt uns die Geſchichte De la Hire. Im Jahre 1678 hatte dieſer in einer kleinen <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0526" n="492"/> <p>Im Ganzen ſind die Verhandlungen dieſer Ge-<lb/> ſellſchaft eben ſo wenig methodiſch als die der engli-<lb/> ſchen; aber es herrſcht doch eher eine Art von verſtaͤndi-<lb/> ger Ordnung darin. Man iſt hier nicht ſo confus wie<lb/> dort, aber auch nicht ſo reich. In Abſicht auf Far-<lb/> benlehre verdanken wir derſelben folgendes:</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">Mariotte</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Unter dem Jahre 1679 giebt uns die Geſchichte<lb/> der Akademie eine gedraͤngte aber hinreichende Nach-<lb/> richt von den Mariottiſchen Arbeiten. Sie bezeigt<lb/> ihre Zufriedenheit uͤber die einfache Darſtellung der<lb/> Phaͤnomene und aͤußert, daß es ſehr wohl gethan ſey,<lb/> auf eine ſolche Weiſe zu verfahren, als ſich in die<lb/> Aufſuchung entfernterer Urſachen zu verlieren.</p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="3"> <head><hi rendition="#g">De la Hire</hi>.</head><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Im Jahre 1678 hatte dieſer in einer kleinen<lb/> Schrift, <hi rendition="#aq">Accidents de la vue,</hi> den Urſprung des<lb/> Blauen ganz richtig gefaßt, daß naͤmlich ein dunkler<lb/> ſchwaͤrzlicher Grund, durch ein durchſcheinendes weiß-<lb/> liches Mittel geſehen, die Empfindung von Blau gebe.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [492/0526]
Im Ganzen ſind die Verhandlungen dieſer Ge-
ſellſchaft eben ſo wenig methodiſch als die der engli-
ſchen; aber es herrſcht doch eher eine Art von verſtaͤndi-
ger Ordnung darin. Man iſt hier nicht ſo confus wie
dort, aber auch nicht ſo reich. In Abſicht auf Far-
benlehre verdanken wir derſelben folgendes:
Mariotte.
Unter dem Jahre 1679 giebt uns die Geſchichte
der Akademie eine gedraͤngte aber hinreichende Nach-
richt von den Mariottiſchen Arbeiten. Sie bezeigt
ihre Zufriedenheit uͤber die einfache Darſtellung der
Phaͤnomene und aͤußert, daß es ſehr wohl gethan ſey,
auf eine ſolche Weiſe zu verfahren, als ſich in die
Aufſuchung entfernterer Urſachen zu verlieren.
De la Hire.
Im Jahre 1678 hatte dieſer in einer kleinen
Schrift, Accidents de la vue, den Urſprung des
Blauen ganz richtig gefaßt, daß naͤmlich ein dunkler
ſchwaͤrzlicher Grund, durch ein durchſcheinendes weiß-
liches Mittel geſehen, die Empfindung von Blau gebe.
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 2. Tübingen, 1810, S. 492. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre02_1810/526>, abgerufen am 16.07.2024. |