Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810.352. Was thut denn also das Stäbchen r, indem es 353. Sind die Strahlen k l m n o successiv aufgefangen, so 354. Die drey ersten Figuren unserer 13ten Tafel stellen 355. Er behauptet daß Ränder, daß Gränzen des Hel- 352. Was thut denn alſo das Staͤbchen r, indem es 353. Sind die Strahlen k l m n o ſucceſſiv aufgefangen, ſo 354. Die drey erſten Figuren unſerer 13ten Tafel ſtellen 355. Er behauptet daß Raͤnder, daß Graͤnzen des Hel- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0584" n="530"/> <div n="5"> <head>352.</head><lb/> <p>Was thut denn alſo das Staͤbchen <hi rendition="#aq">r,</hi> indem es<lb/> an der Außenſeite des Prisma’s herumfaͤhrt? Es ſchnei-<lb/> det das farbloſe Bild in mehrere Theile, macht aus<lb/> einem Bild mehrere Bilder. Dadurch wird freylich<lb/> die Wirkung in <hi rendition="#aq">p q r s t</hi> verwirrt und verunreinigt;<lb/> aber Newton legt die Erſcheinung dergeſtalt aus:</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>353.</head><lb/> <p>Sind die Strahlen <hi rendition="#aq">k l m n o</hi> ſucceſſiv aufgefangen, ſo<lb/> werdet ihr auch die Farben <hi rendition="#aq">t s r q</hi> oder <hi rendition="#aq">p</hi> eine nach der<lb/> andern dadurch wegnehmen, indeſſen die uͤbrigen auf dem<lb/> Papier bleiben wie vorher; oder mit einem etwas ſtaͤrkeren<lb/> Hinderniß koͤnnt ihr zwey, drey oder vier Farben zuſammen<lb/> wegnehmen, ſo daß der Ueberreſt bleibt.</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>354.</head><lb/> <p>Die drey erſten Figuren unſerer 13ten Tafel ſtellen<lb/> die Erſcheinungen dieſes erſten Verſuchs der Wahrheit<lb/> gemaͤß vor. Da wir bey Beſchreibung und Erklaͤrung<lb/> dieſer Tafel die Sache umſtaͤndlicher entwickeln, ſo er-<lb/> lauben wir uns unſre Leſer dorthin zu verweiſen und<lb/> fragen nur vorlaͤufig: was hat denn Newton vorge-<lb/> nommen, um ſeinen Satz zu beweiſen?</p> </div><lb/> <div n="5"> <head>355.</head><lb/> <p>Er behauptet daß Raͤnder, daß Graͤnzen des Hel-<lb/> len und Dunklen keinen Einfluß auf die Farbenerſchei-<lb/> nung bey der Refraction haben; und was thut er in<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [530/0584]
352.
Was thut denn alſo das Staͤbchen r, indem es
an der Außenſeite des Prisma’s herumfaͤhrt? Es ſchnei-
det das farbloſe Bild in mehrere Theile, macht aus
einem Bild mehrere Bilder. Dadurch wird freylich
die Wirkung in p q r s t verwirrt und verunreinigt;
aber Newton legt die Erſcheinung dergeſtalt aus:
353.
Sind die Strahlen k l m n o ſucceſſiv aufgefangen, ſo
werdet ihr auch die Farben t s r q oder p eine nach der
andern dadurch wegnehmen, indeſſen die uͤbrigen auf dem
Papier bleiben wie vorher; oder mit einem etwas ſtaͤrkeren
Hinderniß koͤnnt ihr zwey, drey oder vier Farben zuſammen
wegnehmen, ſo daß der Ueberreſt bleibt.
354.
Die drey erſten Figuren unſerer 13ten Tafel ſtellen
die Erſcheinungen dieſes erſten Verſuchs der Wahrheit
gemaͤß vor. Da wir bey Beſchreibung und Erklaͤrung
dieſer Tafel die Sache umſtaͤndlicher entwickeln, ſo er-
lauben wir uns unſre Leſer dorthin zu verweiſen und
fragen nur vorlaͤufig: was hat denn Newton vorge-
nommen, um ſeinen Satz zu beweiſen?
355.
Er behauptet daß Raͤnder, daß Graͤnzen des Hel-
len und Dunklen keinen Einfluß auf die Farbenerſchei-
nung bey der Refraction haben; und was thut er in
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Zitationshilfe: | Goethe, Johann Wolfgang von: Zur Farbenlehre. Bd. 1. Tübingen, 1810, S. 530. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/goethe_farbenlehre01_1810/584>, abgerufen am 02.02.2025. |