Alle Farben des Universums, welche durch Licht hervorgebracht werden, und nicht von der Gewalt der Einbildungskraft abhängen, sind entweder die Farben homogener Lichter, oder aus diesen zu- sammengesetzt, und zwar entweder ganz genau oder doch sehr nahe der Regel des vorstehenden Problems gemäß.
595.
Unter dieser Rubrik recapitulirt Newton was er in dem gegenwärtigen zweyten Theile des ersten Buchs nach und nach vorgetragen, und schließt daraus, wie es die Proposition ausweist: daß alle Farben der Kör- per eigentlich nur integrirende Theile des Lichts seyen, welche auf mancherley Weise aus dem Licht heraus ge- zwängt, geängstigt, geschieden und sodann auch wohl wieder gemischt worden. Da wir den Inhalt des zweyten Theils Schritt vor Schritt geprüft, so brau- chen wir uns bey dieser Wiederholung nicht aufzu- halten.
596.
Zuletzt erwähnt er derjenigen Farben, welche wir unter der Rubrik der physiologischen und pathologi- schen bearbeitet haben. Diese sollen dem Lichte nicht
Siebente Propoſition. Fuͤnftes Theorem.
Alle Farben des Univerſums, welche durch Licht hervorgebracht werden, und nicht von der Gewalt der Einbildungskraft abhaͤngen, ſind entweder die Farben homogener Lichter, oder aus dieſen zu- ſammengeſetzt, und zwar entweder ganz genau oder doch ſehr nahe der Regel des vorſtehenden Problems gemaͤß.
595.
Unter dieſer Rubrik recapitulirt Newton was er in dem gegenwaͤrtigen zweyten Theile des erſten Buchs nach und nach vorgetragen, und ſchließt daraus, wie es die Propoſition ausweiſt: daß alle Farben der Koͤr- per eigentlich nur integrirende Theile des Lichts ſeyen, welche auf mancherley Weiſe aus dem Licht heraus ge- zwaͤngt, geaͤngſtigt, geſchieden und ſodann auch wohl wieder gemiſcht worden. Da wir den Inhalt des zweyten Theils Schritt vor Schritt gepruͤft, ſo brau- chen wir uns bey dieſer Wiederholung nicht aufzu- halten.
596.
Zuletzt erwaͤhnt er derjenigen Farben, welche wir unter der Rubrik der phyſiologiſchen und pathologi- ſchen bearbeitet haben. Dieſe ſollen dem Lichte nicht
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[615/0669]
Siebente Propoſition. Fuͤnftes Theorem.
Alle Farben des Univerſums, welche durch Licht
hervorgebracht werden, und nicht von der Gewalt
der Einbildungskraft abhaͤngen, ſind entweder die
Farben homogener Lichter, oder aus dieſen zu-
ſammengeſetzt, und zwar entweder ganz genau
oder doch ſehr nahe der Regel des vorſtehenden
Problems gemaͤß.
595.
Unter dieſer Rubrik recapitulirt Newton was er
in dem gegenwaͤrtigen zweyten Theile des erſten Buchs
nach und nach vorgetragen, und ſchließt daraus, wie
es die Propoſition ausweiſt: daß alle Farben der Koͤr-
per eigentlich nur integrirende Theile des Lichts ſeyen,
welche auf mancherley Weiſe aus dem Licht heraus ge-
zwaͤngt, geaͤngſtigt, geſchieden und ſodann auch wohl
wieder gemiſcht worden. Da wir den Inhalt des
zweyten Theils Schritt vor Schritt gepruͤft, ſo brau-
chen wir uns bey dieſer Wiederholung nicht aufzu-
halten.
596.
Zuletzt erwaͤhnt er derjenigen Farben, welche wir
unter der Rubrik der phyſiologiſchen und pathologi-
ſchen bearbeitet haben. Dieſe ſollen dem Lichte nicht
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Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 615. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/669>, abgerufen am 22.12.2024.
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